Der Ausschuss nimmt das Ergebnis der Machbarkeitsstudie zur Kenntnis.
Die Verwaltung wird beauftragt, die Umsetzung der sich aus der
Machbarkeitsstudie ergebenden Maßnahmen zu gegebener Zeit (z.B. bei Änderung
der Sach- und Rechtslage) erneut zur Beratung vorzulegen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig
Ausschussmitglied Neumann weist auf einen
redaktionellen Fehler in der Sitzungsvorlage auf Seite 2 (2016 – „20121“ anstelle 2021) hin.
Ausschussvorsitzender Schulze Baek verweist auf
die Sitzungsvorlage IX/462, gibt Erläuterungen und übergibt anschließend das
Wort an die Herren Rummler und Harmjanßen vom Ingenieurbüro Rummler + Hartmann.
Mittels einer Power-Point-Präsentation, welche der Niederschrift als Anlage I beiliegt, wird die
Machbarkeitsstudie zur Eliminierung von Mikroschadstoffen für die Kläranlage
Osterwick vorgestellt und umfänglich erläutert.
Ausschussmitglied Neumann möchte wissen, woher die
Vergleichswerte aus der Übersicht „ Mikroschadstoffe in der Kläranlage
Osterwick und dem Varlarer Mühlenbach“ stammen.
Herr Rummler führt dazu aus, dass die Werte aus
der D4-Liste (Umweltqualitätsnormen und Orientierungswerte) des Ministeriums
für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes
Nordrhein-Westfalen (MKULNV NRW) entnommen seien.
Ausschussmitglied Rahsing möchte wissen, was mit
der Aktivkohle nach dem Gebrauch passiere.
Herr Harmjanßen führt dazu aus, dass zurzeit die
verbrauchte Aktivkohle verbrannt werde.
Ausschussmitglied Neumann möchte wissen, ob bei
den 20 in Nordrhein-Westfalen sanierten Kläranlagen Erfahrungswerte über den
Klärungsgrad von Schadstoffen vorliegen.
Herr Harmjanßen führt dazu aus, dass die
geforderten 80 % Klärungsgrad durch die Anlagen erfüllt seien.
Ausschussmitglied Weber bemerkt, dass zu den
Mikroschadstoffen auch Hormone gehören. Er möchte wissen, ob Hormone auch
herausgefiltert werden können. Weiter möchte er wissen, was eine
Komplettanalyse aller auf der D4-Liste genannten Stoffe kostet. Er vertritt die
Meinung, dass eine umfassende Analyse zur Erfassung aller vorkommenden
Schadstoffe vorliegen solle.
Herr Harmjanßen führt dazu aus, dass zu einer
Herausfilterung von Hormonen kaum Erfahrungswerte vorlägen, es jedoch mit
technisch aktuellen Anlagen möglich sei. Herr Harmjanßen ergänzt, dass eine
Kostenübersicht zur Eliminierung aller Schadstoffe kaum zu erstellen sei und
dieses mit einem entsprechenden Labor abgestimmt werden müsse.
Ausschussmitglied Branse möchte wissen, ob eine
Reduzierung der Abwassermengen einen Vorteil bringe, da dann nur noch eine
verminderte Menge Abwasser geklärt werden müsse.
Herr Rummler führt dazu aus, dass es von
Gesetzeswegen vorgegeben sei, dass 2/3 der Abwässer geklärt werden müssen. Bei
einer Reduzierung der Abwassermengen könne es durch vermehrte Ablagerungen zu
einem erhöhten Pflegeaufwand und einer eventuellen Steigung des
Grundwasserspiegels kommen, ergänzt Herr Rummler. Er macht darauf aufmerksam,
dass Fremdwasserquellen vermieden werden sollen.
Ausschussmitglied Neumann stellt die Frage, ob
durch eine veränderte Einstellung der Membranfilteration eine erhöhte Klärung
erreicht werden könne.
Herr Harmjanßen führt dazu aus, dass eine
Membranfilteration allein keine Klärung der Abwassermengen von Schadstoffen
erzielen könne. Herr Rummler ergänzt, dass die gemeindlichen Abwassermengen zu
hoch seien und eine Membranfilteration wenig effektiv und teuer sei.
Ausschussmitglied Fedder führt aus, dass eine
Filterung von Mikroplastik durch Sandfilterung erfolgen könne. Er möchte
wissen, wie hoch der Klärungsgrad sei. Er ergänzt, dass die Stadt Greven für
diese Filterung einen Förderantrag gestellt habe. Er möchte wissen, wie hoch
die Förderung sei und ob für die Kläranlage im OT Osterwick eine Aussicht auf
Förderung bestehe.
Herr Harmjanßen führt aus, dass 97 % der
Schadstoffe durch eine Sandfilterung herausgefiltert werde. Er ergänzt, dass
aufgrund des jetzigen Ausbaustandes des Klärwerks im OT Osterwick gute Chancen
auf eine Förderung in Höhe von zurzeit 70 % als Investitionszuschuss bestehen.
Ausschussmitglied Branse möchte wissen, wie hoch
das Volumen für die Kläranlage im OT Osterwick sei.
Herr Rummler führt dazu aus, dass die Anlage für
13.000 Personen ausgelegt sei. Er schlägt vor, die Lüftungstechnik an der
Kläranlage zu modernisieren, da diese 60 bis 70 % des Energieverbrauchs
ausmache.
Ausschussvorsitzender Schulze Baek bedankt sich
bei den Herren Rummler und Harmjanßen für die Ausführungen.
Anschließend fasst der Ausschuss folgenden Beschlussvorschlag: