Ausschussvorsitzender Schulze-Baek begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt die Herren Carsten Adam und Rainer Feldmeier von der Stadtwerke Coesfeld GmbH. Herr Adam gibt einen Sachstandsbericht der Stadtwerke Coesfeld GmbH zum geplanten Investitionsprogramm für das Wasserwerk Rosendahl und erörtert diesen ausführlich und umfänglich. Der Sachstandsbericht liegt der Niederschrift als Anlage I bei.

 

Ausschussmitglied Fedder möchte wissen, ob er es richtig verstanden habe, dass der Verlauf der Wasserleitungen von Coesfeld ausgehe und anschließend in die Ortsteile verlaufe. Auch möchte er wissen, aus welchem Material die Wasserleitungen seien.

 

Herr Adam teilt mit, dass die Wasserleitungen von Coesfeld kommend aus Guss seien und über einen Schacht bis zum Hochbehälter im OT Holtwick geführt werden. Von da werde in die Ortsteile Osterwick, Darfeld und Legden weiter geleitet. Von Osterwick ausgehend seien PVC-Wasserleitungen in den OT Darfeld verlegt, so Herr Adam.

 

Ausschussmitglied Fedder führt aus, dass in den Wasserleitungen Schiebertäusche vorgenommen worden seien und damit wohl der Erhaltungszustand der Wasserleitungen offensichtlich geworden sei, dies auch im Hinblick auf das voraussichtliche Alter der Verrohrung, so Herr Fedder.

 

Ausschussmitglied Hemker möchte wissen, ob es auch ein Konzept für Gas-Leitungen analog zu dem Wasserversorgungskonzept vorhanden sei. Auch möchte er wissen, ob bekannt sei, welche Lebensdauer Gasleitungen haben.

 

Herr Adam führt aus, dass ihm über Gas-Leitungen keinerlei Informationen vorlägen. Er stimmt Ausschussmitglied Fedder zu, dass ein Schiebertausch vorgenommen worden sei. Hierbei sei offensichtlich geworden, dass der Ausbauzustand der bisherigen Verrohrung stark von der heutigen Verlegungstechnik abweiche.

 

Herr Feldmeier ergänzt, dass zurzeit nur noch Verrohrungen aus PE verlegt werden. Auch werde heutzutage eine Verrohrung üblicherweise in Sand verlegt, dies im Gegensatz zu früheren Zeiten. Damals sei das Erdreich aufgenommen worden, die Verrohrung eingebracht und das Erdreich wieder geschlossen worden, so Herr Feldmeier. Durch diese ehemalige Vorgehensweise habe man bei der Verlegung einer neuen Verrohrung erhebliche Schwierigkeiten, u.a. durch vorhandene Steine, ergänzt Herr Feldmeier.

 

Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass für das Gasnetz die „Gelsenwasser AG“ zuständig sei. Bei einer entsprechenden 10-jährigen Planung zu dem Gasnetz solle mit dem Netzbetreiber „Gelsenwasser AG“ Kontakt aufgenommen werden. Er könne sich vorstellen, dass ein Vertreter der „Gelsenwasser AG“ sicherlich einen Sachstandsbericht zu dem Gasnetz geben und gerne zu einem Vortrag eingeladen werden könne, dies auch im Hinblick bezüglich der Zukunftsperspektive des Gasnetzes.

 

Produktverantwortliche Berger ergänzt, dass bei Baumaßnahmen in Einzelbereichen des Gemeindegebietes Rückfrage bei den Strom- und Gasnetzbetreiber bezüglich einer möglichen Sanierung des entsprechenden Netzes genommen werde. Dies werde auch von den jeweiligen Netzbetreibern so gehandhabt, ergänzt Frau Berger. Sie könne mitteilen, dass es eine gute Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern gebe.

 

Ausschussmitglied Reints möchte wissen, welche Bereiche des Rohrsystems erneuert werden müssen und geht auf die Rohrquerschnitte und Strömungsgeschwindigkeit sowie Ablagerungen im Rohrsystem ein.

 

Herr Adam teilt mit, dass das komplette Rohrsystem erneuert und über die Vorgehensweise und Umsetzung der Sanierung des Rohrsystems eine Entscheidung getroffen werden müsse. Zur Umsetzung der Sanierung sei eine Rohrnetzberechnung und anschließend eine Zielnetzplanung vorgenommen worden, so Herr Adam. Zu dem Verbrauch von Wasser könne er mitteilen, dass dieser abgenommen habe. Und sich entsprechend bei der Sanierung an den veränderten Umständen, z.B. durch eine Verrohrung mit einem geringerem Durchmesser, angepasst werde. Er stellt klar, dass die Löschwasserversorgung nicht alleine über das Trinkwassernetz vorgenommen werden könne. Die Versorgung solle vornehmlich durch Löschteiche bzw. Regenrückhaltebecken gedeckt werden, so Herr Adam.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing möchte wissen, ob die Sanierung des Rohrsystems in offener Bauweise oder im Inlinerverfahren erfolgen werde.

 

Herr Adam führt aus, dass beide Verfahren zur Anwendung kommen könnten. Die jeweils sinnvollste und wirtschaftlichste Ausbauweise solle angewandt werden, so Herr Adam. Er macht deutlich, dass bei der Sanierung der Hausanschlüsse eine andere Vorgehensweise gewählt werden müsse. Er bestätigt, dass bei der Sanierung des Gas- und Stromnetzes zeitgleich auch Sanierungen des Wassersystems vorgenommen werden, dann aber unter Ausschluss des Inlinerverfahrens.

 

Ausschussmitglied Branse möchte wissen, ob das alte Rohrsystem für die Löschwasserversorgung genutzt werden könne.

 

Herr Adam rät davon ab, da der Rohrdurchschnitt des Rohrsystems zu groß dimensioniert sei und hierdurch Gefahrstellen entstehen könnten.

 

Ausschussmitglied Fedder geht auf die Erneuerung des Wasserrohrsystems von Osterwick nach Darfeld ein. Er möchte wissen, ob es möglich sei, eine Verrohrung mit einem kleineren Rohrdurchschnitt zu verlegen. Auch möchte er wissen, wie bei einer Stilllegung die Wasserversorgung im OT Darfeld sichergestellt werde.

 

Auch Ausschussmitglied Reints möchte wissen, wie die Wasserversorgung sichergestellt und sich bei einem eventuellen Rohrbruch im Rahmen der Sanierung verhalten werde.

 

Die Herren Adam und Feldmeier führen aus, dass es angedacht sei, das neue Rohrsystem in offener Bauweise neben die alte Verrohrung zu verlegen. Bei auftretenden Schäden werde der Teil der Leitung stillgelegt und der Schaden behoben, so Herr Feldmeier. In diesem Fall werde die Trinkwasserversorgung durch spezielle Schläuche bzw. Tankwagen aufrechterhalten und sichergestellt, ergänzt Herr Adam.

 

Ausschussmitglied Branse möchte wissen, wie lang die Abschreibungsdauer für die Verrohrung eines Leitungsystems sei.

 

Herr Feldmeier teilt mit, dass von einer 50-jährigen Abschreibungsdauer bei einem Wasserrohrleitungssystem ausgegangen werde.

 

Bürgermeister Gottheil führt aus, dass für die Sanierung des Wasserrohrleitungssystems entsprechende Haushaltsmittel für die Jahre 2019 bis 2022 in den gemeindlichen Haushalt eingestellt werden  und entsprechende Beratungen über die Vorgehensweise zur Sanierung des Systems erfolgen sollen, dies auch unter Beachtung des Alters des bisherigen Rohrsystems.

 

Ausschussmitglied Branse äußert, dass es interessant zu wissen wäre, wie der Abschreibungsstand bei dem jetzigen Leitungssystem sei, dies auch im Hinblick auf künftige Neuinvestitionen und entsprechende Beratungen über Mittelbereitstellungen für den gemeindlichen Haushalt.

 

Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass eine Liste über die Kanalisation pro Straße bezüglich der Abschreibung erstellt werden könne.

 

Zu bisherigen Investitionen teilt Herr Adam mit, dass u.a. das Notstromaggregat am Hochbehälter erneuert worden sei. Er könne anbieten, dass im Februar 2019 eine Ortsbesichtigung des Hochbehälters vorgenommen werden könne.

 

Bürgermeister Gottheil schlägt vor, dass eine Ortsbesichtigung des Hochbehälters vor der Sitzung des Ver- und Entsorgungsausschusses am 06. Februar 2019 stattfinden könne.

 

Ausschussmitglied Reints teilt mit, dass die Trinkwasservorräte angeblich für 20 Jahren ausreichend seien. Er möchte wissen, ob dies auch unter dem Gesichtspunkt von häufiger stattfindenden Hitzeperioden so sei.

 

Herr Adam führt aus, dass durch Hitzeperioden der Grundwasserspiegel sinken könne. Ansonsten sei die Trinkwasserversorgung aber gesichert.

 

Ausschussvorsitzender Schulze Baek bedankt sich bei den Herren Adam und Feldmeier für ihre Ausführungen und verabschiedet sie.