Sitzung: 05.12.2018 Ver- und Entsorgungsausschuss
Ausschussvorsitzender Schulze-Baek begrüßt zu
diesem Tagesordnungspunkt die Herren Carsten Adam und Rainer Feldmeier von der
Stadtwerke Coesfeld GmbH. Herr Adam gibt einen Sachstandsbericht der Stadtwerke
Coesfeld GmbH zum geplanten Investitionsprogramm für das Wasserwerk Rosendahl
und erörtert diesen ausführlich und umfänglich. Der Sachstandsbericht liegt der
Niederschrift als Anlage I bei.
Ausschussmitglied Fedder möchte wissen, ob er es
richtig verstanden habe, dass der Verlauf der Wasserleitungen von Coesfeld
ausgehe und anschließend in die Ortsteile verlaufe. Auch möchte er wissen, aus
welchem Material die Wasserleitungen seien.
Herr Adam teilt mit, dass die Wasserleitungen von
Coesfeld kommend aus Guss seien und über einen Schacht bis zum Hochbehälter im
OT Holtwick geführt werden. Von da werde in die Ortsteile Osterwick, Darfeld
und Legden weiter geleitet. Von Osterwick ausgehend seien PVC-Wasserleitungen
in den OT Darfeld verlegt, so Herr Adam.
Ausschussmitglied Fedder führt aus, dass in den
Wasserleitungen Schiebertäusche vorgenommen worden seien und damit wohl der
Erhaltungszustand der Wasserleitungen offensichtlich geworden sei, dies auch im
Hinblick auf das voraussichtliche Alter der Verrohrung, so Herr Fedder.
Ausschussmitglied Hemker möchte wissen, ob es auch
ein Konzept für Gas-Leitungen analog zu dem Wasserversorgungskonzept vorhanden
sei. Auch möchte er wissen, ob bekannt sei, welche Lebensdauer Gasleitungen
haben.
Herr Adam führt aus, dass ihm über Gas-Leitungen
keinerlei Informationen vorlägen. Er stimmt Ausschussmitglied Fedder zu, dass
ein Schiebertausch vorgenommen worden sei. Hierbei sei offensichtlich geworden,
dass der Ausbauzustand der bisherigen Verrohrung stark von der heutigen
Verlegungstechnik abweiche.
Herr Feldmeier ergänzt, dass zurzeit nur noch Verrohrungen
aus PE verlegt werden. Auch werde heutzutage eine Verrohrung üblicherweise in
Sand verlegt, dies im Gegensatz zu früheren Zeiten. Damals sei das Erdreich
aufgenommen worden, die Verrohrung eingebracht und das Erdreich wieder
geschlossen worden, so Herr Feldmeier. Durch diese ehemalige Vorgehensweise
habe man bei der Verlegung einer neuen Verrohrung erhebliche Schwierigkeiten,
u.a. durch vorhandene Steine, ergänzt Herr Feldmeier.
Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass für das
Gasnetz die „Gelsenwasser AG“ zuständig sei. Bei einer entsprechenden
10-jährigen Planung zu dem Gasnetz solle mit dem Netzbetreiber „Gelsenwasser
AG“ Kontakt aufgenommen werden. Er könne sich vorstellen, dass ein Vertreter
der „Gelsenwasser AG“ sicherlich einen Sachstandsbericht zu dem Gasnetz geben
und gerne zu einem Vortrag eingeladen werden könne, dies auch im Hinblick
bezüglich der Zukunftsperspektive des Gasnetzes.
Produktverantwortliche Berger ergänzt, dass bei
Baumaßnahmen in Einzelbereichen des Gemeindegebietes Rückfrage bei den Strom-
und Gasnetzbetreiber bezüglich einer möglichen Sanierung des entsprechenden
Netzes genommen werde. Dies werde auch von den jeweiligen Netzbetreibern so
gehandhabt, ergänzt Frau Berger. Sie könne mitteilen, dass es eine gute Zusammenarbeit
mit den Netzbetreibern gebe.
Ausschussmitglied Reints möchte wissen, welche
Bereiche des Rohrsystems erneuert werden müssen und geht auf die
Rohrquerschnitte und Strömungsgeschwindigkeit sowie Ablagerungen im Rohrsystem
ein.
Herr Adam teilt mit, dass das komplette Rohrsystem
erneuert und über die Vorgehensweise und Umsetzung der Sanierung des
Rohrsystems eine Entscheidung getroffen werden müsse. Zur Umsetzung der
Sanierung sei eine Rohrnetzberechnung und anschließend eine Zielnetzplanung
vorgenommen worden, so Herr Adam. Zu dem Verbrauch von Wasser könne er
mitteilen, dass dieser abgenommen habe. Und sich entsprechend bei der Sanierung
an den veränderten Umständen, z.B. durch eine Verrohrung mit einem geringerem
Durchmesser, angepasst werde. Er stellt klar, dass die Löschwasserversorgung
nicht alleine über das Trinkwassernetz vorgenommen werden könne. Die Versorgung
solle vornehmlich durch Löschteiche bzw. Regenrückhaltebecken gedeckt werden,
so Herr Adam.
Fraktionsvorsitzender Mensing möchte wissen, ob
die Sanierung des Rohrsystems in offener Bauweise oder im Inlinerverfahren
erfolgen werde.
Herr Adam führt aus, dass beide Verfahren zur
Anwendung kommen könnten. Die jeweils sinnvollste und wirtschaftlichste
Ausbauweise solle angewandt werden, so Herr Adam. Er macht deutlich, dass bei
der Sanierung der Hausanschlüsse eine andere Vorgehensweise gewählt werden
müsse. Er bestätigt, dass bei der Sanierung des Gas- und Stromnetzes zeitgleich
auch Sanierungen des Wassersystems vorgenommen werden, dann aber unter
Ausschluss des Inlinerverfahrens.
Ausschussmitglied Branse möchte wissen, ob das
alte Rohrsystem für die Löschwasserversorgung genutzt werden könne.
Herr Adam rät davon ab, da der Rohrdurchschnitt
des Rohrsystems zu groß dimensioniert sei und hierdurch Gefahrstellen entstehen
könnten.
Ausschussmitglied Fedder geht auf die Erneuerung
des Wasserrohrsystems von Osterwick nach Darfeld ein. Er möchte wissen, ob es
möglich sei, eine Verrohrung mit einem kleineren Rohrdurchschnitt zu verlegen.
Auch möchte er wissen, wie bei einer Stilllegung die Wasserversorgung im OT
Darfeld sichergestellt werde.
Auch Ausschussmitglied Reints möchte wissen, wie
die Wasserversorgung sichergestellt und sich bei einem eventuellen Rohrbruch im
Rahmen der Sanierung verhalten werde.
Die Herren Adam und Feldmeier führen aus, dass es
angedacht sei, das neue Rohrsystem in offener Bauweise neben die alte
Verrohrung zu verlegen. Bei auftretenden Schäden werde der Teil der Leitung
stillgelegt und der Schaden behoben, so Herr Feldmeier. In diesem Fall werde
die Trinkwasserversorgung durch spezielle Schläuche bzw. Tankwagen
aufrechterhalten und sichergestellt, ergänzt Herr Adam.
Ausschussmitglied Branse möchte wissen, wie lang
die Abschreibungsdauer für die Verrohrung eines Leitungsystems sei.
Herr Feldmeier teilt mit, dass von einer
50-jährigen Abschreibungsdauer bei einem Wasserrohrleitungssystem ausgegangen
werde.
Bürgermeister Gottheil führt aus, dass für die
Sanierung des Wasserrohrleitungssystems entsprechende Haushaltsmittel für die
Jahre 2019 bis 2022 in den gemeindlichen Haushalt eingestellt werden und entsprechende Beratungen über die
Vorgehensweise zur Sanierung des Systems erfolgen sollen, dies auch unter
Beachtung des Alters des bisherigen Rohrsystems.
Ausschussmitglied Branse äußert, dass es
interessant zu wissen wäre, wie der Abschreibungsstand bei dem jetzigen
Leitungssystem sei, dies auch im Hinblick auf künftige Neuinvestitionen und
entsprechende Beratungen über Mittelbereitstellungen für den gemeindlichen
Haushalt.
Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass eine Liste
über die Kanalisation pro Straße bezüglich der Abschreibung erstellt werden
könne.
Zu bisherigen Investitionen teilt Herr Adam mit,
dass u.a. das Notstromaggregat am Hochbehälter erneuert worden sei. Er könne
anbieten, dass im Februar 2019 eine Ortsbesichtigung des Hochbehälters
vorgenommen werden könne.
Bürgermeister Gottheil schlägt vor, dass eine
Ortsbesichtigung des Hochbehälters vor der Sitzung des Ver- und
Entsorgungsausschusses am 06. Februar 2019 stattfinden könne.
Ausschussmitglied Reints teilt mit, dass die
Trinkwasservorräte angeblich für 20 Jahren ausreichend seien. Er möchte wissen,
ob dies auch unter dem Gesichtspunkt von häufiger stattfindenden Hitzeperioden
so sei.
Herr Adam führt aus, dass durch Hitzeperioden der
Grundwasserspiegel sinken könne. Ansonsten sei die Trinkwasserversorgung aber
gesichert.
Ausschussvorsitzender Schulze Baek bedankt sich bei den Herren Adam und Feldmeier für ihre Ausführungen und verabschiedet sie.