Bürgermeister Gottheil begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Axel Reimers vom Havixbecker Modell, Träger der LEADER-Maßnahme „Jobcoach in der Flüchtlingshilfe“. Herr Reimers stellt sich und seine Aufgaben vor und berichtet über seine Arbeit als Jobcoach in der Flüchtlingshilfe für und in der Gemeinde Rosendahl. Der Bericht liegt der Niederschrift als Anlage I bei.

 

Ausschussmitglied Rahsing möchte wissen, wie viele Kontakte zu Arbeitgebern erfolgreich gewesen sein.

 

Herr Reimers führt aus, dass er bisher über 20 Kontakte zu Arbeitgebern gehabt habe und sich daraus drei Festanstellungen von Flüchtlingen ergeben hätten.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing möchte wissen, ob die Praktika in den Betrieben abgehalten werden und ob die Festanstellungen bei Rosendahler Gewerbetreibenden erfolgt seien. Auch möchte er wissen, ob Bedarfe bei den Rosendahler Gewerbetreibenden abgefragt werden und wie viele Rosendahler Unternehmen involviert seien.

 

Herr Reimers bestätigt, dass die Praktika in den gemeindlichen Betrieben absolviert würden. Die Festanstellungen der Flüchtlinge seien nicht nur in Rosendahl erfolgt, so Herr Reimers. Er verdeutlicht, dass von Einzelfall zu Einzelfall bezüglich der Beschäftigung eines Flüchtlings die Situation abgeglichen werden müsse. Den Arbeitgebern sei bekannt, dass Flüchtlinge auf der Suche nach einem Beschäftigungsverhältnis seien.

 

Bürgermeister Gottheil ergänzt, dass in zwei Fällen die Mobilität der Flüchtlinge zur Erreichung der Arbeitsstelle durch Anschaffung gebrauchter Pedelecs verbessert wurde, damit eine Arbeitsaufnahme erfolgen konnte.

 

Ausschussmitglied Schubert möchte wissen, auf welcher Basis Ehrenamtliche bei der „Arbeitsaufnahme durch Flüchtlinge“ aktiv seien.

 

Fachbereichsleiter Croner führt aus, dass die Ehrenamtlichen die Bedarfe in den einzelnen Flüchtlingsfamilien nach Beschäftigung abfragen. Anschließend werde versucht, die Bedarfe über das Fallmanagement im Jobcenter der Gemeinde Rosendahl und Herrn Reimers zu vermitteln.

 

Fraktionsvorsitzender Weber möchte wissen, welches Lohnniveau für die Flüchtlinge zur Anwendung komme und ob die Arbeitgeber Lohnzuschüsse erhalten können und die Praktika kostenlos durchgeführt werden. Auch möchte er wissen, ob es erkennbar sei, dass bei Beendigung der Zuschusszahlungen die eine Beschäftigung eines Flüchtlings nicht mehr erfolge und aufgegeben werde.

 

Herr Reimers teilt mit, dass in der Regel nach gültigem Tarifvertrag bezahlt werde. Der Mindestlohn werde nach seinem Kenntnisstand immer eingehalten.

 

Fachbereichsleiter Croner ergänzt, dass an die Arbeitgeber für eine begrenzte Zeit auch Lohnkostenzuschüsse gezahlt werden können und sich das Lohnniveau über dem Mindestlohnniveau bewege. Vielfach werden die Lohnkostenzuschüsse nicht in Anspruch genommen, so Herr Croner, da der Wunsch nach einer Arbeitskraft vorhanden sei.

 

Ausschussmitglied Schubert geht auf die vorhandenen Sprachbarrieren ein und möchte wissen, ob die Arbeitswilligen weiterhin in der deutschen Sprache geschult werden.

 

Herr Reimers führt aus, dass eine Vermittlung vornehmlich nur vorgenommen werde, wenn ein entsprechender Deutschkurs absolviert worden sei und ergänzt, dass es weiterhin Probleme mit der Sprachentwicklung gebe. Eine Forderung der Arbeitgeber sei, dass die Arbeitswilligen die deutsche Sprache beherrschen und eine entsprechende Kommunikation möglich sei, so Herr Reimers.

 

Fachbereichsleiter Croner ergänzt, dass die Deutschkurse durch das Jobcenter, auch zur Vertiefung der deutschen Sprache, angeboten werden.

 

Ausschussmitglied Schulze Baek möchte wissen, wie viele Flüchtlinge in Rosendahl dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

 

Fachbereichsleiter Croner teilt mit, dass 25 Flüchtlinge sich in einer Anstellung bzw. einem Praktikum befinden und drei Personen davon eine Ausbildung absolvieren. Zu den Kosten für die Tätigkeiten von Herrn Reimers teilt Herr Croner mit, dass sich dieses mit der Zeit amortisieren und die Mithilfe von Herrn Reimers sehr wertvoll sei. Eine komplette Betreuung in allen Belangen wäre durch die Bediensteten des Sozialamtes der Gemeinde Rosendahl nicht zu erbringen, ergänzt Herr Croner. Das Projekt laufe über vier Jahre. Herr Reimers sei mit dem Beschäftigungsumfang einer Viertelstelle für Rosendahl tätig. Der gemeindliche Eigenanteil belaufe sich auf jährlich rd. 3.800 €.

 

Fraktionsvorsitzender Kreutzfeldt möchte wissen, welches Geschlechterverhältnis es bei den Flüchtlingen bezüglich einer Beschäftigung gebe.

 

Herr Reimers teilt mit, dass nur männliche Personen sich in einem Arbeitsverhältnis bzw. einem Praktikum befinden. Lediglich zwei Frauen seien kurz vor einer Beschäftigung gewesen, deren Ehegatten hätten die Beschäftigung jedoch nicht unterstützt, weshalb keine Arbeitsverhältnisse zustande gekommen seien, so Herr Reimers.

 

Bürgermeister Gottheil führt aus, dass die Zusammenarbeit mit Herrn Reimers und dem Fallmanagement der Gemeinde Rosendahl sehr wichtig sei. Zu dem Fallmanagement teilt er mit, dass dieses reformiert und effektiver gestaltet werden soll.

 

Bürgermeister Gottheil bedankt sich bei Herrn Reimers für seine Ausführungen und verabschiedet hin.