Ausschussvorsitzender Lembeck geht auf die Ergänzungssitzungsvorlagen IX/725/1 und IX/729/1 ein und gibt Erläuterungen dazu.

 

Er begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Frau Silke Sicking und Herrn Meinhard Neuhaus vom Planungsbüro Bock Neuhaus Partner, Coesfeld.

 

Herr Neuhaus teilt mit, dass bezüglich der Erweiterung der Kindertagestätte „Zwergenland“ in Darfeld eine strukturelle Untersuchung vorgenommen worden sei, es aber noch keine bildliche Darstellung der Erweiterung gebe.

 

Frau Sicking geht mittels einer Power-Point-Präsentation auf die Erweiterung und Struktur der Kindertagesstätte „Zwergenland“ in Darfeld ein. Die Power-Point-Präsentation liegt der Niederschrift als Anlage I bei. Bei dem Kindergarten „Zwergenland“ handele es sich um einen anerkannten Bewegungskindergarten und entsprechend erfolge eine Nutzung der anliegenden Sporthalle und des Kleinspielfeldes neben dem vorhandenen Außenspielbereich. Sie geht weiter auf die Gruppenstruktur und das Raumprogramm/Flächenbedarf ein. Für die Betreuung der Ü3-Kinder solle quasi als Reserve ein eigener Schlafraum ausgestattet werden.

 

Herr Neuhaus stellt die vier Erweiterungsvarianten vor. Es solle die sinnvollste Variante gewählt und umgesetzt werden. Es werde wohl unumgänglich sein, dass für die Erweiterung der Außenspielbereich das nebenliegende Kleinspielfeld teilweise genutzt werden müsse. Er sehe die Variante 3 als die geeignetste Variante für eine Erweiterung an.

 

Fraktionsvorsitzender Weber möchte wissen, wie hoch der künftige Personalbestand sein werde und ob es zu der Ausstattung der Räumlichkeiten Empfehlungen gebe.

 

Herr Neuhaus führt aus, dass das Raumprogramm erläutere, welche Personalräume bei einer Vollbelegung von 77 Kindern vorgehalten werden sollen.

 

Ausschussvorsitzender Lembeck öffnet die Sitzung und erteilt der Leiterin des DRK-Bewegungskindergarten „Zwergenland“, Frau van den Berg, das Wort.

 

Frau van den Berg erläutert, dass sich die Anzahl der Bediensteten nach den zu betreuenden Kindern richte und sie von einem Personalbestand von bis zu 15 Personen ausgehe.

 

Fachbereichsleiterin Brodkorb ergänzt, dass eine Begehung der Räumlichkeiten stattgefunden habe und festgestellt worden sei, dass Personalräumlichkeiten fehlen.

 

Fachbereichsleiter Croner fügt hinzu, dass mit dem Kreisjugendamt noch Absprachen zu den Gruppenstrukturen und mit dem Landesjugendamt zu der Erweiterung erfolgen müssten.

 

Herr Neuhaus verdeutlicht, dass, wenn sich die Erweiterung der Kita „Zwergenland“ an den Richtlinien des LWL halte, die Hoffnung bestehe, die Maßnahme umsetzen zu können.

 

Fraktionsvorsitzender Kreutzfeldt möchte wissen, ob die Möglichkeit bestehe, das Zwischengebäude räumlich zu verändern.

 

Herr Neuhaus führt aus, dass dies bei Variante 1 (Aufstockung der Bereiche) erfolgen könne und dies auch auf anderen Bestandliegenschaften möglich sei.

 

Ausschussvorsitzender Lembeck teilt mit, dass in dem Zwischengebäude auch technische Voraussetzungen vorhanden seien und er möchte wissen, wie damit bei einem Umbau verfahren werden müsse.

 

Herr Neuhaus stellt klar, dass die technischen Voraussetzungen an den Bestandsgebäuden wie auch der Sporthalle angepasst werden müssten.

 

Ausschussmitglied Espelkott geht auf die verschiedenen Varianten ein und verdeutlicht, dass bei den Varianten 1 und 4 keine weitere Nutzung des Kindergartens während der Bauphase möglich sei. Weiter möchte er wissen, ob bei Variante 3 auch ein Anbau an der Sporthalle möglich sei. Da der Außenbereich vorgehalten werden müsse, dieser bei den Kindertagesstätten knapp bemessen sei, solle zuerst die Veränderung des Außenbereiches vorgenommen werden.

 

Herr Neuhaus teilt mit, dass ein Anbau an die Sporthalle möglich sei, aber aufgrund der vorhandenen Gegebenheiten mit Bedacht die jetzige Planung vorgenommen und aus seiner Sicht der richtige Standort ausgewählt worden sei.

 

Fachbereichsleiterin Brodkorb bestätigt, dass die Außenspielflächen an den Kindertagesstätten in der Tat knapp bemessen seien, und ergänzt, dass die Kinder des „Zwergenlandes“ in Darfeld bei Verfügbarkeit das komplette Kleinspielfeld nutzen.

 

Ausschussmitglied Hemker geht auf die Variante 3 ein. Er möchte wissen, wie hoch die Kosten der verschiedenen Varianten seien. Auch möchte er wissen, ob mit Turo Darfeld über die Nutzung des Kleinspielfeldes gesprochen worden sei. Er spricht sich für die Umsetzung der Variante mit den günstigsten Arbeitsbedingungen für die Erzieherinnen aus. Auch sollten Folgekosten beachtet werden.

 

Herr Neuhaus teilt mit, dass bisher keine Kostenschätzungen für die Varianten erarbeitet worden seien. Er ergänzt, dass die Eingeschossigkeit die günstigste Variante sei. Somit spreche er sich für die Variante 3 als geeignetste und günstigste Variante aus. Variante 2 sei wegen eines Aufzuges und eines zweiten Rettungsweg ca. 50.000 € und Variante 1 ca. 75.000 € teurer. Genaue Kosten könnten nur bei einer Planungssicherheit benannt werden. Er macht klar, dass ein Neubau günstiger als ein An- bzw. Umbau sei. Aufgrund der Arbeitsbedingungen des Personals sei in vorgenommenen Gesprächen mit den Erzieherinnen die eingeschossige Variante zu bevorzugen.

 

Frau van den Berg bestätigt, dass die Belegschaft die Eingeschossigkeit bevorzuge, da Kontaktmöglichkeiten und Zugänge ebenerdig vorhanden seien und bei gehandicapten Kindern eine Zweigeschossigkeit ungünstig sei. Daher spreche sich die Belegschaft für die Variante drei aus.

 

Angesprochen auf seine Funktion als Vorsitzender des Sportvereins „Turo Darfeld“ führt Herr Kortüm aus, dass die Notwendigkeit der Erweiterung der Kindertagesstätte aufgrund des Bedarfes gesehen werde. Zu dem Kleinspielfeld teilt er mit, dass dieses vornehmlich zum Training genutzt werde und der vorhandene Rasenplatz weniger genutzt werde. Nach der Erweiterung des Außenspielbereiches sei auf dem Kleinspielfeld keine Spiele der A- bis C-Jugend mehr möglich, aber D- und E-Jugendspiele könnten wohl weiterhin auf dem Kleinspielfeld stattfinden. Beim Bau des Kunstrasenplatzes sei vereinbart worden, dass dafür das Kleinspielfeld zur freien Verfügung gestellt werde. “Turo Darfeld“ würde mit der Verkleinerung des Kleinspielfeldes leben können.

 

Bürgermeister Gottheil betont, dass die Frage der Notwendigkeit der Erweiterung des „Zwergenlandes“ an den Sportverein „Turo Darfeld“ herangetragen worden sei und eine Notwendigkeit auch von dem Sportverein gesehen werde. Das Kleinspielfeld könne weiterhin ab der D-Jugend genutzt werden, da eine gute Platzsubstanz vorhanden sei. Es solle ein Geben und Nehmen mit „Turo Darfeld“ stattfinden, auch im Hinblick auf die Bestandssicherung des Kunstrasenplatzes und das vorbehaltlich der Gewährung der Landesförderung noch zu erstellende Dorfgemeinschaftsgebäude.

 

Ausschussmitglied Schulze Baek spricht sich ebenfalls für die Variante 3 aus und möchte wissen, ob ein Anbau auch weiter nach links verschoben werden könne oder dieses hinderlich beim Betrieb sei. Auch möchte er wissen, ob es beim gleichen Platzbedarf bleibe.

 

Herr Neuhaus führt aus, dass der Platzbedarf derselbe bleibe, aber durch die Verschiebung eine Verdunklung der Liegenschaften möglich sei.

 

Fraktionsvorsitzender Kreutzfeldt bittet darum, auch die Folgekosten zu beachten. Er ergänzt, dass bei der Variante 3 keine Kosten für einen Aufzug und einen zweiten Rettungsweg anfallen, aber eine größere Dachfläche vorhanden sei.

 

Herr Neuhaus führt aus, dass sich nur an die aktuelle Bauordnung und energetischen Vorgaben gehalten werden könne und von der Verhältnismäßigkeit bei der Variante 3 die größte Dachfläche vorhanden sei. Trotzdem sei die Variante 3 die  empfehlenswerteste Variante, u.a. durch Einsparung von Heizkosten bei der Eingeschossigkeit. Auch solle eine Wärmerückgewinnung erfolgen.

 

Ausschussmitglied Espelkott macht deutlich, dass für die Bauzeit Interimslösungen erfolgen müssen und möchte wissen, ob sich entsprechende Gedanken dazu gemacht worden seien.

 

Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass durch die Gemeinde und Kita eine ortsnahe Interimslösung gewünscht werde. So sollen ältere Kinder während des Kitajahres 2019/20 vormittags in dem Tennisheim oder in dem jetzigen Clubheim von Turo Darfeld unterkommen. Hierzu müsse aber noch ein Abstimmungsprozess mit dem Kreisjugend- und dem Landesjugendamt erfolgen. Das betreffende Personal sei über die angedachte Vorgehensweise informiert. Zur Mittagsstunde solle eine Rückkehr der Kinder in das Stammhaus erfolgen, damit dort das Essen eingenommen werden könne. Nach dem Mittagessen  sollen die Kinder dann im Stammhaus verbleiben. Die hierfür zu nutzenden Wegeverbindungen für die Varianten seien gut zu gebrauchen. Entsprechende Detailabsprachen mit dem Sportverein „Turo Darfeld“ müssten noch vorgenommen werden. Außerdem sollen die Belange öffentlicher Behörden und Träger abgefragt werden. Zum Sommer 2020 soll die Maßnahme umgesetzt sein.

 

Es erfolgen keine weiteren Wortmeldungen.

 

Ausschussvorsitzender Lembeck bedankt sich bei Frau Sicking und Herrn Neuhaus für Ihre Ausführungen und verabschiedet sie.

 

Ausschussvorsitzender Lembeck fasst zusammen, dass der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss eine Entscheidung zu einer der Varianten treffen müsse. Zusammenfassend könne er eine Tendenz zu der Variante 3 sehe.

 

Anschließend fragt Ausschussvorsitzender Lembeck bei den Ausschussmitglieder ein Stimmungsbild zu den verschiedenen Varianten ab:

 

Variante 1 - keine Stimme

 

Variante 2 - eine Stimme

 

Variante 3 - acht Stimmen

 

Variante 4 – keine Stimme.

 

Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass ggf. auch in der kommenden Sitzung des Rates am 11. April 2019 eine Entscheidung über die Variante gefasst werden könne.