Bürgermeister Gottheil geht zunächst allgemein auf die Ausgangssituation ein und gibt Informationen zum Wohnungsbau und zur Verfügbarkeit von Wohnraum in Rosendahl. Im Rahmen der „Wohnraumoffensive Münsterland“ sei durch das Pestel-Institut eine Fortschreibung früherer Erkenntnisse erfolgt. Heute solle die Vorstellung der entsprechenden Ergebnisse für Rosendahl erfolgen.

 

Bürgermeister Gottheil begrüßt Herrn Matthias Günther vom Eduard-Pestel-Institut für Systemforschung e.V., Hannover sowie mit den Herren Eriylmaz, Reers, Volmer und Hetrodt Vertreter der Sparkasse Westmünsterland.

 

Herr Günther stellt zunächst sich und seinen Aufgabenbereich vor und geht auf die Ergebnisse der Fortschreibung der Pestel-Studie für die Gemeinde Rosendahl mittels einer Power-Point-Präsentation ein. Die Power-Point-Präsentation liegt der Niederschrift als Anlage I bei.

 

Ratsmitglied Branse verlässt von 19.59 Uhr bis 20.02 Uhr die Sitzung.

 

Ratsmitglied Branse regt nach dem ihm persönlich gut gefallenen Vortrag an, dass Wohnmöglichkeiten den Bedürfnissen angepasst werden sollen. Er könne sich aufgrund der guten liquiden Finanzlage der Gemeinde vorstellen, dass auch die Gemeinde Rosendahl als Bauherrin in Erscheinung treten könne. Durch die politischen Gremien der Gemeinde Rosendahl sollen Ziele zum zukünftigen Wohnen definiert werden. Aus dem Vorhandenen solle unter Ausbau der Infrastruktur das Beste gemacht werden. Auch solle über Genossenschaftsmodelle zum Wohnungsbau nachgedacht werden.

 

Fraktionsvorsitzender Weber nimmt die vermeintlich schwache Einkommenssituation in Rosendahl in den Blick. Es solle nach seiner Meinung insbesondere für ältere sozialschwache Personen Vorsorge getroffen werden.

 

Herr Günther weist darauf hin, dass die Einkommensstatistik nicht aktuell sei. Zuwanderungen fänden zumeist im Bereich der geringfügig Beschäftigten statt. Eine Nachverdichtung im Gemeindegebiet sehe er als kaum umsetzbar an. Eventuell könne eine Bauverpflichtung für bebaubare Flächen eingeführt werden oder die Nichtbebauung durch Erhebung der sog. Grundsteuer C im Zuge der Grundsteuergesetzänderung sanktioniert werden.

 

Ratsmitglied Branse teilt mit, dass sozialschwache Personen mit großem Wohneigentum in Überlegungen und Planungen mit einbezogen werden sollen, um finanzielle Abstürze zu vermeiden. Eine Zurverfügungstellung von großem Wohneigentum durch diese Personen könnte in Betracht gezogen werden.

 

Fraktionsvorsitzender Kreutzfeldt macht deutlich, dass der Wohnungsbau bei keinem neuen Flächenverbrauch vorangetrieben werden müsse. Eventuell solle weiter in die Höhe gebaut werden.

 

Herr Günther bestätigt, dass es gravierende Unterschiede in der Grundstücksgröße zwischen früher und heute gebe. Auch er spricht sich für die vorrangige Nutzung der innerörtlichen Grundstücke, ohne Neuausweisung von Bauland in großem Umfang an den Ortsrändern, aus

 

Auch Ratsmitglied Branse wünscht sich eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Grundstücke. Notfalls solle die Bauleitplanung angepasst werden.

 

Bürgermeister Gottheil bestätigt, dass ein sichtbarer Impuls wohl gesetzt werden solle, da die Thematik schon mehrmals behandelt worden sei. Alternativen seien erarbeitet worden und künftig solle es einen Mix zwischen Neubaugebieten und Innenverdichtung/Nutzung großer Grundstücke geben. Es sei bekannt, dass Liegenschaften für den steigenden Bedarf an Alten- und Tagespflege fehlen. Mittlerweile sei ein Baulückenkataster im Aufbau und insoweit eine erste Auswertung vorgelegt worden. Mit entsprechenden Personen passender Liegenschaften könne entsprechend gesprochen werden.

 

Ratsmitglied Branse ergänzt, dass über www.TIM-Online.de geschaut werden könne, wo Bauflächen in Rosendahl vorhanden seien. Die Bauleitplanung gehe jeden Bürger etwas an und deshalb möchte er, dass die Öffentlichkeit im Zuge strategischer politischer Beratung gewahrt werde.

 

Ratsmitglied Deitert geht auf den Mietspiegel für Rosendahl ein. Hiernach werde in gut ausgestatteten Objekten jüngeren Alters eine Miete über 5,75 €/qm entrichtet. Zur Förderung von Wohnungsneubau im Segment des bezahlbaren Wohnens werde eine Miete in Abhängigkeit von den Mietenstufen des Wohngeldgesetzes von 6,00 € bis 9,00 € je m² und Monat veranschlagt. Er möchte wissen, ob ein Qm-Preis von 8,00 € auch in Rosendahl umsetzbar sei.

 

Herr Günther gehe davon aus, dass mit 8,00 € für Neubauwohnungen bei einer Langfristigkeit ausgekommen werde. Er empfiehlt für Rosendahl einen sozialen Wohnungsbau, auch damit sozialschwachen Personen Wohnraum geboten werden könne.

 

Bürgermeister Gottheil führt aus, dass die Gemeinde Rosendahl (Verwaltung und Politik) in der jüngeren Vergangenheit Investoren bei der Umsetzung ihrer Vorhaben im Geschosswohnungsbau in den drei Ortsteilen positiv zur Seite gestanden hätte. Diverse Projekte befänden sich in der Umsetzung, es gebe aber bisher keinen sozialen Wohnungsbau. Dies sei auch begründet in der Freiheit der Vermietung bei nicht gebundenem Mietraum. In der nächsten Sitzung des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses solle der soziale Wohnungsbau über einen Vortrag des Vorsitzenden der Wohnbau Westmünsterland eG, Herrn Schramm, thematisiert werden.

 

Es erfolgen keine weiteren Wortmeldungen.

 

Bürgermeister Gottheil bedankt sich bei Herrn Günther für seine Ausführungen und verabschiedet sowohl ihn wie auch die Vertreter der Sparkasse Westmünsterland.