1.    Der Vortrag des Fachingenieurs Christian Seeger, Hessich Lichtenau, zur Erneuerung der Heizungsanlage im Schulzentrum Osterwick wird zur Kenntnis genommen.

 

2.    Die Beschlussfassung über diesen Punkt wird auf die kommende Ratssitzung verschoben.


Abstimmungsergebnis:          einstimmig

 

 


Herr Barenbrügge übergibt den Vorsitz an den stellv. Ausschussvorsitzenden Herrn Rottmann und verlässt die Sitzung.

 

Für Herrn Rottmann nimmt Herr Kuhl als Ausschussmitglied an der Sitzung teil.

 

Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Rottmann verwies auf die Sitzungsvorlage Nr. VII/441 und bat Herrn Seeger vom Ingenieurbüro Seeger um Vorstellung seines Konzeptes für die mögliche Installierung einer Holzhackschnitzelheizung für das Schulzentrum Osterwick.

 

Herr Seeger erläuterte sein Konzept. Er machte darauf aufmerksam, dass er dieses nach Anfrage der Gemeinde in relativ kurzer Zeit erstellt habe und somit nicht alle Fragen abschließend beantworten könne.

 

Ausschussmitglied Henken merkte an, dass sich die Preise für die Pallets in den letzten beiden Jahren fast verdoppelt hätten. Zudem steige insgesamt die Nachfrage nach Holz, es dauere aber wenigstens 10 Jahre bis dieses nachgewachsen sei.

 

Herr Seeger erläuterte, dass die Holzpreise regional stark schwankten und zukünftig sicherlich mehr Holz angebaut würde, um den Bedarf decken zu können.

 

Ausschussmitglied Weber fragte nach, welche Qualität die Holzhackschnitzel haben müssten.

 

Herr Seeger führte aus, dass die geplante Anlage auch minderwertiges Holz vertrage. Die Qualität des Holzes sei aber auch kein Betreiberproblem. Grundlage für die Abrechnung mit dem Holzlieferanten sei die Wärmemenge. Diese ergebe sich aus dem Wert den der Wärmemengenzähler, der hinter dem Heizkessel eingebaut werde, anzeige.

 

Ausschussmitglied Wessendorf erkundigte sich, ob auch das Verheizen anderer Rohstoffe wie Getreide und Raps möglich seien.

 

Herr Seeger entgegnete, dass dieses zwar technisch möglich, die Anlage jedoch speziell auf die Verfeuerung von Holzhackschnitzeln ausgelegt sei.

 

Ausschussmitglied Weber fragte nach, ob die durch die Verfeuerung entstehende Feuchtigkeit kondensiert oder durch den Schornstein verdampfe.

 

Herr Seeger erläuterte, dass diese durch den Schonstein verdampfe.

 

Ausschussmitglied Kuhl führte aus, dass es sinnvoll sei sich im regenerativen Bereich der Heizungstechnik zu engagieren. Die öffentliche Hand müsse hier eine Vorreiterposition einnehmen. Hierbei müssten aber auch die Preise verglichen werden. Ein Vergleich der Preise könne nur mit den momentanen Werten durchgeführt werden. Vorauszusehen sei, dass sich der naturbelassene Rohstoff preislich besser entwickeln werde.

 

Ausschussmitglied Mensing merkte an, dass das Rohrleitungssystem sehr weitläufig sei. Er fragte nach, wie hoch die Verluste hierdurch seien. Vielleicht sei es ja sinnvoller dann Einzelanlagen in den jeweiligen Gebäuden zu fahren.

 

Herr Seeger erläuterte, dass die kleineren Anlagen bezogen auf den jeweiligen kw-Wert teurer seien. Ein weiterer Vorteil einer zentralen Anlage sei, dass diese auf die Zukunft gesehen schneller und einfacher an den aktuellen Stand der Entwicklung angepasst werden könne. Er merkte darüber hinaus an, dass das Leitungsnetz in einem sehr guten Zustand und der Wärmeverlust relativ gering sei.

 

Ausschussmitglied Kuhl fragte nach, ob es auch ausreiche die Anlage mit 2 Containern zu fahren. Zudem interessierte ihn, wie die Verteilung der Wärme erfolge.

 

Herr Seeger führte aus, dass die Holzhackschnitzelmenge von 2 Containern für 4-5 Tage ausreiche. Frage sei jedoch, wer der Brennstofflieferant sei und welche Fahrzeuge er habe. Zur Frage der Wärmeverteilung antwortete er, dass solange die Wärme der Holzhackschnitzelheizung ausreiche diese in Richtung Schulgebäude geleitet werde. Brauche man mehr Wärme, so werde die Gasheizung zugeschaltet. Die Umschaltung dauere ca. eine Viertelstunde.

 

Ausschussmitglied Mensing erkundigte sich nach der Leistungskraft der Holzhackschnitzelheizung.

 

Herr Seeger antwortete, dass die optimale Kesselleistung der vorgesehenen Anlage 500 kw. betrage.

 

Ausschussmitglied Weber fragte nach, ob ein Pufferspeicher sinnvoll sei und ob man diesen jederzeit nachrüsten könne.

 

Herr Seeger erläuterte, dass ein Pufferspeicher benötigt werde, wenn die Heizungsanlage in kurzer Zeit eine hohe Wärmemenge liefern müsse. Er sehe jedoch vor, dass die Heizkreise der einzelnen Schulgebäude nach und nach in Betrieb genommen würden. Die Verluste hierdurch wären sehr gering. Die Nachrüstung des Puffers sei hydraulisch kein Problem, fraglich sei aber ob der Raum dafür ausreiche.

 

Ausschussmitglied Wessendorf erkundigte sich, wie die Sicherheit auf dem Schulhof bei dem Wechseln der Container gewährleistet werden könne. Er fragte nach, ob die Pflasterung des Schulhofes für das Befahren mit LKW´s ausgelegt sei.

 

Bürgermeister Niehues berichtete, dass vertraglich eine Anlieferung der Container in den Morgenstunden zwischen sechs und halb sieben vorgesehen sei. Auch jetzt befahre die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen des öfteren den Schulhof, Schäden im Pflaster hätten sich hierdurch bislang nicht ergeben. Dieser Punkt werde jedoch derzeit geprüft.

 

Ausschussmitglied Kuhl bat als Schulausschussvorsitzender darum, dass im Vorfeld auch die Hauptschule informiert werde. Hierdurch erreiche man eine höhere Akzeptanz für den Standort der Anlage und somit auch für die Brennstoffanlieferung über den Schulhof.

 

Ausschussmitglied Weber fragte nach, wieviel Feinstaub die Anlage freisetze. Da es sich bei dem Gebäude um eine Schule handele müsse man mit einer besonderen Sensibilisierung der Eltern rechnen.

 

Herr Seeger erläuterte, dass die Staubfreisetzung der Anlage nur 1/3 des gesetzlich zulässigen Wertes betrage. Es sei ein vernünftiges Maß gefunden um möglichst keine riechbaren und sichtbaren Immissionen entstehen zu lassen.

 

Ausschussmitglied Mensing erkundigte sich, ob es sinnvoll sei zwei Gaskessel zu installieren um die Spitzenwerte besser abdecken zu können.

 

Herr Seeger erwiderte, dass er diese Variante noch nicht gerechnet habe, aber die Anregung gerne aufnehme. Er wies darauf hin dass auch ein Contracting möglich sei. Hierbei werde die Heizungsanlage von einem Investor gebaut und finanziert. Bezahlt werde nur die verbrauchte Energie und ein Grundpreis für die Bereitstellung der Anlage.

 

Ausschussmitglied Kuhl fragte nach, ob man bei dieser Variante auch die 300 cbm eigenes Holz verwenden könne oder diese im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit einer Nachbargemeinde zur Verfügung stellen könne.

 

Herr Seeger merkte an, dass man mit dem Wärmelieferanten eine Vereinbarung schließen könne, wonach dieser das gemeindliche Holz zu einem vereinbarten Preis abnehme.

 

Stellvertretender Ausschussvorsitzender Rottmann erkundigte sich nach dem Zeitplan für die Erstellung der Anlage.

 

Herr Seeger erläuterte einen Zeitplan, wonach die Anlage im September/Oktober 2007 in Betrieb gehen könne. Auch bei der Variante mit der Ausschreibung eines Contractingvertrages werde dieser Zeitplan bestehen bleiben.

 

Herr Seeger berichtete, dass zunächst die Ausschreibung des Contracting zu erfolgen habe. In der Ausschreibung könne vermerkt werden, dass diese wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben werden könne. Problematisch sei jedoch jemanden zu finden, der Interesse an einem Contractingvertrag habe.

 

Fachbereichsleiter Gottheil wies darauf hin, dass bei einer Zusatzausschreibung zum Contracting höhere Ingenieurkosten auf die Gemeinde zukämen.

 

Herr Seeger merkte an, dass er diese Zusatzkosten nach Aufwand und Preis abrechnen werde. Der Höchstbetrag wäre jedoch nach erster Schätzung 5000,00 Euro.

 

Anmerkung: Das Konzept und die Kostenschätzung von Herrn Seegers sind den Ratsmitgliedern mit Schreiben vom 20.11.2006 bereits zugegangen.

 

Anschließend fasste der Ausschluss folgenden Beschluss: