1. Der Entwurf der Haushaltssatzung für das Jahr 2020 mit ihren weiteren Bestandteilen und Anlagen wird unter Berücksichtigung der sich im Beratungsgang ergebenden Anpassungserfordernisse und Änderungsbeschlüsse, die in einer Änderungsliste Nr. 3 zusammengefasst sind, beschlossen. Die Änderungsliste Nr. 3 wird der Niederschrift als Anlage I beigefügt.
Abstimmungsergebnis: 20 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen
2. Der Stellenplan für das Haushaltsjahr 2020 wird beschlossen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig
Bürgermeister Gottheil verweist auf die
Vorberatungen in den Fachausschüssen, die Anwesenheit von ihm, Frau Nürenberg
und Frau Eske in den Haushaltsberatungen der einzelnen gemeindlichen Fraktionen
und die abschließende Vorberatung im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) am 19.
Februar 2020. Des Weiteren weist Bürgermeister Gottheil auf die 3. Änderungsliste zum Haushaltsentwurf
2020 (Stand: 21.02.2020) hin sowie die aktualisierte Haushaltssatzung 2020
sowie den aktualisierten Gesamtergebnis- und –finanzplan 2020, die dem
Protokoll als Anlage II und III
beigefügt sind. In die 3.
Änderungsliste sind die sich aus den Sitzungen der Fachausschüsse und des Haupt- und Finanzausschusses vom 19. Februar
2020 ergebenden Änderungen eingearbeitet worden. Bürgermeister Gottheil geht
auf die 3. Änderungsliste ein und
erläutert sie ausführlich.
Ratsmitglied Fedder möchte zu der
Investitionskrediterhöhung wissen, ob es möglich sei, Kredite an bestimmte
Produkte zu binden. Als Beispiel könne z.B. „Wasser und Abwasser“ dienen und es
solle nicht allgemein der Verwaltung zugeordnet werden.
Bürgermeister Gottheil führt aus, dass eine
Bindung von Krediten nur möglich sei, wenn eine Veranschlagung formal in den
Teilergebnisplänen einzelner Produkte möglich sei. Diese sei in den amtlichen
Vordrucken im NKF nicht vorgesehen. Bildhaft könne die Zuordnung zu
Gegenständen wohl mittels Erläuterungstexten festgemacht werden, aber eine
Handhabe zur echten Veranschlagung der Kredite bei konkreten Produkten gebe es
nicht. Die Erhöhung sei nur eine vorläufige Veranschlagung, um eine
Vollständigkeit des gemeindlichen Haushaltes zu erhalten und dem sich
abzeichnenden zukünftigen Finanzbedarf durch Nutzung des derzeit niedrigen
Zinsniveaus zu begegnen.
Ratsmitglied Branse moniert, dass weiterhin ein
kalkulatorischer Zinssatz von 5,5 %, trotz des allgemein niedrigen Zinsniveaus,
in der Gebührenkalkulation veranschlagt werde. Im Bereich der ehemaligen
Eigenbetriebe solle es möglich sein, aufgrund der anstehenden großen
Investitionen Kredite aufnehmen zu können.
Fraktionsvorsitzender Mensing stellt für die
WIR-Fraktion den Antrag, dass der Kreditrahmen auf 124.100 € beschränkt werden
solle.
Fraktionsvorsitzender Steindorf teilt mit, dass zu
dem Antrag der WIR-Fraktion fraktioneller Beratungsbedarf bestehe.
Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass - sollten
bis 2023 alle investiv geplanten Maßnahmen vorgenommen und ausgeführt werden -
die Liquidität der Gemeinde Rosendahl sich im negativen Bereich befinden werde.
Es gehe darum, falls nötig, einen investiven Kredit aufnehmen zu können, z.B.
für die Feuerwehrgerätehäuser, um hierfür ggf. in den Genuss einer Förderung in
Form von Tilgungsnachlässen zu kommen. Von der kfw und der NRW.Bank sei der
Hinweis gegeben worden, dass ohne Kreditaufnahme womöglich auch keine Förderung
aus konkreten Programmen erfolgen könne. Die Betragsnennung von 3 Mio. € sei
nur notwendig, um Handlungsspielraum zu erhalten. Das Risiko der finanziellen
Belastung bei einer steigenden Zinslast könne so minimiert werden.
Fraktionsvorsitzender Weber spricht sich für eine Nichtfestlegung der Summe
aus, da seines Erachtens der Rat der Gemeinde Rosendahl auch im Nachhinein
Beträge festsetzen könne.
Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass bei dieser
Vorgehensweise eine Nachtragshaushaltssatzung erlassen werden müsse.
Ratsmitglied Rahsing möchte wissen, ob der Rat der
Gemeinde Rosendahl die Zustimmung zu der Aufnahme eines Kredites geben müsse.
Bürgermeister Gottheil führt aus, dass durch den
Rat der Gemeinde Rosendahl mit dem Beschluss über die Haushaltssatzung nur ein
Kreditrahmen gesetzt werden könne. Eine tatsächliche Kreditaufnahme werde ohne
Zustimmung des Rates durch die Verwaltung vorgenommen, und zwar als Geschäft
laufender Verwaltung. Hierzu erfolge eine Abfrage bei Bankinstituten, um
anschließend eine Entscheidung zu der Aufnahme eines Kredites vorzunehmen. Dies
sei ein reines Geschäft der laufenden Verwaltung, betont Bürgermeister
Gottheil. Über einen Finanzzwischenbericht könne dem Rat ein Überblick über
mögliche Aktivitäten zu einer Kreditaufnahme gegeben werden. Mehr sei aber
nicht möglich, um eine kurzfristig nötige Handlungsfähigkeit der Verwaltung zu
gewährleisten.
Fraktionsvorsitzender Steindorf beantragt für die
CDU-Fraktion eine Unterbrechung der Sitzung für eine fraktionelle Beratung.
Der Unterbrechung der Sitzung wird ohne formelle
Abstimmung durch konkludentes Handeln zugestimmt.
Die Sitzung wird von 19.48 Uhr bis 19.57 Uhr
unterbrochen.
Fraktionsvorsitzender Steindorf schlägt vor, dass
bei einer anstehenden Kreditaufnahme durch die Verwaltung die
Fraktionsvorsitzenden vorab über eine mögliche Kreditaufnahme informiert werden
sollen. Dies diene der Transparenz.
Ratsmitglied Branse weist darauf hin, dass der Rat
der Gemeinde Rosendahl Entscheidungsbefugnisse habe und nicht die
Fraktionsvorsitzenden. Wenn eine Information zu einer möglichen Kreditaufnahme
gegeben werden solle, dann an alle Ratsmitglieder, alle Ausschüsse oder an den
Rat. Eine Gleichbehandlung solle erfolgen, um einen gleichen Wissensstand zu
gewährleisten.
Ratsmitglied Lethmate macht deutlich, dass ggf.
eine zusätzliche Sitzung zur Information, Beratung und Beschlussfassung über
eine Kreditaufnahme einberufen werden könne.
Bürgermeister Gottheil geht nochmals auf die 3.
Änderungsliste zu der Kreditaufnahme und die rein vorsorgliche Veranschlagung
der investiven Kreditaufnahme aus ökonomischen Gründen ein.
Ausschussvorsitzender Mensing teilt für die
WIR-Fraktion mit, dass bis auf die Summe in Höhe von 124.000 € alle anderen
Summen bei der investiven Kreditermächtigung in der Haushaltssatzung
herausgenommen werden sollen.
Ausschussvorsitzender Steindorf teilt für die
CDU-Fraktion mit, dass der Verwaltungsvorschlag mitgetragen werden könne, wenn
eine Information bzw. Absprache an die Fraktionsvorsitzenden erfolge.
Anschließend lässt Bürgermeister Gottheil über den
Antrag der WIR-Fraktion auf Änderung der Beitragsfestsetzung auf 124.100 € und
einen Kreditrahmen von 1 Mio abstimmen.
Abstimmungsergebnis: 8 Ja-Stimmen, 12
Nein-Stimmen, 2 Enthaltungen
Der Antrag der WIR-Fraktion ist damit abgelehnt.
Anschließend lässt Bürgermeister Gottheil über den
Verwaltungsvorschlag abstimmen.
Abstimmungsergebnis: 12 Ja-Stimmen, 7
Nein-Stimmen, 3 Enthaltungen
Ratsmitglied Lethmate geht auf die Einstellung von
Haushaltsmittel für die Flurbereinigung Darfeld im Haushaltsjahr 2020 ein. Es
werde mit Baumaßnahmen in 2021 geplant. Er möchte wissen, ob eine
Zurverfügungstellung von Haushaltsmitteln auch vor einer Aufnahme von
Baumaßnahmen erfolgen könne. Auch möchte er wissen, ob eine konkrete
Zahlungsvereinbarung vorhanden sei.
Bürgermeister Gottheil führt aus, dass der per
Ratsbeschluss beschlossene und damit grundsätzlich zugesagte Eigenanteil der
Gemeinde Rosendahl rd. 360.000 € betrage und diese Summe auch der
Bezirksregierung Münster gegenüber bekannt gegeben worden sei. Wenn eine
Aufforderung zu einer Zahlung durch die Bezirksregierung Münster erfolge, solle
eine Anweisung entsprechender Haushaltsmittel, auch als Vorauszahlung,
erfolgen. Selbstverständlich sei der Gemeinde Rosendahl eine Schlussrechnung
vorzulegen. Es sei keine konkrete schriftliche Zahlungsvereinbarung vorhanden.
Da sich die Flurbereinigungsbehörde in vielen Gesichtspunkten flexibel gezeigt
habe, sei verwaltungsseitig ebenfalls eine flexible Mittelbereitstellung, auch
mit Blick auf die Verhinderung von Strafzinsen, mündlich zugesagt worden.
Bürgermeister Gottheil bittet anschließend, mit dem Hinweis auf die sich aus den Fraktionsgrößen ableitende Reihenfolge, zunächst den Fraktionsvorsitzenden Steindorf (CDU), seine Haushaltsrede zu halten. Es folgen die Reden des Fraktionsvorsitzenden Mensing (WIR) und der stellv. Fraktionsvorsitzenden Kreutzfeldt (SPD) sowie des Fraktionsvorsitzenden Weber (Bündnis 90/Grüne). Die Haushaltsreden sind als Anlagen IV - VII dem Protokoll beigefügt.
Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass analog zur
Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses eine getrennte Abstimmung über den
Beschlussvorschlag vorgenommen wird.
Anschließend fasst der Rat folgenden Beschluss: