Ausschussvorsitzender Lembeck verweist auf den Tagesordnungspunkt und begrüßt Frau Corinna Becke, M. Sc. Landschaftsökologin vom Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. (Biologische Station).

 

Frau Becke geht mittels einer Power-Point-Präsentation in ihrem Vortrag auf die Thematik „Blühstreifen“ ein und erläutert dies ausführlich. Die Power-Point-Präsentation liegt der Niederschrift als Anlage I bei.

 

Ausschussmitglied Hemker möchte wissen, wie sich der Kontakt bzw. die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft gestalte, auch bezüglich der Drainierung von landwirtschaftlichen Flächen. Es habe bereits ein Umdenken der Landwirte begonnen, dies auch durch geförderte Flächenstilllegungen.

 

Frau Becke teilt mit, dass man bezüglich des Projektes „Blühstreifen“ nur mit wenigen Landwirten in Kontakt stehe, da auch der Bewirtschaftungsdruck von Flächen stark sei. Entsprechend gebe es ein langsames Vorgehen bei der Schaffung von Blühstreifen. Es müsse darauf geachtet werden, dass nur gewünschte Pflanzen im Blühstreifen seien und eine Ausmerzung der unerwünschten Pflanzen erfolge. Entsprechend seien viele Punkte zu beachten, um eine Nachhaltigkeit zu erreichen.

 

Ausschussmitglied Mensing möchte wissen, ob das Mahdgut nicht zur Gewinnung von Saatgut verwendet werden könne, um dieses dann Landwirten zur Verfügung stellen zu können.

 

Frau Becke führt aus, dass teilweise landwirtschaftliche Streifen zur Saatgutgewinnung genutzt werden. Aber es sei noch nicht ausgewogen und ausreichend vorhanden. Es werde vornehmlich die Aussaat in Schutzgebieten als Material gewünscht.

 

Ausschussmitglied Rahsing möchte wissen, ob regionales Saatgut auch durch Privatpersonen genutzt werden könne und wo selbiges zu erwerben sei.

 

Frau Becke argumentiert, dass nur ausgewähltes Saatgut eingesetzt werden solle. Es erfolge eine Zusammenarbeit mit dem biologischen Zentrum Lüdinghausen und entsprechend werden gemeinsame Empfehlungen gegeben.

 

Ausschussmitglied Branse macht deutlich, dass es darauf ankomme, dass etwas getan werde, auch wenn nicht ausreichend entsprechendes Saatgut vorhanden sei. Eine Anlage von flächendeckenden Magerwiesen sei wohl nicht möglich. Deshalb sollten Landwirte so weiter machen wie bisher. Dies sei besser als gar nichts zu unternehmen. Auch solle eine Vernetzung der Blühstreifen erfolgen. Er halte die Übergangslösung der Landwirte für in Ordnung und es solle so weiter vorgegangen werden, um Hilfe für Insekten und Bienen zu stellen. Er möchte wissen, ob der Mahdschnitt dem Biomüll zugeführt werden könne.

 

Frau Becke teilt mit, dass der Schnitt nicht dem Biomüll zugeführt werde. Sie erläutert, warum es wichtig sei, dass eigens gewonnene Saatgut zu verwenden. Saatgut, welches gekauft werden kann, sei oftmals nicht dazu geeignet, einheimische Insektengruppen anzulocken.

 

Ausschussmitglied Lethmate spricht seinen Dank für den Vortrag und die Betrachtung der Nachhaltigkeit aus und beschreibt, dass es eine Zusammenarbeit mit öffentlichen Trägern gebe. Er möchte wissen, wie das Naturschutzzentrum aufgebaut sei und wie die Finanzierung erfolge.

 

Frau Becke führt aus, dass die biologische Station zu 80 % durch das Land NRW finanziert werde und es von dort auch Anweisung von zu kartierten Flächen gebe, da auch der Artenschutz zu beachten sei. Die Kreise mit ihren Mitgliedern beteiligen sich auch finanziell an der Arbeit der biologischen Station.

 

Ausschussmitglied Hemker macht deutlich, dass immer mehr Privatgärten als Steinwüste angelegt werden. Er möchte wissen, inwieweit dies aktiv verhindert werde bzw. geändert werden solle.

 

Frau Becke teilt mit, dass das biologischem Zentrum Lüdinghausen Beratungen vornehme und eine Liste über Förderung von Pflanzenarten im Privatgarten erstellt worden sei. Im biologischen Zentrum seien auch ausreichend Informationsmaterial und Schauflächen vorhanden.

 

Ausschussmitglied Lethmate möchte wissen, wie hoch der gemeindliche Beitrag sei und wie das gemeindliche Schnittprogramm in Rosendahl verringert werden könne.

 

Bürgermeister Gottheil teilt mit, dass die Gemeinde seit 2002 Mitglied sei und der Beitrag bei ca. 107 €/Jahr liege. Der Beitrag belaufe sich auf 0,01 € pro Einwohner (Einwohnerzahl am 30.06. des Vorjahres ist maßgebend).

 

Bauhofleiter Averesch ergänzt, dass das gemeindliche Schnittprogramm in den letzten 15 Jahren zurückgefahren worden sei. Ursprünglich seien drei Schnitte im Jahr zur Wahrung der Verkehrssicherungspflicht erfolgt. Mittlerweile sei der mittlere Schnitt eingestellt worden.

 

Es erfolgen keine weiteren Wortmeldungen.

 

Ausschussvorsitzender Lembeck bedankt sich bei Frau Becke für die Ausführungen und verabschiedet sie.