Beschluss: Kenntnis genommen

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.


Ausschussvorsitzender Lembeck verweist auf die Sitzungsvorlage X/099 und gibt Erläuterungen.

 

Bürgermeister Gottheil erläutert anhand einer Power Point-Präsentation den Stand der Umsetzung von Bauleitplanverfahren der Gemeinde Rosendahl. Diese ist als Anlage II der Niederschrift beigefügt. Er geht hier im Wesentlichen auf die vorhandenen Bebauungspläne im Gemeindegebiet und die verwaltungsseitig insbesondere durch Frau Schlüter ausgewerteten Baulücken ein.        

Er ergänzt zur Präsentation, dass auf Grundlage des Baulückenkatasters kürzlich knapp 60 Grundstückseigentümer*innen angeschrieben worden seien, die ungenutzte und bebaubare Flurstücke in Besitz haben. Die Verwaltung habe grundsätzlich angeregt, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und habe gefragt, was die Eigentümer*innen mit den Flächen vorhaben, ob sie eine Bebauung planen - eventuell für sich selbst, Kinder, Verwandte - oder ob sie auch bereit seien, diese Flächen zu verkaufen oder per Erbbaurecht einer baulichen Nutzung durch Dritte zuzuführen.

Man wolle damit das Bewusstsein schärfen, sich mit den ungenutzten Flächen im Innenbereich auseinanderzusetzen. 

Es seien bereits erste Reaktionen gekommen. In einem Fall sei bereits einen Tag zuvor aufgrund des Anschreibens ein Grundstückskaufgespräch für eine größere Fläche geführt worden. Man sei sich zwar noch nicht einig geworden, aber „ein erster Fuß sei in der Tür“.  

Bürgermeister Gottheil betont, dass die Innenentwicklung vor Außenentwicklung nicht das klassische Neubaugebiet ausschließen solle. Da aber der Gemeinde aktuell keine Grundstücksflächen für eine Vermarktung zu Verfügung stehen, favorisiere er einen Mix aus Innen- und Außenentwicklung. Er erhofft sich, Grundstücksverkäufer*innen und potentielle Käufer*innen zusammenbringen zu können, um allen Interessen gerecht zu werden. Ihm sei bewusst, dass junge Familien mit der aktuellen Grundstückssituation unzufrieden seien, was er gut verstehen könne.

 

Ausschussmitglied Weber hält das Vorgehen für den richtigen Weg. Er ist überzeugt, dass viele Menschen in Rosendahl in der Altersstufe über 65 Jahre, die in ihren großen Häusern wohnen, gerne in altersgerechte Wohnungen ziehen würden, wenn diese angeboten würden. Er würde es wagen, diesen Personenkreis anzuschreiben, um den Bedarf zu ermitteln. Es gebe immer wieder Investoren, die dann tätig werden.

 

Ausschussmitglied Espelkott sieht, dass es die Mischung ausmache. Es solle in Rosendahl eine Hinterlandbebauung in den Bereichen zugelassen und Investoren unterstützt werden, in denen die Gemeinde selbst handlungsfähig sei.           

Auch wenn durch das Anschreiben nur ein einziger Grundstücksverkauf getätigt werde, sei dies schon viel wert.             

 

Ausschussmitglied Lethmate habe das Anschreiben selbst gelesen. Er sei zunächst verdutzt gewesen, aber es sei unkonventionell und der richtige Weg. Seit Jahren säßen Eigentümer*innen auf ihren Grundstücken, die durch das Anschreiben einen Impuls zum Nachdenken erhalten würden.

Bei Anschreiben an Personen mit großen Häusern müsse man vorsichtig sein, da sich jeder das Recht erarbeitet habe, in seinem eigenen Haus mit großem Außenbereich wohnen zu dürfen. Aber gut sei die Kommunikation miteinander. Ausschussmitglied Lethmate bringt die Idee ein, die Bauwilligen etwas öffentlicher zu machen. So könne man überlegen, Inserate auf der Rosendahler Internetseite zu veröffentlichen, damit potentielle Grundstücksverkäufer*innen und -käufer*innen ins gemeinsame Gespräch kommen.  

 

Ausschussvorsitzender Lembeck erteilt Herrn Hessling als Investor des Objektes am „Darfelder Markt“, der als Gast zu Tagesordnungspunkt 5 an der Sitzung teilnimmt, das Wort. 

Herr Hessling berichtet, dass man sich beim Bauprojekt in Darfeld Gedanken darüber gemacht habe, Jung und Alt im Dorf zu behalten. Unter dieser Prämisse sei auch gebaut worden. Die Wohnungen seien alle altersgerecht und barrierefrei. Bei 80% der Darfelder*innen, die dort einziehen, übernähmen die Kinder nun das Haus ihrer Eltern, oder das Haus werde verkauft.

Im nun geplanten Wohn- und Geschäftshaus wolle der Pflegedienst VICA eine Zweigstelle errichten, um auch im Dorf weiter ältere Menschen ansprechen zu können.             

 

Bürgermeister Gottheil ergänzt zum Wortbeitrag von Ausschussmitglied Lethmate, dass er eine „Börse“ mit Bereitschaft der Beteiligten nicht ausschließe. Man müsse gucken, was in Zukunft noch komme. Er berichtet in diesem Zusammenhang von Grundstückseigentümer*innen, denen bis zum Erhalt des Schreibens der Verwaltung gar nicht bewusst gewesen sei, dass ein Teil ihrer genutzten Flächen bereits als Baugrundstück mit separater Erschließung ausparzelliert sei.           

 

Ausschussmitglied Espelkott geht auf den Wortbeitrag von Ausschussmitglied Lethmate ein und sagt, dass ein Inserat auf der Internetseite datenschutzrechtlich sicherlich schwierig sei.

 

Ausschussvorsitzender Lembeck bezieht sich auf die Aussagen von Herrn Hessling. Er sei gut, dass so ein Konzept erarbeitet worden sei. 

Ausschussmitglied Weber regt an, die vorhandenen Bebauungspläne öffentlicher zu machen. Die Gefahr sei allerdings, dass die Bauwilligen denken könnten, dass sie in ihren Planungen eingeschränkt seien. Die Bauwilligen sollen aber zunächst selbst kreativ werden. Eine Bebauungsplanänderung werde die Kommune bzw. Politik immer positiv begleiten. Wichtig sei das Signal.             

 

Ausschussmitglied Lethmate     fragt, ob abgewogen worden sei, im Anschreiben auch einen Bodenrichtwert für das jeweilige Grundstück zu nennen, damit die Eigentümer*innen wissen, welchen Kaufpreis sie bekommen könnten. Dies sei vielleicht motivierend.          

Bürgermeister Gottheil bejaht dies. Es sei darüber nachgedacht worden, allerdings habe man sich dagegen entschieden, da man nicht immer eine pauschale Auskunft abgeben könne. Man müsse immer individuell die Rahmenbedingungen des jeweiligen Grundstücks betrachten. Er glaubt, dass Gespräche mit der Erörterung verschiedener Fallvarianten zielführender seien. So lasse man sich die Flexibilität nicht nehmen. Zudem habe man das Anschreiben nicht zu forsch formulieren wollen.             

 

Es erfolgen keine weiteren Wortmeldungen.    

 

Es wird kein Beschluss gefasst.