Der Gemeinderat nimmt die Ergebnisse des Ideenaustausches vom 23. März 2021 zur Kenntnis.

 

Er beauftragt die Verwaltung, die Planung wie folgt weiterzuführen:

 

a)       Im Verfahren bleiben alle Optionen offen - Neubau Sporthalle, Sanierung Altbestand, Kombination mit OGS oder OGS alleine. Im nächsten Planungsschritt wird die Grundlage für eine Abwägung des nächsten Planungsschrittes gelegt.

 

Abstimmungsergebnis:                12 Ja-Stimmen, 10 Nein-Stimmen

 

 

b)      Für die mögliche Erweiterung/Sanierung der OGS/Turnhalle Holtwick werden für die Planung 50.000 € aus dem Produkt 09.001 Räumliche Planung und Entwicklung, Sachkonto 729150 – Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen – außerplanmäßig zur Verfügung gestellt.

 

Abstimmungsergebnis:                15 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen

 

 

c)       Die Verwaltung wird beauftragt, für das Haushaltsjahr 2022 Gelder für Planungskosten der OGS-Einrichtungen in Darfeld und Osterwick einzuplanen.

 

Abstimmungsergebnis:                einstimmig

 


Bürgermeister Gottheil verweist auf die Sitzungsvorlage X/114 und gibt weitere Erläuterungen zur Erweiterung des Beschlussvorschlages.

 

Ratsmitglied Weber erklärt, dass sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Nachgang zur Sitzung noch einmal mit dem Punkt Neubau der Sporthalle beschäftigt habe. Es müsse eine Abwägung zwischen Sanierung der Halle und einem Neubau stattfinden. Ein Neubau stehe unter dem Aspekt von größerem Nutzen. Er favorisiere daher einen Ideenwettbewerb. Die bislang verwaltungsseitig gelieferten Daten seien ihm nicht fundiert genug für eine endgültige Entscheidung. Es fehle ihm eine gutachterliche Stellungnahme. Solange die Kosten einer Sanierung der Halle nicht feststünden, könne aus seiner Sicht keine Entscheidung gefällt werden. Er stellt den Antrag, bevor ein Ideenwettbewerb stattfinde, solle eine gutachterliche Stellungnahme erfolgen.

 

Bürgermeister Gottheil erklärt, dass ein Neubau ohne Fördergelder für ihn nicht vorstellbar sei. Eine Sanierung der vorhandenen Halle sei für ihn nicht nachhaltig. Derzeit würden Umkleideräume sowie ein Zuschauerbereich fehlen. Selbst nach einer kostspieligen Sanierung bliebe die vorhandene Sporthalle weiterhin eine alte Halle.

 

Ratsmitglied Weber ergänzt, dass die jetzige Halle eine Architektur habe, die eine neue Halle nicht hätte. Diese wäre dann nur ein Zweckbau. Es wäre seiner Ansicht nach auch möglich, die Halle einfach zu verlängern, um ein größeres Spielfeld zu erhalten. Man könnte dann mit der Substanz arbeiten, was ebenfalls nachhaltig wäre. Auch die Sanierung im Bestand müsse in einen entsprechenden Ideenwettbewerb einfließen. Er möchte daher noch keine Entscheidung über ein öffentliches Vergabeverfahren treffen.

 

Fraktionsvorsitzender Lembeck tut sich mit einem Gutachten über den derzeitigen Hallenzustand schwer. Er stelle sich die Frage, wieviel dies Gutachten kosten würde. Da auch hierfür die Kosten nicht bekannt seien, müsste jetzt genauso über etwas abgestimmt werden, was nicht feststehe. Die Kosten für Sanitärräume und Heizung könnten von Herrn Schulz schon ermittelt werden. Eine Verlängerung bringe jedoch nicht viel, da dann auch die Breite angepasst werden müsse, da ansonsten das Verhältnis der Spielfeldabmessungen nicht mehr passe.

 

Bürgermeister Gottheil erläutert, dass Herr Schulz bereits mehrere Sanierungen in den Sporthallen und Schulen bezüglich Sanitär und Hallenboden durchgeführt habe und er daher auch diese Kosten sehr gut einschätzen könne.

 

Fachbereichsleiterin Brodkorb ergänzt, dass auch mit dem Sportverein SW Holtwick und der OGS gesprochen worden sei und diese sich für eine Trennung von Turnhalle und OGS ausgesprochen hätten.

 

Ratsmitglied Weber erläutert, dass das Gutachten nur die Sporthalle betreffe. Es gebe mehrere Ideen für einen Ideenwettbewerb, je nachdem ob es sich um eine Sanierung oder einen Neubau handele.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing versteht Herrn Weber so, dass alle Möglichkeiten offen gehalten werden sollten. Er traue jedoch den Architekten des Wettbewerbs zu, die Kosten für eine Sanierung zu beziffern. Er begrüßt allerdings den Antrag, sich die Entscheidung, ob Sanierung oder Neubau, offen zu halten. Ein die Expertise der Verwaltung ergänzendes externes Gutachten sei seiner Ansicht nach jedoch dafür nicht notwendig.

 

Bürgermeister Gottheil erläutert, dass bei dem Dorfgemeinschaftshaus auch so vorgegangen worden sei und Herr Schulz eine Kostenzusammenstellung für die Abgängigkeit der jetzigen Umkleideräume und des Versammlungsraumes von Turo Darfeld erstellt habe. Die Kalkulation sei vom Fördergeldgeber ohne Rückfragen kommentarlos anerkannt worden und belege die Qualität der Arbeit von Herrn Schulz. Er könne nicht nachvollziehen, warum dessen Kalkulation für die Sanierung der Sporthalle in Holtwick nunmehr angezweifelt werde.

Wenn sich alle Möglichkeiten offen gehalten werden sollen, könne nicht über Punkt a) und Punkt b) abgestimmt werden, sondern der Beschlussvorschlag müsse geändert werden.

 

Fachbereichsleiterin Brodkorb weist darauf hin, dass ein Architektenwettbewerb mit wesentlich höheren Kosten verbunden sei. Kostengünstiger und schneller sei das VgV-Verfahren mit einigen Architekten.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing fragt nach, warum bei dem Vorschlag von Herrn Weber ein Architektenwettbewerb erfolgen müsse und bei dem anderen Vorschlag nur ein Ideenwettbewerb.

 

Frau Brodkorb erläutert noch einmal die Unterschiede zwischen den beiden möglichen Verfahren.

 

Bürgermeister Gottheil erläutert die weiteren Vorgehensmöglichkeiten. Er weist darauf hin, dass die Fördergelder bis 2023 verausgabt sein müssen. Ob dies zeitlich bei einem Architekturwettbewerb möglich sei, sei fraglich.

 

Ratsmitglied Rahsing findet die erneute Diskussion unglücklich, da bereits im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss lange und intensiv darüber diskutiert und schlussendlich eine einstimmige Beschlussempfehlung für den Rat abgegeben worden sei.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing sieht dies anders, da der Rat ansonsten nur noch die Vorberatungen abnicken würde. Eine Änderung des Beschlusses würde die Möglichkeit bieten, über mehrere Varianten abzustimmen.

 

Nach Ansicht von Ratsmitglied Wigger solle sich zuvor erkundigt werden, welche Mehrkosten durch das BIM (Building Information Modeling) entstehen würden.

 

Ratsmitglied Weber erläutert zur BIM, dass es keine Möglichkeit mehr gebe, ein Vorhaben ohne BIM zu planen.

 

Ratsmitglied Lethmate findet es grundsätzlich gut, alle Optionen in den Blick zu nehmen. Er verstehe aber nicht, warum dann nicht vorher ein entsprechender Antrag eingereicht worden sei, über den auch die anderen Fraktionen hätten beraten können. Er beantragte daher eine Sitzungsunterbrechung.

 

Fachbereichsleiterin Brodkorb erklärt, dass bei korrekter Anwendung der HOAI das Planungsverfahren ca. 50.000 € kosten werde und ein Architektenwettbewerb unter zusätzlicher Berücksichtigung von rechtlichen Beratungskosten bei ca. 70.000 € bis 100.000 € liege.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing fragt, ob die Architekturleistung europaweit ausgeschrieben werden müsse.

 

Fachbereichsleiterin Brodkorb erläutert, dass bei dem Bauvolumen, immer eine europaweite Ausschreibung stattfinden müsse.

 

Ratsmitglied Lethmate bittet um Formulierung des neuen Beschlussvorschlages.

 

Ratsmitglied Weber formuliert daraufhin den Beschlussvorschlag wie folgt neu:

Die Planung wird wie folgt weitergeführt.

Im Verfahren bleiben alle Optionen offen - Neubau Sporthalle, Sanierung Altbestand, Kombination mit OGS oder OGS alleine. Im nächsten Planungsschritt wird die Grundlage für eine Abwägung des nächsten Planungsschrittes gelegt.

 

Bürgermeister Gottheil erläutert das weitere Vorgehen und unterbricht die Sitzung bis 20.30 Uhr

 

Fraktionsvorsitzender Lembeck erläutert, dass die Sporthalle in Holtwick einen Mehrwert schaffen solle. Daher sei die Sanierung im Bestand für die Fraktion nicht sinnvoll und die Fraktion halte an dem Beschluss aus dem Ausschuss fest. Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen werde nicht unterstützt.

 

Ratsmitglied Franz Schubert erklärt, er sei für die Erhaltung des Bestandes, soweit ein Erhalt sinnvoll sei.

 

Bürgermeister Gottheil erläutert, dass im Fall der Zustimmung zum Antrag von Ratsmitglied Weber auch noch über die Punkte c) und d) abgestimmt werden müsse. Ob die in Punkt c) bewilligten Mittel von 30.000,-- € ausreichen, stehe nicht fest. Daher beantragt er, den Punkt c) neu zu formulieren und mehr Geld zur Verfügung zu stellen.

 

Ratsmitglied Lethmate findet es nicht richtig, dass jetzt über eine Summe abgestimmt werden solle, wo derzeit noch nicht feststehe, was das neue Verfahren kosten werde.

 

Bürgermeister Gottheil erklärt, dass er zumindest eine Summe zur Verfügung haben möchte, um weiterplanen zu können und auch um die Planungen für den Förderantrag durchführen zu können. Eine Förderung wie beim Dorfgemeinschaftshaus werde es hier nicht mehr geben können.

Er lässt sodann über die weiteren Punkte einzeln abstimmen.

 

Es erfolgen keine weiteren Wortmeldungen.

 

Anschließend fasst der Rat folgenden Beschluss: