1.    Die Verwaltung wird beauftragt, weiterhin nach geeigneten Räumlichkeiten für ein gemeinsames Jugendhaus für die Offene Jugendarbeit zu suchen.

 

2.    Die Verwaltung wird beauftragt, ein entsprechendes Finanzierungskonzept zu erarbeiten.

 

3.    Die Verwaltung wird beauftragt, spätestens im Herbst 2008 für die Haushaltsberatung 2009 die Ergebnisse zur Entscheidung für ein gemeinsames Jugendhaus den Ausschüssen und dem Rat zur Beratung vorzulegen.

 


Abstimmungsergebnis:          7 Ja-Stimmen

                                               2 Nein-Stimmen

 

 

Sodann verabschiedete Ausschussvorsitzende Everding die Herren Bögge und van Deenen und dankte ihnen.

 

 


Ausschussvorsitzende Everding fasste den Antrag der Jugendlichen kurz zusammen und lobte deren Engagement. Sie verwies außerdem auf die im Vorfeld der Sitzung stattgefundene Ortsbesichtigung des Objektes Hauptstraße 13 in Osterwick.

 

Daraufhin erläuterte Bürgermeister Niehues den Hintergrund des Antrages und die daraus resultierenden Überlegungen zur Schaffung eines gemeinsamen Jugendhauses in Rosendahl. Aufgrund des von den Jugendlichen geäußerten Wunsches nach einem eigenen Jugendhauses seien die im Eigentum der Gemeinde Rosendahl befindlichen Gebäude geprüft worden. Dabei hätte sich das Objekt an der Hauptstraße in Osterwick als besonders geeignet erwiesen. Diese Tatsache hätte ihn dazu bewogen, dieses Gebäude einer genaueren - auch bauaufsichtlichen - Prüfung zu unterziehen, insbesondere hinsichtlich der ggf. zu tätigenden Umbau- und Renovierungsmaßnahmen und eines möglichen Raumkonzeptes. Vor diesem Hintergrund sei auch die mit zahlreichen Rats- und Ausschussmitgliedern tags zuvor durchgeführte Besichtigung des Jugendhauses in Nordkirchen zu verstehen. Um mögliche Bedenken der unmittelbaren Anlieger berücksichtigen zu können, sei außerdem zwei Tage zuvor ein Informationsgespräch mit einigen eingeladenen Nachbarn geführt worden. Dieses Gespräch sei hilfreich gewesen und würde ggf. unter Beteiligung des Jugendbeirates fortgeführt. Er fasste anschließend noch kurz die in Nordkirchen gewonnenen Erkenntnisse für alle Anwesenden zusammen.

 

Abschließend wies er darauf hin, dass die in der Sitzungsvorlage geschilderten Möglichkeiten nur als Vorschlag zu verstehen seien, insbesondere angesichts der Tatsache, dass noch zahlreiche Finanzierungsfragen offen seien.

 

Herr Werremeier als Vertreter der Kreisjugendamtes erläuterte ergänzend die Hintergründe der Einrichtung des Jugendhauses in Nordkirchen. Die Situation in Nordkirchen habe zahlreiche Parallelen zur aktuellen Sachlage in Rosendahl. Angesichts der unbefriedigenden Raumsituation in Rosendahl halte er die Suche nach räumlichen Alternativen für sinnvoll.

 

Ausschussmitglied Weber begrüßte für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Überlegungen für ein gemeinsames Jugendhaus. Eine solche Einrichtung sei für die Fortführung einer guten Jugendarbeit wichtig und zur Zeit könne die Offene Jugendarbeit schon innerhalb kürzester Zeit sehr gute Ergebnisse vorweisen. Allerdings sei es ausgeschlossen, hierfür weitere Schulden zu machen. Eine Realisierung käme nur in Frage, wenn zur Finanzierung an anderer Stelle Ausgaben eingespart würden. Mögliche Bedenken der Anlieger könne er verstehen, er glaube aber, dass es keine Probleme geben dürfte, da auch zur Zeit keine Beschwerden geäußert würden. Abschließend wies er noch darauf hin, dass er im Falle einer Renovierung eindringlich von einer Innendämmung abrate.

 

Ausschussmitglied Steindorf lobte für die CDU-Fraktion den engagierten Einsatz des Teams der Offenen Jugendarbeit und das Engagement der Jugendlichen. Er kritisierte aber die schnelle Vorgehensweise zur Prüfung der Einrichtung eines Jugendhauses. Hierdurch würden Hoffnungen auf eine Realisierung geweckt, die aus finanziellen Erwägungen nicht erfüllt werden könnten. Seine Fraktion habe immer ausdrücklich betont, dass über den für die Offene Jugendarbeit gewährten Zuschuss von 50.000 € pro Jahr keine weiteren Mittel zur Verfügung gestellt würden. Die Relation zur den freiwillig geleisteten Zuschüssen an die übrigen Rosendahler Vereine käme sonst aus dem Gleichgewicht.

 

Außerdem seien seiner Ansicht nach viele Fragen noch ungeklärt, so zum Beispiel bezüglich der tatsächlichen Renovierungskosten, die er höher als angegeben einschätze, oder hinsichtlich der Übernahme der Folgekosten für den Unterhalt des Gebäudes. Andere Nutzungsmöglichkeiten des Objektes Hauptstraße 13 sollten ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden, hierfür könne sich seine Fraktion auch eine andere Möglichkeit vorstellen.

 

Zusammenfassend halte es seine Fraktion für zu früh, hierzu eine Entscheidung zu treffen. Die Offene Jugendarbeit in Rosendahl sei erst seit einem halben Jahr unter neuer Leitung, wenngleich auch er den Erfolg zu würdigen wisse. Die Notwendigkeit der Verbesserung des Raumangebotes würde gesehen, hierfür schlage er jedoch eine neue Zeitplanung vor. Die Verwaltung solle zunächst beauftragte werden, weiter nach geeigneten Räumlichkeiten zu suchen. Außerdem solle ein nachhaltiges Finanzierungsmodell aufgestellt werden. Die endgültige Beratung und Entscheidung über eine mögliche Realisierung eines gemeinsamen Jugendhauses solle dann im Herbst 2008 im Rahmen der Haushaltsberatungen für das Jahr 2009 auf der Grundlage der bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Ergebnisse erfolgen.

 

Ausschussmitglied Wünnemann schloss sich für die SPD-Fraktion dem Lob der Vorredner für die Offene Jugendarbeit und das Engagement der Jugendlichen an. Aber auch seine Fraktion halte die Vorgehensweise zur Einrichtungen eines gemeinsamen Jugendhauses für zu schnell. Er teile auch die Bedenken hinsichtlich der Höhe der Umbaukosten. Zur Zeit sähe auch er keine finanziellen Möglichkeiten zur Umsetzung der Maßnahme. Er schlage vor, noch eine gewisse Zeit abzuwarten und die weitere Entwicklung zu beobachten.

 

Ausschussmitglied Weber erinnerte in diesem Zusammenhang an die für die beiden Kunstrasenplätze in Darfeld und Osterwick und den Ortskernausbau von Darfeld investierten Mittel. Er plädiere für eine vernünftige Jugendpolitik und bat die Fraktionen um eine klare Aussage für bzw. gegen ein Jugendhaus.

 

Ausschussmitglied Klostermann vertrat die Haltung der WIR-Fraktion, die die Einrichtung eines gemeinsamen Jugendhauses auch angesichts der damit verbundenen Kosten unterstütze. Die Motivation der Jugendlichen dürfe nicht verloren gehen, ein langer Zeitraum zur Realisierung halte sie daher für wenig hilfreich. Die Idee des Jugendhauses würde von ihrer Fraktion positiv begleitet, nun käme es darauf an, ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten.

 

Ausschussmitglied Schröer verwies auf den Einsatz seiner Fraktion für die Jugendarbeit durch Unterstützung der Aufstockung auf zwei Stellen in der Offenen Jugendarbeit. Es könnten aber nicht alle Wünsche gleichzeitig realisiert werden, die Verbesserung der personellen Ausstattung der Offenen Jugendarbeit in allen drei Ortsteilen hätte vor der Verbesserung des Raumangebotes Priorität gehabt. Nunmehr sei es wichtig, ein Finanzierungskonzept zu erhalten, dass für den Haushalt 2009 ggf. berücksichtigt werden könne.

 

Herr Werremeier gab zu bedenken, dass für Kinder und Jugendlichen lange Entscheidungszeiträume oft nicht nachvollziehbar wären; einige dürften ggf. aus diesem Prozess herauswachsen, ohne von dem Ergebnis profitieren zu können, was demotivierend wirken könne.

 

Herr Bögge erinnerte daran, dass es auch ein wichtiger gesetzlicher Auftrag der Offenen Jugendarbeit sei, Wünsche und Anregungen der Jugendlichen in den politischen Raum zu bringen und Jugendliche durch Dialog und Beteiligung einzubinden. Es seien keine Bedürfnisse bei den Jugendlichen geweckt worden; vielmehr seien diese Wünsche schon seit Jahren vorhanden. Für die Kinder und Jugendlichen sei dieser Entwicklungsprozess aber auch wichtig, denn so sei für sie erkennbar, dass aufgrund ihrer Initiative etwas in Gang käme. Allein dieses sei schon als ein Erfolg zu werten.

 

Ausschussmitglied Steindorf betonte, dass seine Fraktion die Wünsche der Jugendlichen verstehe und das Anliegen unterstütze. Es seien aber weitere Überlegungen zunächst notwendig. Dabei begrüße er ausdrücklich die Mitwirkung des Jugendbeirates, so zum Beispiel bei der Suche nach Sponsoren.

 

Ausschussmitglied Weber wies darauf hin, dass nicht allein die CDU-Fraktion, sondern alle Fraktionen einer Aufstockung der personellen Ausstattung der Offenen Jugendarbeit zugestimmt hätten. Er bat die CDU-Fraktion um Auskunft, welche andere Nutzungsmöglichkeit für das Objekt Hauptstraße 13 angedacht sei.

 

Bürgermeister Niehues bestätigte, dass noch zahlreiche Detailfragen zu klären seien. Hier läge zur Zeit sicher noch keine ausgereifte Lösung vor. Die Verwaltung würde die notwendigen Arbeiten in Angriff nehmen, so unter anderem auch die Suche nach anderen geeigneten Räumlichkeiten. Er halte es aber für notwendig, auch zwischenzeitlich dieses Thema in den Beratungen wieder aufzunehmen, da eine Darlegung der Ergebnisse erst im Herbst 2008 für die Jugendlichen entschieden zu spät sei.

 

Diese Vorgehensweise fand die Zustimmung der Ausschussmitglieder.

 

Ausschussmitglied Wünnemann wies darauf hin, dass bei einer möglichen Einrichtung eines gemeinsamen Jugendhauses in Osterwick die Busanbindung der beiden anderen Ortsteile (einschließlich Höven und Höpingen) gesichert sein müsse.

 

Bürgermeister Niehues teilte mit, dass diesbezüglich bereits Gespräche mit dem Kreis Coesfeld stattgefunden hätten, deren Ergebnis er bald mitteilen könne.

 

 

Anschließend ließ Ausschussvorsitzende Everding über den weitergehenderen Antrag der CDU-Fraktion abstimmen. Der Ausschuss fasste sodann folgenden Beschluss: