Sitzung: 08.12.2021 Planungs-, Bau- und Umweltausschuss
Beschluss: ungeändert beschlossen
Vorlage: X/189
Der Gemeinderat
beschließt den Bericht über die externe Fokusberatung zum Klima- und
Umweltschutz in der Gemeinde Rosendahl.
Die Verwaltung wird
beauftragt, die Umsetzung der im Bericht dargelegten Maßnahmen sukzessive oder
nach Vorgabe des Rates vorzubereiten.
Über die Umsetzung
und Beratung von wesentlichen Projekten, die nicht Geschäft der laufenden
Verwaltung sind, entscheiden die politischen Gremien der Gemeinde Rosendahl.
Die Verwaltung wird regelmäßig über den Umsetzungsstand berichten.
Die Verwaltung wird beauftragt, Förderanträge für die Erstellung eines
nachhaltigen Anpassungskonzeptes für den Klimawandel sowie die zeitlich
befristete Einstellung einer/s Klimafolgenanpassungsmanager*in zu stellen. Es
wird beschlossen, bereits bei Förderbewilligung vor der Entscheidung über den
Haushalt 2022 das Stellenbesetzungsverfahren für eine*n
Klimafolgenanpassungsmanager*in zu starten und ggfls. abzuschließen.
Abstimmungsergebnis: 7 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 2 Enthaltungen
Ausschussvorsitzender
Lembeck verweist auf die Sitzungsvorlage X/189 und gibt Erläuterungen.
Ausschussmitglied Weber bringt seine Enttäuschung und seinen Unmut über das
Ergebnis und den Endbericht der Fokusberatung zum Ausdruck. So sieht er
beispielsweise die Kriterien der Förderrichtlinie als nicht erfüllt an. Er
zitiert aus der Förderrichtlinie zur Fokusberatung. Es müsse konkret ein Projekt
genannt werden, für welches ein Förderantrag eingereicht werden solle. Das
Projekt erkenne er im Bericht nicht. Da ihm im Bericht relevante Themen fehlen,
werde er ihn so nicht beschließen.
Fachbereichsleiterin Brodkorb berichtet, dass das Projekt die Förderung zur
Einstellung eines Klimafolgenanpassungsmanagers sein solle. Ein Förderantrag
zur Errichtung für PV-Anlagen auf Dächern kommunaler Gebäude sei ebenso bereits
auf dem Weg.
Ausschussvorsitzender Lembeck stellt fest, dass die Meinungen zum Bericht und
das Verständnis zum zukünftigen Umgang mit den Themen weit auseinandergehen.
Ausschussmitglied Weber meint, dass grundsätzliche Begriffe wie Nachhaltigkeit,
Umweltschutz und Klimaschutz definiert sein müssen. Dies habe er in dem Bericht
erwartet.
Zum Veggie Day äußert sich Ausschussmitglied Weber. Diese bildhaften
Aktivitäten seien schön, aber nicht zielführend. Wichtig in der Schule sei kein
Veggie Day, sondern die Aufklärung über nachhaltiges Handeln. Generell müsse
das Thema ganzheitlich angegangen werden. Er tendiere für die Einstellung eines
Nachhaltigkeitsmanagers mit unbefristeter Stelle, sei da auch gerne bereit, bei
den Personalkosten aufzustocken.
Bürgermeister Gottheil geht ebenso auf den Veggie Day ein und zeigt auf, dass
nach seinem Verständnis die Wirkung der Überschrift des Berichts in der Zeitung
eine ganz andere gewesen sei als das, was der Lokalredakteur ursprünglich
geplant habe. In der Lokalzeitung sei anschließend ein Leserbrief von Rosendahl
for Future abgedruckt gewesen, dabei seien es die bei
Öffentlichkeitsveranstaltung anwesenden Vertreterinnen der Organisation
Rosendahl for Future gewesen, die den Vorschlag gemacht hätten.
Den Eindruck, den Lesende gewinnen könnten, dass man in Rosendahl nur mit einem
Veggie Day Klimaschutz betreiben wolle, komme unglücklich an. Die vielen
anderen in der Fokusberatung erarbeiteten Projektideen gehen dabei völlig
unter. Er glaubt, dass man mit den Projekten, die in der Fokusberatung
erarbeitet worden seien, eine gute Grundlage für das Einwerben von
Fördermitteln habe. Da die Verwaltung die Manpower im Rathaus nicht habe, solle
die Einstellung eines/r Klimafolgenanpassungsmanager*in ein erster Aufschlag
sein. Er weist in diesem Zusammenhang auf den Haushaltsentwurf hin, in dem
unter dem Produkt Klimaschutz Personalkosten für die Stelle angesetzt seien.
Man wolle keine Hochglanzbroschüre, sondern praktische Projekte umsetzen. Man
müsse sich darüber verständigen, was gewollt sei. Die einzustellende Person
müsse mit dem vorhandenen Stand arbeiten, in zukünftige Planungen involviert
werden, eine Ist-Stand-Optimierung erarbeiten. Auch müsse sie bei
Neubaugebietsentwicklungen mitwirken und Ideen einbringen. Vom Gespür sei man
bei der Aufgabendefinierung gar nicht so weit auseinander. Für ihn sei die
Benennung von „Anpassung“ so zu verstehen, dass Vorhandenes verbessert und
Neues entwickelt werde. Insgesamt werde genau dadurch die von Herrn Weber
beschriebene Nachhaltigkeit erzielt.
Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Lethmate, der um Einordnung des
Aufgabenbereichs bittet, erläutert Fachbereichsleiterin Brodkorb diese.
Ausschussmitglied Meinert kann die Haltung der Verwaltung bzgl. einer
Befristung der Stelle nachvollziehen. Man solle aber darüber nachdenken, die
Stelle nicht zu befristen, da die Qualifikation der Bewerber*innen ansonsten zu
wünschen übrig lassen könne.
Für Ausschussmitglied Lethmate ist am wichtigsten, dass der Aufgabenbereich
definiert sei. Über den Namen könne man sich noch Gedanken machen.
Verwaltungsseitig soll bis zur Ratssitzung geprüft werden, ob der Name
fördertechnisch anders gewählt werden könne.
Bürgermeister Gottheil äußert sich zu einer Unbefristung der Stelle, dass er
sich schwer damit tue. Er könne das Argument verstehen, dass es nicht einfach
sei, jemanden zu finden. Es sei auch so, dass die kleinen Kommunen weniger
bezahlen würden. Er schlägt vor, zunächst per Befristung auszuschreiben und zu
schauen, welche Bewerbungen eingehen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass man die
Person auch über den Förderzeitraum hinaus behalten werde. Er erlebe auf
Kreisebene, dass Förderstellen oft in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse
umgewandelt würden. Dies ginge dann im Rahmen der Kreisumlage auch zu Lasten
der Kommunen und werde regelmäßig aus dem Kreis der Bürgermeister*innen heraus
bemängelt. Man müsse aufpassen, dass man selbst als Gemeinde nicht etwas tue,
was man anderen ankreide.
Ausschussmitglied Espelkott stellt aus der regen Diskussion heraus den Antrag,
den Beschluss bis zur Ratssitzung zu vertagen.
Ausschussvorsitzender Lembeck lässt über den Antrag abstimmen:
Abstimmungsergebnis:
Keinen Beschlussvorschlag in dieser Sitzung fassen: 3 Ja-Stimmen
Beschlussvorschlag in dieser Sitzung fassen: 6 Ja-Stimmen
1 Enthaltung
Der Antrag, heute keine Entscheidung zu treffen, ist damit abgelehnt.
Es erfolgen keine
weiteren Wortmeldungen, sodass Ausschussvorsitzender Lembeck sodann über den
Beschlussvorschlag abstimmen lässt.
Der Ausschuss fasst folgenden Beschlussvorschlag: