Beschluss: Kenntnis genommen

 

 

Dem von der Bürgerinitiative Rosendahl for Future mit Schreiben vom 03.03.2022 beantragten Verzicht des Kaufes von Ökopunkten wird nicht zugestimmt.

 

Abstimmungsergebnis: einstimmig

 

Dem ebenfalls durch die Bürgerinitiative mit gleichem Schreiben beantragten Verzicht auf Erschließung weiterer Baugebiete bis spätestens 2024 wird nicht zugestimmt.


Abstimmungsergebnis: 9 Ja-Stimmen           1 Enthaltung


Ausschussvorsitzender Lembeck verweist auf die Sitzungsvorlage X/236 und gibt kurze Erläuterungen.

 

Ausschussmitglied Weber regt an, sich vor dem Ausweis weiterer Baugebiete in den Ortsteilen zunächst einmal darüber im Klaren zu werden, wo man perspektiv hinwolle. Bis die Frage geklärt sei, ob man eine stärkere Innenverdichtung oder ein weiteres flächenmäßiges und/ oder Einwohner- Wachstum anstrebe, sollten, nach Herrn Webers Auffassung, keine neuen Baugebiete ausgewiesen werden. Es müsse eine Bedarfsplanung erstellt werden, sodass zukünftige Baumaßnahmen auch kohärent zu den gemeinsam gefassten Zielen verlaufen könnten.

Ausschussmitglied Weber verweist auch darauf, dass im Zuge der gestiegenen Lebenshaltungs- und Baukosten für viele Einwohner die Errichtung und Unterhaltung des eigenen Baugrunds schwierig werde.

 

Ausschussmitglied Meinert plädiert dafür, bei dem Thema der Flächenversiegelung und der Neuerschließung von Wohngebieten mit Augenmaß vorzugehen. Herr Meinert betont die Bedeutung von Ausgleichsmaßnahmen vor Ort.

 

Ausschussmitglied Feldmann erklärt, dass das Instrument der Ökopunkte auch kleineren Kommunen die Chance biete, verbaute Flächen vor Ort wieder auszugleichen. Er gibt zu bedenken, dass diese Ausgleichsmaßnahmen in Zukunft besser öffentlichkeitswirksam kommuniziert werden müssten.

 

Ausschussmitglied Gövert verweist am Beispiel der Schottervorgärten auf die individuelle Eigeninitiative, über die auch viele Flächen renaturiert werden könnten. Hier könne auch von Seiten der Verwaltung stärkere Anreize gesetzt werden, Einwohner zur Begrünung der Vorgärten und Stellflächen zu bewegen.

 

Ausschussmitglied Steindorf erinnert daran, dass die klimabedingten Lebensraumprobleme täglich und von Jedermann wahrzunehmen seien. Es handele sich um ein konkretes Problem, das es zu lösen gelte. Man solle seine Energien besser zur Problemlösung einsetzen als sie damit zu verschwenden, Maßnahmen zur Nachhaltigkeit abzulehnen.

 

Fachbereichsleiterin Brodkorb verweist auf die Beschränkungen, die sich in bautechnischer Hinsicht für die flächenmäßige Ausweitung Rosendahls ergäben. Es könnten noch kleinere Flächen ausgewiesen werden, einen großen Spielraum gebe es da allerdings nicht mehr, was bedeute, dass man sich zwangsläufig auch darüber Gedanken machen müsse, wie man bestehende Flächen zukünftig anders bzw. effektiver nutzen könne.

 

Frau Brodkorb verweist auf die sinnvollen Inhalte, die im Arbeitskreis evolving regions zur Klimafolgenanpassung im Bereich Bauen erarbeitet worden seien. Die Ergebnisse dieses Arbeitskreises würden von Frau Dr. Heym in der Ratssitzung am 23. Juni präsentiert.

 

Ausschussvorsitzender Lembeck erklärt, dass die Ausweisung neuer Wohngebiete derzeit bedeute, den Status quo zu halten, d.h. Abwanderung zu verhindern. Wenn man jetzt nicht Wohnfläche zur Verfügung stelle, sorge man dafür, dass jüngere Einwohner wegzögen. Und das könne durchaus zu einer Abwärtsspirale für den gesamten Ort führen, da sich infrastrukturelle Angebote wie Kita-Plätze, Grundschulen, Vereinsentwicklung etc. nach der Anzahl der Kinder richten.

 

Im Anschluss stellt das Ausschussmitglied Weber folgenden Antrag:

 

Die Gemeinde verzichtet auf die Ausweisung von Neubaugebieten bis zum Jahr 2024, um die Zeit dafür zu nutzen, die gemeindebauliche Entwicklung für Rosendahl festzulegen.

 

Abstimmungsergebnis:1 Ja-Stimme      9 Nein-Stimmen

 

Damit ist der Antrag von Herrn Weber abgelehnt.

 

 

Ausschussmitglied Weber erkundigt sich, ob für das Jahr 2023 die Ausweisung eines neuen Baugebiets geplant sei.

 

Bürgermeister Gottheil erklärt, dass man sich derzeit in Gesprächen über eine mögliche Fläche befinde. Hier müssten aber noch viele Fragen z.B. zur Entwässerungsthematik geklärt werden. Man befinde sich noch am Anfang der Verhandlungen und könne deswegen auch noch nichts Genaueres bekannt geben.

 

 

Herr Gottheil verdeutlicht, dass die Bedarfsermittlung der Bezirksregierung Münster, nach denen sich die Vorgaben des Regionalplans für Rosendahl richten, einen deutlichen Bedarf für die Gemeinde Rosendahl für zusätzliche Gewerbegrundstücke und Wohnbebauung ausgewiesen habe. Denn Münster als Oberzentrum könne auch durch Einbeziehung der eigenen Vororte wie Gievenbeck oder Roxel und den erstrebten Innenverdichtungsmaßnahmen nicht genügend Wohnraum vorhalten. Die kommunalen Akteure aus Münster und dem Umland seien sich darin einig, dass nur durch gemeinsame Flächenangebote dem jeweiligen Bedarf entsprochen werden könne.

Bürgermeister Gottheil erklärt, dass Rosendahl auf diese Herausforderung auf verschiedenste Art bautechnisch reagiere.

So gebe es den Geschosswohnungsbau in allen drei Ortsteilen, und an die 60 Einwohner*innen seien angeschrieben worden, mit der Anfrage, ob sie ihr Grundstück für die Innenverdichtung zur Verfügung stellen würden. Wenn diese Maßnahmen noch nicht ausreichen, um der Nachfrage insbesondere nach Wohnraum zu entsprechen, sei aus seiner Sicht der maßvolle Ausweis weiterer Wohnbaugebiete angesichts einer langen Interessentenliste zwingend geboten.

 

Ausschussmitglied Pirkl teilt den Eindruck, dass der Bedarf an Wohnraum sehr hoch sei. Herr Pirkl plädiert für eine intelligente Nutzung der zur Verfügung stehenden Flächen.

 

 

Es erfolgen keine weiteren Wortmeldungen von Ausschussmitgliedern.

Im Anschluss fasst der Ausschuss folgenden Beschluss: