Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 10, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Der Schul- und Bildungsausschuss nimmt den Entwurf der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes für den Planungszeitraum 2008 – 2012 zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, diesen mit den betroffenen Schulen und den benachbarten Schulträgern abzustimmen. Dabei sollen Möglichkeiten der Kooperation mit benachbarten Schulen geprüft werden, um möglichst viele Schüler ab Klasse 5 in Rosendahl zu beschulen.


Abstimmungsergebnis:          einstimmig

 

 


Ausschussvorsitzender Kuhl verwies auf die vorliegende Sitzungsvorlage.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt wies darauf hin, dass der Fortbestand der Grundschulen aufgrund der vorliegenden Schülerzahlenprognosen im Entwurf der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes als gesichert anzusehen sei. Daher solle sich der Ausschuss auf die Prognose für die Hauptschule fokussieren. Er halte die Institution Hauptschule für gut, die Hauptschule habe nach seiner Auffassung jedoch den Mangel, dass sie den Namen Hauptschule trage. Ausbildungsstellen würden heute bereits überwiegend von Realschülern besetzt werden. Darüber hinaus sei es nicht hinnehmbar, dass 80 % der Rosendahler Schülerinnen und Schüler ihren Heimatort verlassen müssten, um eine weiterführende Schule zu besuchen. Es solle gemeinsam nach einer Möglichkeit gesucht werden, mehr Schüler in Rosendahl zu beschulen.

Hinsichtlich der Aussage im Schulentwicklungsplan, dass mittelfristig eine Kooperation mit einer benachbarten Hauptschule anzustreben sei, um die Differenzierung in Klasse 10 fortführen zu können, wies Ausschussmitglied Kreutzfeldt darauf hin, dass die äußere Differenzierung bereits in Klasse 7 beginne, die Probleme für eine einzügige Hauptschule würden daher schon früher anfangen. Er zweifelte an, dass das Elterninteresse an der Hauptschule steige, sofern die Hauptschule mit einer weiteren schmalbrüstigen Schule eine Kooperation eingehe.

 

Fraktionsvorsitzender Steindorf wies darauf hin, dass es sicher mehrere Hauptschulen gebe, mit denen die Droste-Hülshoff-Hauptschule kooperieren könne. Er halte es jedoch für vernünftig, sich zum jetzigen Zeitpunkt in dieser Hinsicht noch bedeckt zu halten. Es sei zurzeit hinsichtlich der Institution Hauptschule viel im Gange. Er verwies insbesondere auf das Gemeinschaftsschulmodell Horstmar/ Schöppingen, über das noch nicht entschieden sei. Emsdetten wolle eine Gesamtschule etablieren, renne jedoch vor verschlossene Türen. Er appellierte an die Ausschussmitglieder, nicht so negativ über die Hauptschule zu reden.

 

Ausschussmitglied Mensing erklärte, dass Ausschussmitglied Kreutzfeldt darauf habe hinweisen wollen, wo das Manko der Hauptschule liege. Laut Ausschussmitglied Kreutzfeldt liege die Schuld am schlechten Ruf der Hauptschule bei der Wirtschaft, er sei aber der Auffassung, dass nicht nur die Wirtschaft Schuld am schlechten Image der Hauptschule sei. Für die Gemeinde Rosendahl als Schulträger sei es immer wichtig gewesen, die Hauptschule zu unterstützen. Dennoch sähen die Eltern keine Zukunft für ihre Kinder, wenn diese die Hauptschule besuchen. Im vergangenen Jahr sei seitens des Ausschusses vorgeschlagen worden, dass die Hauptschule eine Kooperation mit den Betrieben vor Ort eingehen solle. Es stelle sich jetzt die Frage, was nun darüber hinaus getan werden könne. Eine eigene Schule, z.B. Realschule, zu gründen, sei nicht realistisch. Eine Kooperation mit einer Coesfelder Hauptschule sei sicher möglich, dies sei jedoch auch nicht unbedingt der beste Weg. Nach Auffassung der WIR-Fraktion solle versucht werden, auch andere Schulformen in Rosendahl zu etablieren.

 

Fraktionsvorsitzender Weber regte an, nicht hinter verschlossenen Türen zu diskutieren. Wenn es nicht möglich sei, bei der Wirtschaft das Thema Hauptschule zu etablieren, sei die Hauptschule über kurz oder lang gestorben. In anderen Schulformen habe man erreicht, dass durch eine enge Anbindung an die Wirtschaft neue Perspektiven geschaffen worden seien. Für die Hauptschule sei es erforderlich, sich auf Wirtschaftskooperationen einzustellen.

 

Eine Kooperation mit der Wirtschaft sei nach ihrer Auffassung gegeben, so Ausschussmitglied Haßler. Hierdurch werde das Problem jedoch nicht gelöst, da dieses sehr viel vielschichtiger sei.

 

Ausschussmitglied Mensing schlug vor, offensiver an die Wirtschaft heranzutreten. So sei es eventuell sinnvoll, öffentlichkeitswirksam Verträge mit der Wirtschaft abzuschließen.

 

Die CDU-Fraktion sei der Auffassung, zunächst den “Ball flach zu halten”, so Fraktionsvorsitzender Steindorf. Im Bereich der Hauptschule seien viele Wege offen, diese sollten nicht verbaut werden. Es gebe eine ganze Reihe von Beispielen, wo neue Wege beschritten worden seien. Für die Droste-Hülshoff-Hauptschule müsse ein individueller optimaler Weg gefunden werden.

 

Die SPD wolle das Angebot an weiterführenden Schulen vor Ort, so Ausschussmitglied Kreutzfeldt. Die Schüler, die außerhalb Rosendahls Schulen besuchen, seien eventuell auch anschließend für den Wohnort Rosendahl verloren. Das Augenmerk müsse darauf gelegt werden, dass die Hauptschule als Schulstandort nicht verloren gehe. Die SPD-Fraktion strebe eine Kooperation mit anderen Schulformen an, nicht mit einer anderen Hauptschule.

 

Für die WIR-Fraktion stellte Ausschussmitglied Mensing den Antrag, den Entwurf der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes dahingehend zu ändern, dass im 3. Abschnitt auf Seite 24 der letzte Satz wie folgt lauten solle: ‚Es wird mittelfristig eine Kooperation mit einer benachbarten Schule angestrebt.‘

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt schlug vor, den Begriff ‚mittelfristig‘ zu streichen und den Satz wie folgt zu ergänzen: ‚um möglichst viele Schüler der weiterführenden Schulen in Rosendahl zu beschulen‘. Da die Übergangsquoten sinken, müsse kurzfristig etwas unternommen werden. Eine Kooperation sei bereits zum nächsten Schuljahr anzustreben.

 

Ausschussmitglied Mensing schlug vor, dass der Schulausschuss die Verwaltung beauftragen mögen, entsprechende Kooperationsgespräche mit Nachbargemeinden zu führen, um eine Beschulung von Schülern auch anderer weiterführender Schulen am Schulstandort Rosendahl zu ermöglichen.

 

Bürgermeister Niehues empfahl, den Beschlussvorschlag dahingehend zu ergänzen, dass darüber hinaus Möglichkeiten einer Ausweitung des vorhandenen Schulangebotes in Kooperation mit den Nachbargemeinden geprüft werden sollten.

 

Ausschussvorsitzender Kuhl ließ zunächst über den Antrag der WIR-Fraktion auf Änderung des letzten Satzes auf Seite 24, 3. Abschnitt (‚Es wird mittelfristig eine Kooperation mit einer benachbarten Schule angestrebt.‘), abstimmen.

 

Abstimmungsergebnis:                         einstimmig

 

Hinsichtlich des Antrages von Ausschussmitglied Kreutzfeldt, das Wort mittelfristig zu streichen und den Satz zu ergänzen (‚um möglichst viele Schüler der weiterführenden Schulen in Rosendahl zu beschulen‘), schlug Bürgermeister Niehues folgende Formulierung vor: ‚Es ist eine Kooperation mit einer benachbarten Schulen anzustreben, um möglichst viele Schüler ab Klasse 5 in Rosendahl zu beschulen‘. Ausschussvorsitzender Kuhl ließ über diesen Vorschlag abstimmen.

 

Abstimmungsergebnis:                        einstimmig

 

 

Anschließend meldete sich Rektor Enting zu Wort. Er wolle sich nicht in die politische Diskussion einmischen. Es sei sicher legitim, wenn sich der Schulträger angesichts der Zahlen des Schulentwicklungsplanes Gedanken darüber mache, wie die Hauptschule zukünftig gestaltet werden solle. Es sei jedoch nicht zweckdienlich, öffentlich in der Zeitung über die Zukunft der Hauptschule zu diskutieren. Ihm sei klar, dass alle Beteiligten das Beste für die Hauptschule wollten. Die geführten Diskussionen würden jedoch zu einem erheblichen Schaden für die Droste-Hülshoff-Hauptschule führen. Es sei nach seiner Auffassung sinnvoller, Kräfte zu bündeln um gemeinsam zu überlegen, wie ein attraktives und zukunftsfähiges Angebot für die Sekundarstufe I in Rosendahl erreicht werden könne. Es sei nicht notwendig, frühzeitig den Abgesang der Hauptschule einzuläuten.

 

Sie sei über die Ausführungen von Rektor Enting erschüttert, so Ausschussmitglied Haßler. Die Hauptschule würde doch nicht schlecht geredet werden. Sie sei entsetzt, dass Rektor Enting die getätigten Aussagen so missverstehe. Die Politik wolle die Schule erhalten. Die Schullandschaft sei derzeit nun einmal komplett im Umbruch. Es sei nach ihrer Auffassung löblich, dass die Politik nach Wegen suche, die Hauptschule zu erhalten.

 

Rektor Enting stellte klar, dass er wisse, dass die Politik das Beste für die Hauptschule wolle. Er wisse aber bereits heute, dass die Presseberichterstattung nach dieser Sitzung den Fokus nicht auf den Aspekt der Schülerzahlenentwicklung, sondern auf das Wahlverhalten der Eltern legen werde. Er fände es wichtig, wenn die Diskussion auf das fokussiert würde, was die Politik wirklich wolle.

 

Fraktionsvorsitzender Weber widersprach Rektor Enting. Es sei sehr wohl erforderlich, ganz offensiv über das Thema Hauptschule zu reden. Der Elternwille sei letztlich entscheidend. Er sei daher der Auffassung, dass eine enge Anbindung der Schule an die Wirtschaft dringend erforderlich sei.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt erklärte, dass die Eltern in der Wahl der Schule für ihre Kinder frei seien. Hier sei keine Kritik an den Eltern angebracht, dies müsse so zur Kenntnis genommen werden. Hierauf müsse entsprechend reagiert werden.

 

Fraktionsvorsitzender Steindorf appellierte an die Ausschussmitglieder, sich in dieser Angelegenheit zurückzuhalten. Er sei sich sicher, dass die Presse morgen aus den letzten Wortbeiträgen berichten werden. Dadurch würde der Hauptschule wieder Schaden zugefügt.

 

Ausschussvorsitzender Kuhl bot an, dass die CDU-Fraktion der Verwaltung zur Verfügung stelle, was seitens der CDU-Fraktion bereits zusammengetragen worden sei. Die CDU-Fraktion sei zur Zusammenarbeit mit der Verwaltung bereit.

 

Abschließend fasste der Schul- und Bildungsausschuss folgenden Beschluss: