Herr Dr. Meyer verwies zunächst auf seine Ausführungen, die er im Rahmen der Ortsbesichtigung der Kläranlage Holtwick gemacht hatte. Ergänzend erläuterte er die Funktionsweise der Gemeinschaftskläranlage Osterwick. Er wies darauf hin, dass hier ein Regenrückhaltebecken fehle, dies sei unabdingbar. Für die Zukunft müsse darüber nachgedacht werden, ob ein Regenrückhaltebecken nachgerüstet werden solle.

 

Anschließend erläuterte Dr. Meyer anhand eines Folienvortrages die Änderungen, die sich aufgrund des 1. Änderungsbescheides vom 26. Juli 2005 ergeben.

Die Ausführungen sind dem Protokoll als Anlage I beigefügt.

Dr. Meyer wies darauf hin, dass der relative Fremdwasseranfall bei 220% liege. Es müsse versucht werden, die Fremdwasserzuflüsse zu identifizieren und nach Identifizierung abzustellen.

 

Daran anschließend verwies er auf das BWK-Merkblatt 3 “Ableitung von immissionsorientierten Anforderungen an Misch- und Niederschlags-wassereinleitungen unter Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse”. Dies sei ein Instrument, das richtig angewandt zu Entlastungen bei der Regenrückhaltung führe. Es sei zwar noch in der Diskussion, werde aber schon angewandt und akzeptiert.

Ein entsprechender Fachkommentar ist dem Protokoll als Anlage II beigefügt.

 

Nachfolgend gab Herr Dr. Meyer einen Ausblick auf die zukünftige Abwassertechnik. Ein hierzu von ihm verfasster Fachkommentar ist dem Protokoll als Anlage III beigefügt.

 

Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Mensing wies Dr. Meyer darauf hin, dass die Einleitung von toxischen Stoffen kein Spezifikum der großen Städte sei. Die Industrien seien durchaus in der Lage, die Mittel zurückzuhalten. Die Einleitung von toxischen Stoffen sei ein Problem, das umfassend vorhanden sei. Das Umweltbewusstsein müsse insgesamt verstärkt werden.

 

Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Mensing erläuterte Dr. Meyer, dass es zur Behebung des Problems der Fremdwassereinleitung nicht ausreiche, zusätzliche Regenrückhaltebecken zu schaffen. Die Fremdwassereinleitung müsse ganz gezielt verringert werden.

 

Dr. Meyer führte auf Nachfrage von Ausschussmitglied Wessendorf aus, dass sicher auch durch undichte Kanäle Fremdwasser eingeleitet werde. Dies sei jedoch nicht die einzige Fremdwassereinleitung. Zur Behebung des Problems der Fremdwassereinleitung sei es notwendig, Ort für Ort zu untersuchen.

 

Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Schulze Baek, welche Investitionen in den nächsten Jahren getätigt werden müssten, um die Probleme in den Griff zu bekommen, wies Dr. Meyer darauf hin, dass zunächst die satzungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden müssten. Anschließend müsste das Problem flächendeckend angegangen werden.

 

Bürgermeister Niehues wies darauf hin, dass durch die Fremdeinwassereinleitung nicht nur eine erhöhte Abwasserabgabe sondern auch hohe Betriebskosten entstehen, da die Pumpen Tag und Nacht laufen. Dies ziehe auch einen erhöhten Verschleiss der Pumpen nach sich.

 

Auf Nachfrage von Ausschussvorsitzender Branse wies Dr. Meyer darauf hin, dass in Darfeld südlich der Bahn (im Bereich Spielberg) einiges im Argen liege. Man müsse ermitteln, woher der Großteil des Fremdwassers komme. Das Problem sei in Darfeld am Spielberg aber relativ schnell zu beheben.

 

Auf die Frage des Ausschussmitgliedes Fedder, wie lange es dauert, das Gros der Fremdwassereinleitung einzustellen, erwiderte Dr. Meyer, dass diese Frage schwer zu beantworten sei. Es müsse Gebiet für Gebiet durchgegangen werden. Viele Städte und Gemeinden gingen hin und machten Fremdwassermessungen. Hier werde vor allem geschaut, was nachts fließt. Dadurch könne am besten gemessen werden, wie hoch der Fremdanteil ist.

 

Bürgermeister Niehues wies darauf hin, dass es von Seiten der Abwasserberatung NRW hohe Zuschüsse für die Untersuchung der Fremdwasserproblemetik gäbe.

 

Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Mensing teilte Dr. Meyer mit, dass die Situation in Holtwick etwas besser sei. Von der Kläranlage her sei Osterwick kritischer einzustufen.

 

Dr. Meyer bejahte die Frage des Ausschussvorsitzenden Branse, ob es sinnvoll sei, mit der Behebung der Fremdwassereinleitung in Darfeld anzufangen, weil das Fremdwasser noch bis Osterwick transportiert werden müsse.

 

Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Schulze Baek teilte Bürgermeister Niehues mit, dass im nächsten Jahr die Untersuchungen und ggf. schon erste Maßnahmen durchgeführt werden müssten. Ansatz müsse sein, bessere Abwasserwerte zu erhalten, denn anstatt eine hohe Abwasserabgabe zahlen zu müssen, könne man das Geld besser zur Finanzierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Abwasserbeseitigung verwenden.

 

Dr. Meyer wies auf Nachfrage von Ausschussmitglied Mensing darauf hin, dass ein Tätigwerden in Bezug auf die Fremdwassereinleitung in Holtwick nicht unbedingt erforderlich sei.