Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 7, Nein: 2

Der vorgestellten Planung für den Bau einer Mensa in Verbindung mit dem Neubau eines Toilettengebäudes am bisherigen Standort in Osterwick für die Verbundschule Legden Rosendahl (Variante I) wird zugestimmt.


Abstimmungsergebnis:                         7 Ja-Stimmen

                                                              2 Nein-Stimmen


Ausschussvorsitzender Kuhl verwies auf die vorliegende Sitzungsvorlage und begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt die Architekten Terwey sen. und jun.

 

Bürgermeister Niehues informierte über das Ergebnis der in der vergangenen Woche stattgefundenen Sitzung des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses. Im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss seien von Seiten der Fraktionen Alternativvorschläge hinsichtlich des Mensa-Standortes unterbreitet worden.

Die WIR-Fraktion habe gebeten zu prüfen, ob die zukünftige Mensa in den Räumlichkeiten der derzeitigen Aula im Verwaltungstrakt untergebracht werden könne. In diesem Bereich könne nach Ansicht der WIR-Fraktion durch Einziehen einer Zwischendecke die jetzige Aula als Mensa und der obere Bereich als Aula genutzt werden. Die Küche könne im Bereich der jetzigen Küche untergebracht werden. Dieser Prüfauftrag sei an das Architekturbüro Terwey weitergeleitet worden.

Die CDU-Fraktion habe vorgeschlagen zu prüfen, ob die Mensa an die Zweifachhalle herangerückt werden könne. Dadurch sei eine Nutzung der Mensa auch für Kultur- bzw. Sportveranstaltungen in der Zweifachhalle möglich. Auch dieser Prüfauftrag sei an das Büro Terwey weitergeleitet worden.

 

Architekt Terwey sen. stellte den Ausschussmitgliedern daraufhin nacheinander die drei Varianten anhand einer Beamer-Präsentation vor. Anschließend beantwortete er die Fragen der Ausschussmitglieder.

 

Fraktionsvorsitzender Weber fragte nach, ob der Toilettenneubau zwingend mit dem Bau der Mensa verbunden werden müsse.

 

Hierauf antwortete Architekt Terwey sen., dass das Toilettengebäude auch solitär gebaut werden könne. Das WC sei als selbstständige Einheit zu sehen.

 

Auf Frage vom Fraktionsvorsitzenden Mensing bestätigte Architekt Terwey sen., dass das jetzige Toilettengebäude abgängig sei. Der Energiebedarf sei enorm hoch, eine Instandsetzung mit zu hohen Kosten verbunden. Daher sei angedacht, das Gebäude abzureißen und an gleicher Stelle neu aufzubauen. Die Anzahl der Toiletten werde reduziert, die Anzahl genüge aber noch den Anforderungen auch bei zukünftig steigender Schülerzahl.

 

Bezüglich des Schallschutzes bei der Variante Neubau der Mensa teilte Herr Terwey sen. mit, dass die Konstruktion mit schallabsorbierenden Platten versehen werde, hierdurch werde der Schallschutz gewährleistet.

 

Zu den Kosten für die einzelnen Varianten teilte Architekt Terwey sen. mit, dass sich die Kosten für die Variante I (Verbindung der Mensa mit neu gebautem Toilettengebäude) auf etwa 510.000 € brutto belaufen würden, hierin enthalten seien die anteiligen Kosten für den Neubau der Toilettenanlage in Höhe von 126.000 € netto.

 

Auf Nachfrage vom Ausschussvorsitzenden Kuhl bestätigte Herr Terwey sen., dass bei dieser Variante ausreichend Platz für die die Heizungsanlage anfahrenden LKW bleibe.

 

Bei Variante II (Verschiebung der Mensa in Richtung Zweifachhalle) würden sich die Kosten für den Neubau der Mensa auf ca. 392.700 € belaufen, die Kosten für den Neubau des Toilettengebäudes würden bei dieser Variante 149.940 € betragen, Gesamtkosten entstünden somit in Höhe von 542.640 €.

 

Er sei davon ausgegangen, dass die Mensa an die Zweifachhalle angebaut werde, so Fraktionsvorsitzender Weber. Den jetzt vorgesehenen Standort der Mensa könne er nicht nachvollziehen.

 

Bürgermeister Niehues teilte hierzu mit, dass man sich bei einem Termin vor Ort aus verschiedenen Gründen für diesen Standort entschieden habe. So halte er es u.a. nicht für angebracht, die Mensa bei voraussichtlich 180 Tagen Nutzung durch die Schule und eventuell 10 Tagen Nutzung für Kultur- bzw. Sportveranstaltungen an die Zweifachhalle anzudocken.

 

Rektor Enting verwies auch auf die Problematik hinsichtlich der Pausenaufsicht. So sei die Aufsicht bisher so geregelt, dass ganz klare Pausenhofbereiche definiert worden seien. Dies biete die Möglichkeit, mit dem vorhandenen Personalbestand die Aufsicht auf dem weitläufigen Gelände zu gewährleisten. Wenn nun die Mensa aus dem recht geschlossenen Campussystem herausgenommen werde, bedeute dies eine Ausweitung des Aufsichtsbereichs. Die Schule favorisiere jegliche Lösung, die die Geschlossenheit des Campussystems berücksichtige.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt gab zu bedenken, dass durch den Bau von zwei Gebäuden auch höhere Folgekosten entstehen würden.

 

Auf Nachfrage vom Ausschussvorsitzenden Kuhl teilte Herr Terwey sen. mit, dass auch bei dieser Variante ausreichend Platz für anfahrende LKW vorhanden sei.

 

Die Kosten für den Umbau der Aula einschließlich Vorbau eines neuen Baukörpers vor die Aula (Variante III) würden ca. 490.000 € betragen, so Architekt Terwey sen. Der große Vorteil sei hier in der zukünftigen Energieeinsparung zu sehen. Bei dieser Variante würden notwendige Erneuerungen am Gebäude vorgenommen. Die Kosten für den Neubau des Toilettengebäudes seien aus Variante II zu entnehmen, so dass sich die Gesamtkosten bei dieser Variante auf etwa 640.815 € belaufen würden.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing fragte nach, wie hoch die Kosten wären, wenn man die zukünftig notwendigen Arbeiten am Verwaltungsgebäude separat vornehmen würde.

 

Hierzu teilte Architekt Terwey sen. mit, dass bei einer Erneuerung der Fensterfront Kosten in Höhe von ca. 40.000 € und bei einer Erneuerung der Decke Kosten in Höhe von 25.000 € entstehen würden. Das zusätzliche Lichtband in der Decke würde 25.000 € kosten.

 

Er könne sich nicht vorstellen, dass es attraktiv sei, über den Speisesaal in die Schule zu gelangen, so Ausschussmitglied Kreutzfeldt. Dies könne für die Schule nicht gewollt sein.

 

Ausschussmitglied Haßler gab zu bedenken, dass die hohe Eingangshalle den Charme der Schule ausmache. Sie fände es grauenhaft, wenn hier eine Decke eingezogen werden würde. Sie halte dies für eine abwegige Lösung, zumal auch die Kosten bei dieser Lösung nicht niedriger sondern noch höher seien.

 

Auf Nachfrage vom Fraktionsvorsitzenden Mensing teilte Architekt Terwey sen. mit, dass sich die Kosten für den Einzug der Zwischendecke auf ca. 30.000 € belaufen.

 

Da im kommenden Schuljahr keine neuen Schüler in der Schule aufgenommen werden würden, sei Zeitdruck für den Bau der Mensa nicht gegeben, so Fraktionsvorsitzender Mensing. Er schlug vor, in nächster Zeit noch nach alternativen Lösungen zu suchen.

 

Fraktionsvorsitzender Weber sprach sich dafür aus, in diesem Haushaltsjahr nur das Toilettengebäude zu erneuern und den Neubau der Mensa zu verschieben. Er verwies hier auf eine mögliche Durchführung im Rahmen des Konjunkturpaketes II. Dafür dürfe das Projekt nicht im Haushalt veranschlagt sein.

 

Bürgermeister Niehues wies darauf hin, dass keine Raumreserven in der Schule vorhanden seien. Das Raumkonzept von Rektor Enting berücksichtige 4 Klassen pro Jahrgang. Es seien heute genau 16 Klassenräume vorhanden, so dass hier glücklicherweise kein Handlungsbedarf bestehe. Das vorhandene Platzangebot reiche schon jetzt nicht aus, um die Fachräume zu erneuern. So sei für eine Nutzung als Fachraum eine Raumgröße von 100 qm notwendig. Die jetzigen Bio- und Physikräume würden nur über je 65 qm verfügen, sie seien daher gar nicht ausreichend für die Nutzung als Fachraum. Daher müsse eventuell noch zusätzlicher Raum für die Unterbringung der Fachräume angebaut werden. Die Mensa müsse daher zusätzlich geschaffen werden, Raumkapazitäten seien nicht vorhanden. Die Dringlichkeit sei zum jetzigen Zeitpunkt auch dadurch gegeben, dass immer mehr Unterricht am Nachmittag stattfinde. Er habe der Zeitung heute entnehmen können, dass der Gemeinde Rosendahl 100.000 € aus dem 1000-Schulen-Programm bewilligt worden seien. Diese Mittel müssen bis 2010 verbaut werden. Es bestehe daher jetzt Handlungsbedarf, nicht erst in 2 Jahren.

 

Ihm sei heute klar geworden, dass es Stückwerk wäre, die Aula für die Mensazwecke umzubauen, so Fraktionsvorsitzender Steindorf. Die CDU plädiere dafür, die Variante I heute zu beschließen und das Projekt zügig anzugehen.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing wies darauf hin, dass die Mittel aus dem 1000-Schulen-Programm erst im nächsten Jahr ausgegeben sein müssten. Die Baumaßnahmen könnten auch noch in den Sommerferien 2010 durchgeführt werden. Daher sei nach seiner Auffassung momentan keine Zeitnot gegeben. Die WIR-Fraktion wolle die vorhandene Zeit nutzen, andere Varianten zu prüfen.

 

Seine Fraktion habe beantragt, den Ansatz von 510.000 € für den Neubau der Mensa herauszunehmen und nur die Kosten für den Neubau des Toilettengebäudes einzustellen, so Fraktionsvorsitzender Weber. Die Notwendigkeit für den Bau der Mensa sei momentan nicht gegeben, dies könne in die Zeit geschoben werden.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt plädierte dafür, den Bau der Mensa, und zwar der Variante I, in diesem Jahr durchzuführen. Für die Akzeptanz der Verbundschule sei es notwendig, dass die Schule von Eltern und Kindern ‚angefasst werden könne’.

 

Fraktionsvorsitzender Weber sprach sich dafür aus, die Jugend in die Mensaplanungen mit einzubeziehen. Es handele sich hier um einen primären Bereich, der von der Jugend mitgestaltet werden solle. Da dies bislang noch nicht geschehen sei, sei auch dies ein Grund dafür, den Neubau zu schieben. Die Jugend solle eingeladen werden, dieses Projekt mit zu gestalten. Hierdurch würde sich die Schule gegenüber anderen Schulen privilegieren.

 

Dies sei lächerlich, so Ausschussmitglied Haßler. Es sei nicht notwendig, dass die Schüler entscheiden, welche Toiletten gebaut werden. Die Schüler sollten bei wichtigen Dingen gefragt werden.

 

Bürgermeister Niehues plädierte dafür, zügig mit dem Bau zu beginnen, um von den derzeit guten Baupreisen zu profitieren. Sobald alle Kommunen ihre Maßnahmen im Rahmen des Konjunkturpaketes II durchführen, sei zu erwarten, dass die Baupreise steigen würden. Die Mensa sei voll finanziert, ohne einen Euro neue Schulden aufnehmen zu müssen. Das Geld sei hier gut angelegt. Die Verwaltung werde in der morgigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vorschlagen, auf Kreditaufnahmen gänzlich zu verzichten.

 

Hinsichtlich der Diskussion um das Konjunkturprogramm II teilte Bürgermeister Niehues mit, dass Kämmerer Isfort in der morgigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses nähere Informationen über das Konjunkturprogramm geben werde. Es müssten hier bestimmte Vorgaben eingehalten werden.

 

Auf Nachfrage des Fraktionsvorsitzenden Mensing teilte Architekt Terwey sen. mit, dass das Genehmigungsverfahren etwa zwei Monate benötige, die Bauzeit für den Gesamtkomplex betrage 6 Monate. Für den separaten Neubau des Toilettengebäudes betrage die Bauzeit 3 Monate.

 

Anschließend ließ Ausschussvorsitzender Kuhl über die drei Varianten einzeln abstimmen:

 

Variante III (Umbau der Aula)

Mit 7 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen lehnte der Ausschuss Variante III ab.

 

 

Variante II (Verlegung der Mensa in Richtung Zweifachhalle):

Mit 9 Nein-Stimmen lehnte der Ausschuss Variante II ab.

 

 

Abschließend fasste der Schul- und Bildungsausschuss folgenden Beschluss: