Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 7, Enthaltungen: 2

Die Errichtung der Mensa einschließlich eines Toilettengebäudes für die Verbundschule Legden Rosendahl am Standort Osterwick soll auf der Grundlage der in der Sitzung vorgestellten Planung am Standort zwischen Zweifachhalle und Osttrakt umgesetzt werden. Der Kostenrahmen von 570.000 € ist einzuhalten.


Abstimmungsergebnis:                         einstimmig bei 2 Enthaltungen


Ausschussvorsitzender Kuhl verwies auf die vorliegende Sitzungsvorlage und begrüßte nochmals die Architekten Mario und Helmut Terwey.

 

Architekt Terwey sen. präsentierte die neuen Planungsvarianten. Er erläuterte zunächst die Planungsvariante mit dem Standort zwischen Zweifachhalle und Osttrakt. Anschließend stellte er die Planungsvariante mit dem Standort Schulhof vor. Die beiden Planungsvarianten sind der Niederschrift als Anlagen I und II beigefügt. Er wies darauf hin, dass das Toilettengebäude aufgrund der veränderten Größe nunmehr nicht mehr am bisherigen Standort zwischen Aula und Osttrakt platziert werden könne, da sonst die notwendigen Abstandsflächen nicht eingehalten werden können. Da die Mensa mit Toilettengebäude somit mitten auf dem Schulhof errichtet werden müsse, werde nun der Standort zwischen Osttrakt und Zweifachhalle favorisiert. Dabei seien alle Zugänge für die Schüler so angeordnet worden, dass sie vom Schulhof einsehbar seien.

 

Auf entsprechende Nachfrage von Ausschussmitglied Kreutzfeldt wies Architekt Terwey sen. darauf hin, dass der Standort der Küche wohlüberlegt worden sei. Eine Küche sollte auf keinen Fall Richtung Süden ausgerichtet werden.

 

Fraktionsvorsitzender Weber fragte nach, warum das Gebäude habe vergrößert werden müssen, so dass es nunmehr nicht mehr zwischen Aula und Osttrakt platziert werden könne.

 

Bürgermeister Niehues erläuterte, dass es zwischenzeitlich mehrere Gespräche mit der Schule sowie dem Veterinäramt/ Lebensmittelüberwachung des Kreises Coesfeld gegeben habe. So sei nach Auskunft des Veterinäramtes/ Lebensmittelüberwachung eine Doppelnutzung der Küche aufgrund der einzuhaltenden Hygieneanforderungen nicht zulässig. Das bedeute, dass der Förderverein nicht morgens in der Küche Brötchen zubereiten und verkaufen könne, wenn gleichzeitig die ersten Vorbereitungen für den Mensa-Betrieb getroffen werden würden. Fakt sei aber, dass der Förderverein nicht auf Dauer den jetzigen Raum im Westtrakt für seine Belange nutzen könne. Sobald die Jahrgänge 7 – 10 der Verbundschule in Rosendahl beschult würden, würden alle Klassenräume benötigt. Daher habe man sich entschlossen, das Gebäude zu vergrößern und u.a. einen zusätzlichen Kiosk einzuplanen. Darüber hinaus sei ein Zugang vom Schulhof hinzugekommen und eine Garderobe eingeplant worden. Der Eingang zum Küchenbereich erfolge nunmehr wie vom Veterinäramt/ Lebensmittelüberwachung vorgeschlagen über das Trockenlager, da die Küche selbst keinen direkten Zugang von außen haben dürfe. Das Trockenlager musste daher vergrößert werden, u.a. dadurch sei der Baukörper um 1 m verlängert worden.

 

Zu den Mehrkosten in Höhe von 60.000 € für die Variante an der Zweifachhalle erläuterte Bürgermeister Niehues, dass zum einen der vergrößerte Baukörper etwa 30.000 € mehr koste und dass zum anderen für die längeren Versorgungsleitungen, für die Umlegung der Wärmeleitung sowie für die Zuwegungen ca. 30.000 € erforderlich seien.

 

Architekt Terwey sen. wies darauf hin, dass durch diese Lösung nunmehr mit Ausnahme der Küchennutzung eine multifunktionale Nutzung der Mensa möglich sei.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt fragte nach, ob es vorstellbar sei, den Küchenbereich zu spiegeln, da dadurch die große Zufahrt vermieden werden könnte.

 

Architekt Terwey sen. erläuterte, dass die Küche nicht begehbar sein dürfe. Nur das Küchenpersonal dürfe diese betreten. Bei einer Spiegelung wäre dies nicht mehr gewährleistet.

 

Auf entsprechenden Einwand vom Fraktionsvorsitzenden Weber erläuterte Bürgermeister Niehues, dass das größere Gebäudevolumen nicht entstanden sei um eine multifunktionale Nutzung des Gebäudes möglich zu machen. Vielmehr sei das größere Volumen insbesondere den Hygieneauflagen geschuldet.

 

Ausschussmitglied Haßler wollte wissen was dazu geführt habe, dass nunmehr eine so groß dimensionierte Küche benötigt werde.

 

Hierzu teilte Bürgermeister Niehues mit, dass schon heute das Essen weitestgehend selbst zubereitet werde, da dies bei den Kindern besser ankomme. Demzufolge habe man die Voraussetzungen schaffen müssen, um auch zukünftig bei größerem Bedarf das Essen selber vorbereiten zu können. Angedacht sei darüber hinaus, dass auch die Grundschulen und ggf. der Standort Legden mitversorgt werden sollen.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing wies darauf hin, dass in der Vergangenheit bereits mehrfach bemängelt worden sei, dass für die Hauptschule vier einzelne Gebäude errichtet worden seien. Nun errichte man mit dem Bau der Mensa das nächste Solitärgebäude. Er fragte nach, ob die Mensa nicht besser an ein bestehendes Gebäude angedockt werden könne.

 

Architekt Terwey sen. erläuterte, dass insbesondere aus städtebaulicher Sicht davon abgesehen worden sei, das Gebäude irgendwo anzudocken.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing fragte nach, ob darüber nachgedacht worden sei, das Gebäude zwischen Aula und Westtrakt zu platzieren.

 

Aufgrund seiner Größe passe das Gebäude nicht zwischen Aula und Westtrakt, so Architekt Terwey sen. Darüber hinaus gebe es an diesem Standort Probleme mit der Belichtung sowie mit den Fluchwegen.

 

Wenn nun eine Küche mit Eigenversorgung geplant werde, so gehe er davon aus, dass jemand gefunden werde, der diese Küche betreibe und zwar so, dass der Gemeinde keine zusätzlichen Kosten entstehen, so Fraktionsvorsitzender Mensing. Ihn interessiere nunmehr, mit wie viel Essen in diesem Falle kalkuliert werde. Darüber hinaus fragte er an, ob in Legden das gleiche Angebot vorgehalten werde.

 

Bürgermeister Niehues erläuterte, dass zukünftig neben den Verbundschülern auch die drei offenen Ganztagsgrundschulen beliefert werden sollten. Er rechne damit, dass so ca. 200 Essen zubereitet und ausgeliefert werden. Da es sich aber um ein freiwilliges Angebot handele, könnte er die genauen Zahlen nicht vorhersagen.

In Legden werde ebenfalls ein Übermittags-/ Küchenbereich geschaffen. Auch Legden habe Mittel aus dem 1000-Schulen-Programm beantragt. Die genauen Baupläne seien aber derzeitig noch nicht bekannt.

 

Auf entsprechende Frage von Ausschussmitglied Haßler erläuterte Rektor Enting, dass bei der Variante 2 (Mensa und Toilettengebäude auf dem Schulhof) der Verlust der Schulhoffläche gravierend sei. Der Schulhof sei nicht nur Pausenfläche, sondern werde auch für andere Aktivitäten genutzt. So könne auf der verbleibenden Restfläche kaum noch ein Mofa-Kurs angeboten werden. Wichtige Spiel- und Pausenfläche gehe verloren. Nicht vergessen werden dürfe auch, dass am Standort Osterwick zukünftig weniger Lehrer als bisher unterrichten würden. Wenn nun mitten auf dem Schulhof das Gebäude hingestellt werde, so müsse mindestens eine weitere Lehrkraft in den Pausen Aufsicht führen.

Aus Sicht der Schule sei es daher vorteilhafter, den Standort zwischen Zweifachhalle und Osttrakt zu wählen. Dadurch erhalte man eine übersichtliche, gut strukturierte Gebäudeanordnung, die sich gut beaufsichtigen lasse und auch ästhetischen Gesichtspunkten gerecht werde.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing fragte nach, ob aufgrund der Stundentafel das Mittagessen für die Verbundschüler nur an einem Tag in der Woche bereit gestellt werden müsse.

 

Hierzu teilte Rektor Enting mit, dass dies für einen Teil der Schüler zutreffe. Es würden aber heute bereits im Rahmen des Betreuungsangebotes „13 Plus“ jeden Mittag 30 Kinder beköstigt. Dies sei als unterste Grenze anzusehen.

 

Zur Frage der Finanzierung teilte Bürgermeister Niehues mit, dass im Haushalt 510.000 € für den Neubau der Mensa und des Toilettengebäudes beim Produkt Gebäudemanagement veranschlagt seien. Die Baumaßnahme werde aus drei Blöcken finanziert. So kämen 100.000 € aus dem 1000-Schulen-Programm, rd. 340.000 € aus der Schulpauschale und der Rest für die Toilettenanlage aus dem Konjunkturpaket II. Die zusätzlich notwendigen Finanzmittel in Höhe von 60.000 € sollen im Wege einer überplanmäßigen Auszahlung bereitgestellt werden. Die Deckung könne durch Einzahlungen aus der Erstattung der Abwasserabgabe sichergestellt werden.

 

Fraktionsvorsitzender Steindorf erklärte für die CDU-Fraktion, dass diese der Variante zwischen Zweifachhalle und Osttrakt zustimmen könne, jedoch solle über die Zuwegung noch zeitnah diskutiert werden. Hier sollten insbesondere die Einwände von Konrektorin Hahn berücksichtigt werden.

 

Bürgermeister Niehues schlug vor, in der nächsten Planungs-, Bau- und Umweltausschusssitzung einen Vorschlag für die Zuwegung zu präsentieren.

 

Auch die SPD-Fraktion könne dem Vorschlag zustimmen, so Ausschussmitglied Kreutzfeldt. Er äußerte die Bitte, die Lage des Küchenbereiches, insbesondere des Trockenlagers, noch einmal zu überdenken, damit die Andienung nicht mehr von der Giebelseite erfolgen müsse.

 

Bürgermeister Niehues erklärte, dass er beim Betreiber der Küche an der Franziskusschule in Ahaus nachfragen wolle um zu erfahren, wie oft für die Mensa eine Warenanlieferung erfolge und ob für die Anlieferung ein Fahrzeug direkt bis vor die Tür vorfahren müsse. Über das Ergebnis werde er in der nächsten Planungs-, Bau- und Umweltausschusssitzung berichten.

 

Ausschussvorsitzender Kuhl fragte den anwesenden Herrn Seeger vom Ingenieurbüro IDEE-SEEGER, ob die Nahwärmeleitung zur Zweifachhalle überbaut werden könne und ob die Mensa mit an diese Leitung angeschlossen werden könne.

 

Hierzu teilte Herr Seeger mit, dass es nicht ratsam sei, die Rohrleitung zu überbauen. Eleganter wäre es, die Leitung umzulegen. Die Mensa könne über einen Abzweig mit versorgt werden, wenn genügend Leistung zur Verfügung stehe, wovon er aber ausgehe.

 

Anschließend schlug Bürgermeister Niehues vor, folgenden Beschluss zu fassen:

‚Die Errichtung der Mensa einschließlich eines Toilettengebäudes für die Verbundschule Legden Rosendahl am Standort Osterwick soll auf der Grundlage der in der Sitzung vorgestellten Planung am Standort zwischen Zweifachhalle und Osttrakt umgesetzt werden.’

 

Fraktionsvorsitzender Weber schlug vor, den Beschlussvorschlag dahingehend zu ergänzen, dass die Kosten auf maximal 570.000 € begrenzt werden.

 

Diesem Vorschlag stimmte Fraktionsvorsitzender Steindorf für die CDU-Fraktion zu.

 

Bürgermeister Niehues wies darauf hin, dass eine Kostenbegrenzung bei dem Volumen schwierig einzuhalten sei.

 

 

Abschließend fasste der Schul- und Bildungsausschuss folgenden Beschluss: