Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 9

Die Planungen werden zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird beauftragt, einen Gesamtmaßnahmenplan für die Verbundschule für die nächsten Jahre zu erstellen.


Abstimmungsergebnis:                         einstimmig


Ausschussvorsitzender Kuhl verwies auf die vorliegende Sitzungsvorlage und begrüßte nochmals die Herren Helmut Terwey (Herr Terwey sen.) und Mario Terwey (Herr Terwey jun.).

 

Bürgermeister Niehues begründete ausführlich, was ihn dazu bewogen habe, diesen Tagesordnungspunkt auf die Tagesordnung setzen zu lassen. Mit viel Beharrlichkeit habe man es zum Schuljahr 2009/2010 geschafft, die Verbundschule zu errichten. Nun müssten die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Verbundschule erfolgreich arbeiten könne. Es sei erforderlich, die notwendigen Klassen-  sowie Fachräume zur Verfügung zu stellen. Er habe mit Rektor Enting gemeinsam ein Raumkonzept erarbeitet, das abgestimmt sei auf das pädagogische Konzept der jetzigen Verbundschule. Die Verbundschule sei im 5. Jahrgang vierzügig gestartet. Somit benötige man am Standort Osterwick im Endzustand zur Unterrichtung der Jahrgänge 7 – 10 voraussichtlich 16 Klassenräume. Es fehle jedoch an Fachräumen. Die Schule benötige dringend einen dritten Fachraum und zwar einen Biologieraum als eigenständigen Raum. Herr Terwey habe eine Planung für den Umbau des Verwaltungstraktes, in dem auch die Fachräume untergebracht seien, erstellt, aus der man die notwendigen Änderungen entnehmen könne.

 

Herr Helmut Terwey sen. stellte anschließend die Planung für den Umbau des Verwaltungstraktes anhand von Plänen vor.

 

Rektor Enting erläuterte aus schulischer Sicht die Notwendigkeit für drei Fachräume. Die Situation sei die, dass in Kürze die Erprobungsstufe in Legden und die Mittelstufe vollständig in Osterwick untergebracht werden müssten. Möglicherweise sei bereits im kommenden Schuljahr die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Mittelstufe (Jahrgänge 7 – 10), für die die Fachräume eine besondere Rolle spielen, durch die Beschulung von Legdener Kindern in Osterwick so hoch, dass die Jahrgänge drei- bzw. vierzügig seien. Hierdurch ergebe sich ein besonderer Fachraumbedarf. Ein Problem sei, dass zwar ein Physikraum vorhanden sei, dieser es aber aufgrund seiner fehlenden Größe nicht hergebe, dass dort 28 – 30 Schüler unterrichtet werden könnten. Durch den geplanten Umbau erhalte man die Möglichkeit, neben einem Physik- und einem Chemieraum einen zusätzlichen Biologieraum zu bekommen, der im Hauptgebäude (Verwaltungstrakt) untergebracht werde. Das Hauptgebäude biete sich deshalb an, weil der momentan dort befindliche Technikraum aufgrund sicherheitstechnischer Anforderungen verlegt werden müsse. Der Technikraum werde derzeit in den Osttrakt ausgelagert. Dort würden übergangsweise zwei Technikräume eingerichtet. Spätestens wenn die ersten Schüler nach der Klasse 6 aus Legden nach Osterwick kämen, werde der Fachraumbedarf noch größer. Die Schule benötige auf jeden Fall neben dem inzwischen neu eingerichteten Chemieraum noch neu in der notwendigen Größe zu schaffende und einzurichtende Räume für Physik und Biologie.

 

Ausschussmitglied Neumann fragte bezüglich der mit einer Stufenlösung geplanten Vergrößerung des Lehrerzimmers nach, ob der Schulleiter hier noch auf Augenhöhe mit den Lehrern bleiben könne. Diese Lösung sei nach seiner Auffassung eine bauliche und pädagogische Katastrophe.

 

Rektor Enting antwortete, dass zukünftig das eigentliche Lehrerzimmer der unten gelegene Raum sei. Dieser Raum sei deutlich größer als das bisherige Lehrerzimmer. Hier könne das gesamte Kollegium auf Augenhöhe tagen. Das bisherige Lehrerzimmer sei vorgesehen für die Nutzung als Teeküche und insbesondere für die Einrichtung von unbedingt notwendigen Lehrerarbeitsplätzen.

 

Fraktionsvorsitzender Weber äußerte sein Befremden darüber, dass bei der Diskussion über die Einrichtung der Verbundschule diese Maßnahme nicht diskutiert worden sei. Nach und nach würden nun angeblich notwendige bauliche Maßnahmen vorgestellt, die der Bürger bezahlen müsse. Er übte scharfe Kritik an dieser Vorgehensweise. Es gebe bei den Schulen Kennzahlen und er wünsche sich, dass man die baulichen Maßnahmen einmal anhand dieser Kennzahlen darstelle.

 

Bürgermeister Niehues wies diese Kritik zurück. Er habe oft genug deutlich gemacht, dass die Verbundschule nicht zum Nulltarif zu haben sei. Dass es notwendig sei, Umbaumaßnahmen durchzuführen, habe er nie abgestritten. Er habe immer wieder darauf hingewiesen, dass insbesondere auch energetische Maßnahmen durchgeführt werden müssten. Der Rat habe sich für die Verbundschule entschieden, nun müsse man auch die weiteren Maßnahmen durchführen. Er verwies auf die Gemeinden Ostbevern und Heek, die für ihre Verbundschulen große Investitionen in Millionenhöhe tätigen würden. Wenn man kein Geld in die Hand nehmen wolle, könne man die Verbundschule auch gleich wieder schließen.

 

Ausschussmitglied Neumann wies darauf hin, dass die vorhandene Toilettenanlage im Verwaltungstrakt nach dem hier zugrunde zu legenden Schlüssel auch für ein größeres Kollegium ausreichend sei.

 

Er könne die Aufgeregtheit von Bürgermeister Niehues verstehen, so Fraktionsvorsitzender Weber. Es gehe ihm jedoch nicht darum, gegen die Verbundschule ‚zu wettern’. Es sei aber dringend notwendig, alle noch durchzuführenden Maßnahmen aufzulisten. Es müsse einen Plan geben, aus dem ersichtlich werde, wie der Endzustand aussehen solle.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt wies darauf hin, dass die SPD nach wie vor dagegen sei, dass die die Gemeinde Rosendahl nach der Zweckverbandssatzung am Standort Osterwick die Kosten für die Fachräume für die Mittelstufe allein tragen müsse. Wenn die Gesamtschule in Coesfeld komme, dann habe man wahrscheinlich viel Geld für nichts ausgegeben. Den Legdenern bleibe bei dieser Variante genügend Geld übrig, um gemeinsam mit Ahaus das Gewerbegebiet auszuweiten.

 

Bürgermeister Niehues erinnerte daran, dass Legden darum gekämpft habe, die 10er Klassen zu bekommen. Das jetzige Modell sei jedoch das einzige Modell, das Sinn mache. Das Schulministerium gehe mit diesem Modell schon auf Werbetour. Man dürfe sich jetzt nicht beklagen, dass Rosendahl mehr Raum schaffen müsse. Schließlich sei Rosendahl auch größer als Legden und daher kämen auch mehr Schüler aus Rosendahl als aus Legden.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt entgegnete, dass Bürgermeister Niehues bei seinen Ausführungen einen ganz wichtigen Aspekt außer Betracht lasse. Schließlich trage die Gemeinde Rosendahl durch die Beschulung der Klassen 7 – 10 die Belastung für die Einrichtung der Fachräume alleine.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing verwies darauf, dass im Rahmen der Planungsphase der Verbundschule Raumkonzepte vorgelegt worden seien. Diese seien seinerzeit mehrfach besprochen worden. Damals sei gesagt worden, dass die vorhandenen Räume ausreichend seien. Auch er sprach sich dafür aus, dass seitens der Verwaltung ein Konzept erarbeitet werde.

 

Fraktionsvorsitzender Weber fragte nach, ob für die Planungen hinsichtlich der Kosten entsprechende Richtwerte herangezogen worden seien.

 

Herr Terwey sen. antwortete, dass er später noch auf die Gesamtkosten zu sprechen kommen wolle.

 

Ausschussmitglied Neumann erinnerte daran, dass die WIR-Fraktion vor einiger Zeit den Vorschlag gemacht habe, die Mensa in das Verwaltungsgebäude zu integrieren. Diese Lösung sei sicherlich die bessere gewesen. Darüber hinaus vermisse er in der Sitzungsvorlage Angaben über die Kosten. Ohne Daten und Zahlen könne man über die Maßnahme nicht diskutieren. Theoretisch könne man die Diskussion daher an dieser Stelle abbrechen.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing erinnerte noch mal an das Raumkonzept. Der Technikraum solle nun nach den Ausführungen von Herrn Enting in den Osttrakt verlagert werden. Dadurch falle dann jedoch im Osttrakt entsprechender Raum weg. Er fragte nach, ob für den Fall, dass dieser Raum nicht übrig sei, eventuell noch ein Zusatzanbau kommen müsse.

 

Bürgermeister Niehues antwortete, dass er heute noch nicht sagen könne, ob die Schule in sechs Jahren durchgängig vierzügig geführt werde. Eventuell sei es dann notwendig, sich über einen Anbau für den Technikraum zu unterhalten. Diese Entwicklung sei nicht ausgeschlossen.

 

Er habe deswegen gefragt, weil damit das Nutzungskonzept von Herrn Steiner (Büro Komplan) ad absurdum geführt werde, so Fraktionsvorsitzender Mensing. Damit der Rat der Gemeinde Rosendahl weiter planen könne, benötige man dringend eine konkrete Übersicht, welche baulichen Maßnahmen wann durchgeführt werden sollten.

 

Bürgermeister Niehues äußerte Verständnis für den geäußerten Wunsch.

 

Ausschussmitglied Haßler fragte hinsichtlich der Formulierung des Beschlussvorschlages nach, ob die Vorbereitungen bereits richtungsweisende Auswirkungen hätten.

 

Bürgermeister Niehues wies darauf hin dass die Verwaltung ohne verabschiedeten Haushalt nichts auf den Weg bringen könne könne. Die Verwaltung müsse aber wenigstens wissen, ob man mit dem Konzept fortfahren könne. Wenn man nun warten müsse, bis der Haushalt verabschiedet und genehmigt sei, sei bereits März 2010. In diesem Fall verliere man ein ganzes Jahr, da jede Maßnahme mindestens sechs Monate Vorlaufzeit benötige, bevor mit der Baumaßnahme begonnen werden könne. Er erwarte heute Abend keine Entscheidung. Der Ausschuss solle lediglich heute Abend durch Vorlage der Planungen soweit informiert werden, dass man sich in den Fraktionen beraten könne. Er machte nochmals deutlich, dass die Schule unbedingt noch „auf Vordermann“ gebracht werden müsse.

 

Auf Nachfrage vom Fraktionsvorsitzenden Weber teilte Herr Terwey sen. mit, dass eine ganz normale Lüftungsanlage ohne Wärmetauscher vorgesehen sei. Er begründete ausführlich, warum dies hier im Gegensatz zur Lüftungsanlage an der Antonius-Grundschule Darfeld ausreiche.

 

Fraktionsvorsitzender Steindorf stimmte Bürgermeister Niehues hinsichtlich seiner Aussage zum weiteren Vorgehen nicht zu. Sofern der Ausschuss dem Beschlussvorschlag folgen würde, stimme man der Planung bereits heute zu und die Baumaßnahme würde damit so wie vorgeschlagen ihren weiteren Weg gehen. Da hier jedoch eine Entscheidung getroffen werden solle, die mehrere Generationen betreffe, bitte er darum, dass der Beschlussvorschlag in den neuen Rat gegeben werde.

 

Bürgermeister Niehues wies darauf hin, dass er bereits signalisiert habe, dass eine Entscheidung heute Abend noch nicht getroffen werden müsse.

 

Ausschussmitglied Neumann teilte für die WIR-Fraktion mit, dass diese den Beschlussvorschlägen zu den Tagesordnungspunkten 2 und 3 nicht zustimmen werde.

 

Ausschussmitglied Haßler teilte mit, dass die CDU-Fraktion jetzt nicht entscheiden könne, da noch wichtige Zahlen und Daten fehlen würden.

 

Fraktionsvorsitzender Weber wies nochmals darauf hin, dass er einen schriftlichen Masterplan wolle, der alle noch durchzuführenden Maßnahmen an der Verbundschule berücksichtige einschließlich eines ‚worst-case-Planes’. Es müsse erkennbar werden, was alles noch zu tun sei.

 

Bürgermeister Niehues sagte zu, diesen Masterplan dem neuen Rat spätestens zu den Haushaltsplanberatungen vorzulegen.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt unterstützte die Ausführungen von Herrn Weber. Er fragte nach den energetischen Auswirkungen einer so großen Glasfläche, wie sie auf der Nordseite vorgesehen sei.

 

Herr Terwey sen. teilte mit, dass an der Fassade eine Dreifachverglasung mit einem k-Wert von 0,9 vorgesehen sei.

 

Anschließend stellte Herr Terwey sen. ausführlich die Kostenschätzung für die einzelnen Gewerke für die Umgestaltung des Verwaltungstraktes vor. Die Kostenschätzung ist dem Protokoll als Anlage I beigefügt. Er wies darauf hin, dass etwa 23.000 Euro eingespart werden könnten, wenn man auf die Dachverglasung verzichte.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt fragte nach, ob für den Fall, dass man auf das Lichtband verzichte, noch Kosten für die Beleuchtung der Aula hinzukämen.

 

Herr Terwey sen. bestätigte dies.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing erläuterte, dass die vorgelegten Zahlen deutlich machen würden, warum sich die WIR-Fraktion so gegen das Projekt sträube. Die WIR-Fraktion wolle das Projekt zunächst einmal überprüfen. Es müsse die kostengünstigste Variante gewählt werden. Daher sollte die Verwaltung heute noch nicht beauftragt werden. Er wolle die Planungen mit in seine Fraktion nehmen. Der neue Rat müsse mitentscheiden über das Geld, was ausgegeben werden müsse. Zu den Kosten für das Gebäude kämen schließlich auch noch Kosten für die Einrichtung hinzu. Daher sei es wichtig, Informationen über das Raumkonzept zu erhalten. Von daher sei die einzige Möglichkeit, den Beschlussvorschlag abzulehnen bzw. zu vertagen bis zum nächsten Sitzungstermin.

 

Fraktionsvorsitzender Weber fragte nach dem Einsparpotential im energetischen Bereich.

 

Architekt Terwey sen. teilte mit, dass diese Einsparungen noch nicht genau ermittelt worden seien. Man könne jedoch davon ausgehen, dass sich das Gebäude gegenüber dem jetzigen Zustand auf 80 – 90 % des Standards eines Neubaus verbessern werde.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing fragte nach, ob er richtig verstanden habe, dass zukünftig 80 – 90 % der heutigen Heizkosten eingespart werden könnten.

 

Architekt Terwey sen. stellte klar, dass er von der Dämmhülle gesprochen habe und nicht von den möglicherweise einzusparenden Heizkosten.

 

Ausschussvorsitzender Kuhl wies darauf hin, dass es nicht so einfach zu berechnen sei, was man an Energie einsparen werde. Dazu benötige man weitere Angaben.

Er fasste zusammen, dass die Diskussion zwei Dinge ergeben habe. Zum einen solle der neue Rat über die Umbaumaßnahme entscheiden. Zum anderen müsse der Wunsch von Herrn Weber auf Vorlage eines Masterplanes berücksichtigt werden. Er selber würde diesen Masterplan noch gerne um eine Zeitschiene ergänzt wissen.

 

 

Abschließend fasste der Schul- und Bildungsausschuss folgenden Beschluss: