Abstimmung: Ja: 23, Nein: 1, Enthaltungen: 1

Das von den Vertretern des Kolping-Bildungswerkes Münster vorgestellte Konzept für das Betreiben der Mensa an der Verbundschule Legden Rosendahl wird zustimmend zur Kenntnis genommen und soll zunächst für ein Jahr probeweise umgesetzt werden.

 


Abstimmungsergebnis:                         23 Ja-Stimmen

                                                                1 Nein-Stimme

                                                                1 Enthaltung


Dieser Tagesordnungspunkt war zuvor zusätzlich an das Ende der öffentlichen Sitzung in die Tagesordnung aufgenommen worden.

 

Da mit Ausnahme der sachkundigen Bürgerinnen und Bürger keine Zuhörer mehr anwesend waren, konnte mit Zustimmung der Ratsmitglieder die Beratung auch unter Berücksichtigung der nur für die nichtöffentliche Sitzung vorgesehenen Daten durchgeführt werden.

 

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte Bürgermeister Niehues die erschienenen Vertreter des Kolping-Bildungswerkes Coesfeld, und zwar Herrn Rave als Geschäftsführer und Herrn Appelmann als Betriebsleiter.

 

Herr Rave erläuterte anhand einer Präsentation das Konzept zum Betreiben der Mensa an der Verbundschule Legden Rosendahl am Standort Osterwick. Diese Präsentation ist der Niederschrift als (nichtöffentliche) Anlage III beigefügt.

 

Fraktionsvorsitzender Weber erkundigte sich, ob bei der Gestaltung des Essensplanes auch auf Vegetarier Rücksicht genommen werde. Er bezweifle, dass der veranschlagte Betrag für eine vollwertige Mahlzeit ausreiche. Er erkundigte sich außerdem nach den Investitionen für das Kücheninventar.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil erklärte, dass noch zwei Aufträge zu erteilen seien – für Kleininventar (Kochtöpfe u. ä.) und für das Geschirr im Speiseraum. Das Auftragsvolumen läge jedoch im Entscheidungsrahmen des Bürgermeisters. Die notwendigen Finanzmittel stünden hierfür zur Verfügung.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing erkundigte sich nach der Möglichkeit, Mahlzeiten für Moslems sowie Obst und Salat für alle Kinder anzubieten.

 

Herr Rave erläuterte, dass für Moslems bei Bedarf Alternativessen angeboten würden.

 

Herr Appelmann zählte unterschiedliche Menüfolgen auf und wies darauf hin, dass saisonales Obst und Salat ebenfalls zum Angebot, wenn auch nicht täglich, zählten.

 

Fraktionsvorsitzender Weber wies darauf hin, dass es immer ein Anliegen der Gemeinde Rosendahl gewesen sei, dass die Firmen, mit denen sie zusammenarbeite, bei den Gehältern der Angestellten die tariflichen Vorgaben beachteten.

 

Herr Appelmann sicherte zu, dass die Angestellten nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt würden. Man würde sich dabei aber strikt an die Eingruppierungsvorschriften halten. Allerdings seien die Entgelte nicht besonders hoch.

 

Ratsmitglied Rahsing ergänzte, dass der Tarifvertrag aber einen gewissen Handlungsspielraum bei der Wahl der Stufen einräume.

 

Ratsmitglied Everding fragte nach, was nach der einjährigen Erprobungsphase passiere.

 

Herr Rave erläuterte, dass die Erfahrungen aus dem ersten Jahr der Nachkalkulation hinsichtlich des Personaleinsatzes und des Einkaufs dienten. Als Großabnehmer würden auch günstigere Preise als für Privathaushalte ausgehandelt werden können. Man müsse auch abwarten, wie sich die Nachfrage entwickeln werde. Gegebenenfalls müsste dann höhere Preise für eine Mahlzeit oder ein Zuschuss zum Tragen kommen, wenn bei den Einsparpotenzialen kein Spielraum mehr verbleibe. Die ermittelten Zahlen, auch die der Nachkalkulation, würden offen vorgelegt werden.

 

Herr Appelmann ergänzte, das es sich bei dem vorliegenden Konzept aufgrund fehlender Erfahrungswerte um eine Modellrechnung auf der Basis angenommener Zahlen handele. Sollten sich die Zahlen steigern lassen, dann erziele man auch eine bessere Kostendeckung.

 

Fraktionsvorsitzender Weber kritisierte, dass das Vorhaben nicht ausgeschrieben, sondern direkt mit dem Kolping-Bildungswerk verhandelt worden sei. Er nähme jedoch an, dass auf dem freien Markt agierende Unternehmen die vorgestellte Leistung nicht so günstig anbieten könnten wie das Kolping-Bildungswerk. Er fragte nach, ob für den Transport der Mahlzeiten besondere Behälter erforderlich seien, die entsprechend teuer sein würden.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil erläuterte, dass im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule bereits Behälter angeschafft worden seien, die nun genutzt werden könnten. Die darüber hinaus noch fehlenden Behälter für die OGS Holtwick würden ohne großen Kostenaufwand angeschafft werden können.

 

Ratsmitglied Fedder sprach die genannten Synergieeffekte an, die beim Einkauf bestünden und fragte nach, ob auch die Gemeinde von diesen Vorteilen profitieren werde.

 

Herr Rave erläuterte, dass die günstigen Konditionen auch der Mensa an der Verbundschule zugute kämen. Andere Synergieeffekte könnten im Personalbereich, z.B. in Notfällen, vorhanden sein. Grundsätzlich bestünde jedoch die Vorgabe, dass die Mahlzeiten in der Mensa hergestellt würden.

 

Ratsmitglied Eimers fragte nach den Preisen für die Mahlzeiten in den Grundschulen in Darfeld und Osterwick.

 

Bürgermeister Niehues erklärte, dass der Preis für die Mahlzeiten in diesen beiden Schulen bei 3 € läge. Daher sei eine entsprechende Vorgabe auch für die Mahlzeiten der Mensa gemacht worden. Werde das Essen zu teuer, dann schwinde auch die Akzeptanz. An der Holtwicker Grundschule sei das Essen derzeit noch etwas günstiger, was an der Belieferung durch eine Großküche in Greven läge. Allerdings sei die Qualität des Essens nicht sehr gut, so dass ein Wechsel zu einem anderen Anbieter, wie in dem Konzept vorgeschlagen, von der Kolpingsfamilie Holtwick als Träger der OGS begrüßt werde. Da das Kolping-Bildungswerk die Leistung anbieten könne, ohne der Umsatzsteuerpflicht zu unterliegen, könne die Leistung zu einem günstigen Preis angeboten werden.

 

Ratsmitglied Deitert erkundigte sich, ob das Programm „Kein Kind ohne Mahlzeit“ noch existiere.

 

Bürgermeister Niehues bestätigte dieses. Das Programm käme auch bei den angebotenen Mahlzeiten der Mensa zum Tragen, so dass die betroffenen Kinder einen ermäßigten Preis zahlten.

 

Fraktionsvorsitzender Mensing fragte nach, ob an den an beiden Standorten vorhandenen bzw. geplanten Kiosken auch Brötchen verkauft würden und wo die Kinder Getränke erhielten.

 

Herr Rave erklärte, dass Wasser und Schorle verpflichtend zum Mittagessen gehörten.

 

Ratsmitglied Kreutzfeldt regte an, dass sich alle Schulen für das Programm „Obst für die Schulen“ bewerben sollten.

 

Bürgermeister Niehues sagte zu, dass die Möglichkeiten geprüft würden, gab aber zu bedenken, dass nicht alle Schulen in dem Programm berücksichtigt würden.

 

Ratsmitglied Eimers wies darauf hin, dass die Grundschule Darfeld derzeit von einer örtlichen Fleischerei beliefert werde. Dieser entginge dann in Zukunft das Geschäft.

 

Bürgermeister Niehues bestätigte dieses, allerdings handele es sich um eine begrenzte Anzahl von Fleischgerichten.

 

Ratsmitglied Fedder äußerte die Hoffnung, dass das Essensangebot auf eine gute Resonanz stoße und fragte nach, wie viele Mahlzeiten in der Küche zubereitet werden könnten.

 

Herr Rave erklärte, dass das Kolping-Bildungswerk kein eigenes wirtschaftliches Interesse habe, sondern nur das Interesse, die Kinder mit Essen zu versorgen.

 

Herr Appelmann erläuterte, dass derzeit ca. 150 bis 160 geplante Essen in der Mensa problemlos hergestellt werden könnten, allerdings mit der Option der Erweiterung.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil erklärte, dass es bei der Zusage bleibe, dass die Küche 300 bis 350 Essen liefern könne. Erfahrungswerte hätten gezeigt, dass die Mahlzeiten einer Mensa vorrangig von Grundschulkindern und Schülern der unteren Klassen in Anspruch genommen würden.

 

Ratsmitglied Fedder fragte nach, ob die Lager- und Spülkapazitäten auch dann noch ausreichten.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil erläuterte, dass auch bei Einhaltung aller Transportwege die Kapazitäten ausreichten.

 

Fraktionsvorsitzender Weber fragte nach, warum Transportkosten, Fahrzeugkosten usw. in der Kalkulation nicht aufgeführt seien.

 

Herr Rave erläuterte, dass derzeit bereits schon Transporte ausgeführt würden, so dass keine zusätzlichen Aufwendungen anfielen.

 

Ratsmitglied Schubert bezweifelte, dass im Falle größerer Essenszahlen die Lager- und Platzkapazitäten ausreichten.

 

Bürgermeister Niehues riet dazu, die Entwicklung der Akzeptanz erst abzuwarten.

 

Ratsmitglied Schubert äußerte sich kritisch hinsichtlich der vorhandenen Kühlmöglichkeiten, auch wenn der zuständige Veterinär hier keine Probleme sähe.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil erklärte, dass mit dem zuständigen Veterinär vor Ort die gesamte Planung unter Berücksichtigung aller einzuhaltenden Wege für Personal, Anlieferung und Auslieferung im Detail abgesprochen und abgestimmt worden sei.

 

Ratsmitglied Rahsing bat um Schluss der Aussprache.

 

Bürgermeister Niehues erklärte abschließend, dass laut Auffassung von Herrn Kleweken als Verbandsvorsteher der Zweckverband der Verbundschule Legden Rosendahl für die Entscheidung über den Betrieb der Mensa nicht zuständig sei, sondern die Gemeinde Rosendahl, weil diese Eigentümerin der Mensa und der Küche sei. Derzeit würde das Essen für die drei OGS in allen drei Ortsteilen bereits von den örtlichen Kolpingsfamilien organisiert. Diese würden künftig das Essen beim Betreiber der Küche in der Mensa bestellen. Ebenso wolle Herr Kleweken von dort das Essen für die Verbundschüler beziehen. Sollte Einverständnis darüber bestehen, dem Kolping-Bildungswerk probeweise für ein Jahr die Verantwortung zu übertragen, könne man auf das Erstellen einer gesonderten Sitzungsvorlage verzichten und über den Vorschlag direkt abstimmen.

 

Damit zeigten sich die Ratsmitglieder einverstanden.

 

 

Anschließend fasste der Rat folgenden Beschluss: