Beschluss: Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 4, Enthaltungen: 5

Der Sachstandsbericht des Büros infas enermetric GmbH, Emsdetten, zu dem energiepolitischen Arbeitsprogramm des Projektes „European Energy Award®“ – Projekt für eine nachhaltige kommunale Energiepolitik – wird zustimmend zur Kenntnis genommen.


Abstimmungsergebnis:                         4 Ja Stimmen

                                                              5 Enthaltungen

 

 


Ausschussvorsitzender Schulze Baek verwies auf die Sitzungsvorlage VIII/202 und begrüßte als Gast zu diesem TOP Herrn Dipl.-Kaufm. Schonhoven, staatl. geprüfter Techniker und akkreditierter eea®-Berater.

 

Herr Schonhoven erläuterte anhand einer Power Point Präsentation (Anlage I) die Ziele des eea® und den Nutzen für die Kommune. Dabei nannte er auch die Namen der Mitarbeiter der Verwaltung, die als Energieteam Maßnahmen erarbeiteten, die zur Zertifizierung führen könnten.

 

Er erklärte, dass zunächst eine Ist-Analyse erstellt werden müsse, von der aus man Maßnahmen planen könne und erläuterte diese für die Gemeinde Rosendahl. Er gehe davon aus, dass die Gemeinde Rosendahl in absehbarer Zeit ausgezeichnet werde, da ein Prozentsatz von 50 für eine Auszeichnung erreicht werden müsse und ein Prozentsatz von 43 bereits erreicht sei.

 

Im Anschluss an die Präsentation zeigte er eine Darstellung aus dem Internet über die Nutzung von erneuerbaren Energien in Rosendahl zum Stichtag 31.12.2009.

 

Bürgermeister Niehues ergänzte, dass diese Zahlen sicher nicht mehr repräsentativ seien, da in 2010 in Rosendahl viele neue Photovoltaikanlagen erstellt worden seien.

 

Ausschussmitglied Espelkott fragte, was die Auszeichnung der Gemeinde bringe und was der Beschlussvorschlag bedeute. Er fragte weiter, wofür die angegebenen Kosten entstehen würden.

 

Herr Schonhoven erklärte, dass die Auszeichnung eine Urkunde und einen Preis in Form einer Glasplastik bedeute. Im Grunde sei die Auszeichnung eher dafür gedacht, sich zu vergegenwärtigen, wo die Gemeinde im Bezug auf die Energieeffizienz momentan stehe und woran man noch arbeiten könne. Der Beschlussvorschlag bedeute, dass die Gemeinde für geringes Entgelt ein energiepolitisches Arbeitsprogramm nutze. Die aufgeführten Kosten seien für den Einstieg in den Prozess und müssten aktuell nicht noch einmal neu beschlossen werden.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil erklärte, dass man bewusst auch die alte Sitzungsvorlage beigefügt habe, da von den Rats- und Ausschussmitgliedern mehrfach bemängelt worden sei, wenn Kosten nicht angegeben wurden.

 

Ausschussmitglied Fedder teilte mit, dass für ihn die angegebenen Prozentzahlen nicht nachvollziehbar seien. Er wollte gerne wissen, wie diese zustande kommen und wer die Bewertung der Gemeinden durchführe.

 

Herr Schonhoven erklärte, dass in den energiepolitischen Handlungsfeldern über 30 Einzelpunkte aufgeführt seien. Über eine Checkliste, die für alle Kommunen einheitlich sei, werde eine Abfrage durchgeführt und anhand eines Bewertungsschlüssels der direkte Vergleich mit anderen Kommunen ermöglicht. In Rosendahl gebe es keine eigenen Stadtwerke, so dass hier eine Gesamtpunktzahl von 380 erreicht werden könne. Die tatsächlich erreichten Punkte würden dazu in Relation gesetzt. Daraus ergebe sich dann die erreichte Prozentzahl in bestimmten Bereichen.

 

Bürgermeister Niehues verwies auf die zuvor durchgeführte Ortsbesichtigung der Kläranlage. Er gehe davon aus, dass gerade die dort geplanten energetischen Maßnahmen im Bereich der Belüftungstechnik und der Umgestaltung der Heizungsanlage über eine Wärmepumpe der Gemeinde neue Punkte einbringe. Er sei angetan von der bereits erreichten Punktzahl. Dies zeige das Engagement der Mitarbeiter im Bereich der Energieeinsparung. Der Ausschuss müsse entscheiden, wie das Leitbild festgelegt werde. Er gehe davon aus, dass eine Auszeichnung schon bald zu erreichen sei.

 

Fraktionsvorsitzender Branse teilte mit, dass ihn dieses System an die Bonuspunkte der Tankstellen erinnere. Er fragte, ob es Daten gebe, die eine Vorher/Nachher-Betrachtung ermöglichten, insbesondere im Bezug auf Kosten.

 

Herr Schonhoven erläuterte, dass der eea®-Prozess diese Betrachtung gar nicht vornehmen wolle. Man habe den Ist-Zustand zu Grunde gelegt. Die erreichten guten Zahlen z.B. bei den Gebäuden zeigten dabei, dass schon im Vorfeld gute Arbeit geleistet worden sei.

 

Ausschussmitglied Fedder erklärte, dass in der Präsentation der Auswertung der Vergleich mit den anderen Kommunen fehle. Er könne sich nicht vorstellen, wo die Gemeinde Rosendahl im Vergleich liege.

 

Herr Schonhoven teilte mit, dass die Gemeinde Rosendahl im Vergleich zu anderen Kommunen schon sehr gut liege. Es gebe insgesamt nur wenige Kommunen, die über 50 % erreichten. Er verwies auf die in der Präsentation vorgestellte NRW-Karte, die die teilnehmenden Gemeinden und den bereits erreichten Auszeichnungsstand farblich kennzeichne.

 

Bürgermeister Niehues bat Herr Schonhoven darum, konkrete Vergleichszahlen zu nennen, die Gemeinde Rosendahl müsse sich nicht verstecken.

 

Herr Schonhoven nannte daraufhin die Prozentzahlen weiterer von ihm betreuter Städte und Gemeinden:

Halle in Westfalen       43 %,

Harsewinkel                57 %,

Heek                            30 %,

Hilchenbach                53 %,

Kerpen                        47 %,

Laer                             35 %,

Wadersloh ca.             35 %.

Weitere Ergebnisse könnten auf der Internetseite des eea® eingesehen werden (www.european-energy-award.de).

 

Ausschussmitglied Espelkott teilte mit, dass er noch immer Verständnisschwierigkeiten zum eea® habe und bat um weitere Erklärungen.

 

Ausschussvorsitzender Schulze Baek verwies auf die extra beigefügte alte Sitzungsvorlage aus der vorherigen Wahlperiode und bat darum, diese noch einmal zu lesen. Es gehe grundsätzlich darum, Energie effizienter zu verbrauchen. Bei der regenerativen Energieerzeugung mache die Gemeinde bereits Riesenschritte nach vorne, in anderen Bereichen sei dies noch nicht der Fall.

 

Ausschussmitglied Rahsing wies darauf hin, dass die vorgetragenen Zahlen von einem zertifizierten Unternehmen kämen und dass kein Grund bestehe, diese Zahlen anzuzweifeln oder nachprüfen zu müssen.

 

Ausschussmitglied Fedder fragte nach, ob das so genannte audit, das der Vergabe des award vorausgehe, kostenpflichtig sei und ob diese Kosten bereits berücksichtigt worden seien. Er wolle hier niemanden kritisieren, aber er wolle verstehen können, wofür Geld ausgegeben werde.

 

Herr Schonhoven teilte mit, dass in den angegebenen Kosten auch die Kosten für die Zertifizierung enthalten seien.

 

Bürgermeister Niehues bat Allgemeinen Vertreter Gottheil, die von der Verwaltung ermittelten Energiekennzahlen für die gemeindlichen Gebäude vorzustellen.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil teilte mit, dass für die Jahre 2007 bis 2009 die Strom- und Gasverbräuche zunächst vorläufig zusammengestellt wurden und stellte diese mittels einer Folie vor. Hierbei sei unter anderem deutlich zu sehen, dass die Stromkosten pro kwh der Mittelspannungsstationen (Schulzentrum, Kläranlage, Hauptpumpwerke) deutlich niedriger seien als bei den übrigen Verbrauchsstellen (Niederspannung) wie Rathaus, Feuerwehrgerätehäuser, Heimathaus usw. Eine ausführliche Auflistung der Verbrauchszahlen werde zur Verfügung gestellt.

 

Hinweis:                      Die entsprechenden endgültigen Verbrauchslisten werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht.

 

 

Ausschussmitglied Espelkott fragte, wie die Berechnung für 2009 erstellt worden sei.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil erklärte, dass die Berichte nicht witterungsbereinigt seien. Es erfolge grundsätzlich eine Ablesung der Verbrauchswerte zum Ende eines Kalenderjahres.

 

Ausschussmitglied Espelkott bemerkte, dass der letzte Winter erst Anfang 2010 sehr kalt geworden sei. Er gehe davon aus, dass dies im Haushalt 2010 zu einer enormen Nachkalkulation führen werde.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil antwortete, dass die Verwaltung sich genau aus diesem Grund gesträubt habe, die Haushaltsansätze für die Energiekosten zu reduzieren, wie es eigentlich von der WIR-Fraktion gewünscht worden sei. Dennoch werde man die erhöhten Kosten noch zu spüren bekommen. Er gehe aber davon aus, dass sich ab 2011 Einsparungen durch die neuen Heizungsanlagen bemerkbar machen würden.

 

Ausschussmitglied Espelkott merkte an, dass aber schon im Jahr 2009 die Verbrauchszahlen für Gas gegenüber 2008 gestiegen seien und fragte, wie dieses zu erklären sei.

 

Allgemeiner Vertreter Gottheil erklärte, dass ihm diese erhöhten Zahlen auch aufgefallen seien und die Gründe hierfür noch überprüft würden.

 

 

Der Ausschuss fasste sodann folgenden Beschluss: