Auf die schriftliche Anfrage vom Fraktionsvorsitzenden Weber (Anlage I) erklärte Bürgermeister Niehues, dass eine Beantwortung bis zum gewünschten Termin am 17.12.2010 nicht möglich gewesen sei. Darüber habe er Herrn Weber im Vorfeld informiert.

Er selbst sei über die Anfrage sehr befremdet gewesen. Eltern könnten frei wählen, ob sie ihre Kinder in einem katholischen Kindergarten oder in einem Kindergarten in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) anmeldeten, wovon in jedem Ortsteil einer vorhanden sei. Zudem seien 84 % der Rosendahler Bevölkerung römisch katholisch und brächten entsprechende Steuergelder auf. Deshalb sei es völlig in Ordnung, wenn ein Teil dieser Gelder auch in die Katholischen Kindergärten fließe. Er sei froh, dass es die Katholischen Kindergärten in der Gemeinde Rosendahl gebe, sonst könnten nicht genügende Kindergartenplätze bereitgestellt werden. Auch würden alle Katholischen Kindergärten für die U-3-Betreuung aus- bzw. umgebaut. Von den Trägeranteilen in Höhe von 10 % habe die Gemeinde Rosendahl nur 5 % übernehmen müssen, während die Trägeranteile von 10 % bei den DRK-Kindergärten voll von der Gemeinde getragen werden müssten. Er habe die Leiterinnen der katholischen Kindergärten um eine Stellungnahme gebeten, aus der er einige Punkte zitieren wolle.

Frau Lange als Leiterin des Katholischen Kindergartens im Ortsteil Osterwick habe ihm mitgeteilt, dass es in der Erziehung in den Katholischen Kindergärten um die Vermittlung von christlichen Werten, die Anleitung zur Akzeptanz von Andersartigen und Hilfsbereitschaft gehe. Natürlich werde das Kindergartenjahr von kirchlichen Festen begleitet, angefangen bei den Sternsingern, über Blasiussegen, Patronatsfest, Fastenszeit, Ostern, Erntedank, St. Martin, Advent und Weihnachten. Diese würden in den Gruppen besprochen und mit Geschichten und Büchern erläutert. Nur vor dem Mittagessen werde noch gebetet, da auch andersgläubige Kinder betreut würden. Die Grundsätze der anderen Glaubensrichtungen, wie z.B. kein Schweinefleisch zu essen, würden akzeptiert. Pfarrer Hambrügge lege ausdrücklich Wert auf multikulturelle Erziehung und Bildung. Religiöse Erziehung werde für wichtig aber nicht für das alles beherrschende Thema gehalten. Es finde keine Missionierung statt.

 

Fraktionsvorsitzender Weber erklärte, dass er den Eltern nicht die Wahlmöglichkeiten nehmen wolle, ihr Kind in einem kirchlichen Kindergarten anzumelden, sondern dass es um eine Grundsatzfrage gehe. In der Verfassung sei festgeschrieben, dass Kirche und Staat getrennt sein müssten. Er beziehe sich lediglich auf den genannten Zeitungsartikel, in dem der Bischof zur Missionierung aufrufe. Wenn dies von den Rosendahler Kindergärten nicht so wie gefordert umgesetzt werde, so sei dass für ihn in Ordnung.