Beschluss: zurückgestellt

Abstimmung: Ja: 8

Abstimmungsergebnis:                         Einstimmig

 

Ausschussmitglied Espelkott war zu dieser Abstimmung nicht anwesend.

 

 


Ausschussvorsitzende Everding verwies auf die Sitzungsvorlage VIII/371 und begrüßte zu diesem TOP den Leiter des gemeindlichen Bauhofes, Herrn Averesch.

 

Bürgermeister Niehues zeigte zunächst Fotos von den sechs gemeindlichen Spielplätzen, die als Hügellandschaft angelegt sind und bat dann Herrn Averesch über den damit verbundenen Aufwand bei der Pflege zu berichten.

 

Bauhofleiter Averesch erläuterte am Beispiel des Spielplatzes „Zum Wiedel“, dass ein Mitarbeiter des Bauhofes für die Pflege dieses Spielplatzes alleine wegen der von Hand zu mähenden Hügel bis zu 1,5 Std. benötige. Zusätzlich müssten 3 bis 4mal im Jahr mit einem Freischneider die Kanten geschnitten werden, was sehr zeitaufwendig sei.  Zudem berge das Mähen von Hand im Frühjahr und Herbst Gefahren für die Arbeiter, da die Hügel wegen des feuchten Rasens dann besonders rutschig seien. Bedingt durch die Hügel seien an den Handrasenmähern hohe Reparaturkosten zu verzeichnen, die bis zu 3 mal im Jahr wegen Getriebeschäden in die Werkstatt müssten.

In Zukunft würden anstelle von Zweitaktmotoren wahrscheinlich nur noch Handrasenmäher mit Viertaktmotor hergestellt, die aufgrund ihrer Schmierung nicht mehr in der Lage seien, eine Schräglage beim Rasenmähen ohne Motorschaden zu bewältigen.

 

Ausschussmitglied Espelkott erkundigte sich, in welchen Intervallen die Spielplätze gemäht würden und ob man diese Intervalle verlängern könne.

 

Bauhofleiter Averesch erklärte, dass die Spielplätze während der Wachstumsperiode in Abständen von 1 bis 1 ½ Wochen gemäht werden müssten. Ansonsten gebe es schnell Probleme mit den Anliegern, die sich über umherfliegende Unkrautsamen beschwerten.

 

Ausschussmitglied Meier bezweifelte die von Herrn Averesch angegebene wöchentliche Pflege der Spielplätze, da sie unmittelbar angrenzend an den Spielplatz „Zum Wiedel“ wohne.

 

Fraktionsvorsitzender Steindorf erklärte, dass auch er seine Zweifel an einem wöchentlichen Schnitt habe. Zudem sei es notwendig für die vorhandenen Seilbahnen die Hügel zu erhalten ebenso wie für Brücken, deren Aufstellung in einer Ebene doch keinen Sinn mache oder Rutschen, die in einen Hügel integriert seien. 

 

Bauhofleiter Averesch erklärte, dass viele der Spielgeräte, auch Rutschen und Brücken, schon so alt seien, dass die Aufstellpfosten ohnehin in absehbarer Zeit repariert bzw. erneuert werden müssten. Dann könne man einen Teil der Geräte auch auf ebener Fläche aufstellen.

 

Ausschussmitglied Meier fragte nach dem Einsparpotential, das aus der Sitzungsvorlage nicht zu ersehen sei. Sie forderte dazu auf, auch andere Lösungen zu suchen, damit die Attraktivität der Spielplätze nicht leide.

 

Bürgermeister Niehues erklärte, dass er den finanziellen Aufwand für die Pflege der Spielplätze nicht in € dargestellt habe. Alleine die Reparaturkosten für die Handrasenmäher seien aber mit jährlich rd. 2.000 € zu beziffern. Natürlich könne man anhand der Stundenzettel aus dem vorhergehenden Jahr die Kosten für die Spielplatzpflege errechnen.

 

Ausschussmitglied Eimers schlug vor, die Hügel mit weniger pflegeintensivem Pflanzenmaterial zu bepflanzen oder die Hügel flacher zu gestalten, um das Mähen mit den Handrasenmähern zu erleichtern. Ferner könne man doch vielleicht eine Bürgerbeteiligung bei der Pflege der Spielplätze anregen.

 

Bauhofleiter Averesch erklärte, dass die Hügel höchstens eine Neigung von 10° haben dürften, um problemlos mit den Handrasenmähern gemäht werden zu können.

 

Fraktionsvorsitzender Steindorf schlug vor, die Hügel mit einem Vlies zu bedecken und mit Hackschnitzeln zu belegen. Zuvor solle man aber versuchen, eine mögliche Bürgerbeteiligung abzufragen.

 

Bürgermeister Niehues verwies auf einen Versuch, die Bürger durch Grünpatenschaften an der Pflege der gemeindlichen Beete zu beteiligen. Dies sei schon nicht angenommen worden und er glaube nicht, dass die Bürger bereit seien, große Spielplatzflächen regelmäßig zu mähen und zu pflegen. Zudem bestehe für die Bürger genau wie für die Mitarbeiter des Bauhofes beim Mähen der Hügel eine gewisse Gefahr.

 

Ausschussvorsitzende Everding teilte mit, dass sie bereits mit einigen Anliegern der Spielplätze „Zum Wiedel“ und „Kleikamp“ gesprochen habe und diese einer Hügelpatenschaft durchaus positiv gegenüber stünden.

 

Fraktionsvorsitzender Weber erklärte, dass er von der Beseitigung der Hügel auf den Spielplätzen zur Reduzierung des Pflegeaufwandes nichts halte. Stattdessen solle man lieber an den Straßenrändern das Gras etwas länger wachsen lassen. Er gab zu bedenken, dass neue Spielplätze genau so angelegt würden, um die Attraktivität zu steigern.

 

Auch Ausschussmitglied Espelkott wies auf den Attraktivitätsverlust der Spielplätze hin, wenn man die Hügel beseitige. Gerade die Hügellandschaften böten für die Kinder ein anderes Bild als der hauseigene Garten oder die üblichen trist angelegten Spielplätze. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die bereits erfolgte Beseitigung einiger Spielplätze, die genau so ein Bild geboten hätten und daher wenig bis gar nicht genutzt worden seien. Er schlug vor, durch die anwesende Presse zu diesem Thema zu berichten und Anlieger zu fragen, ob sie sich an der Pflege beteiligen wollten.

 

Bürgermeister Niehues fragte, ob man sich nicht darauf verständigen könne, in jedem Ortsteil nur einen großen Spielplatz mit Hügeln zu erhalten. In Osterwick könne das z.B. der Spielplatz „Zum Wiedel“ sein. Dafür könne man dann auf dem Spielplatz „Kleikamp“ in Osterwick und dem Spielplatz „Schützenstraße“ in Darfeld die Hügel beseitigen. In Darfeld werde zudem mit dem Generationenpark ein entsprechender Ausgleich geschaffen. Es müsse eine Möglichkeit gefunden werden, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und mit dem Personal auszukommen.

 

Fraktionsvorsitzender Steindorf zeigte sich verwundert, dass Bürgermeister Niehues mit dieser Sitzungsvorlage  einen so unpopulären Vorschlag vorgelegt habe. Er bitte zunächst um die Vorlage von Zahlen und Fakten, um über die Einsparmöglichkeiten diskutieren zu können.

 

Fraktionsvorsitzender Weber schlug vor, eine Umfrage unter den Anliegern durchzuführen, ob die Hügel auf den Spielplätzen gewünscht seien oder nicht.

 

Bürgermeister Niehues erklärte, dass der Ortsteil Holtwick mit dem Generationenpark einen weiteren attraktiven Spielplatz erhalte, so dass man zumindest auf einem Spielplatz die Hügel beseitigen könne.

 

Ausschussmitglied Kreutzfeldt ergänzte dazu, dass sie beobachtet habe, dass der Spielplatz „Fünersfeld“ nicht anziehend sei und daher wenig genutzt werde. Sie schlug daher vor, die Spielgeräte von diesem Spielplatz auf den Spielplatz „Eichengrund“ umzusetzen.

 

Ausschussmitglied Meier erklärte, dass sie es für müßig halte, ohne Daten und Fakten weitere Vorschläge zu diskutieren. Sie wolle gerne an die Verwaltung den Auftrag erteilen, Daten und Fakten vorzulegen und zu prüfen, ob und wie Spielplätze verändert werden sollten. Sie sei immer bereit zu sparen, halte aber die Kinderspielplätze nicht für das geeignete Objekt.

 

Fraktionsvorsitzender Steindorf begrüßte den Vorschlag von Ausschussmitglied Meier.

 

Ausschussmitglied Isfort fragte, ob Bürgermeister Niehues den finanziellen Aufwand beziffern könne, wenn man die Hügel auf den Spielplätzen beseitige.

 

Bürgermeister Niehues erklärte, dass sein Vorschlag nicht bedeute, innerhalb weniger Wochen sämtliche Spielplätze „platt“ zu machen. Dies solle sukkzessive erfolgen, um langfristig den Pflegeaufwand zu reduzieren. Er gab zu bedenken, dass der Bauhof künftig nur noch 8 Mitarbeiter für 3 Dörfer habe.

 

Fraktionsvorsitzender Steindorf betonte, dass die Reduzierung des Personals durch den Bürgermeister erfolgt sei und nicht durch die Politik ebenso wie weitere Rationalisierungsvorschläge.

 

Bürgermeister Niehues bestätigte dieses mit Verweis auf das Haushaltssicherungskonzept, das eingehalten werden müsse.

 

Ausschussvorsitzende Everding ließ sodann über folgenden Vorschlag abstimmen:

 

Der Beschlussvorschlag der Verwaltung wird zurückgestellt und zunächst der Auftrag an die Verwaltung erteilt, ein Konzept mit Daten und Fakten zu Einsparmöglichkeiten vorzulegen und zu prüfen, ob und wie Spielplätze verändert werden sollten bzw. ob die Möglichkeit bestehe, die Anwohner nach Befragung an der Pflege der Spielplätze zu beteiligen.