Beschluss: Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 9

Das Leerrohrkonzept für den Breitbandausbau im Kreis Coesfeld wird zur Kenntnis genommen.


Abstimmungsergebnis:                         einstimmig

 

 


Ausschussvorsitzender Schenk verwies auf die Sitzungsvorlage VIII/491.

 

Dr. Grüner erläuterte zunächst die Zusammenarbeit mit der MICUS Management GmbH und dem Kreis Coesfeld. Es gehe dabei um den langfristigen Ausbau eines Glasfasernetzes, um die ständig steigenden Datenmengen zu bewältigen. Dazu müssen Synergien genutzt werden. Ein solches Projekt werde sich möglicherweise über bis zu 15 Jahre hinziehen, eine entsprechende Planung müsse aber schon heute durchgeführt werden. Eine Zwischenlösung gerade im ländlichen Bereich könne ein Funknetz sein, mit dem fast 100 % des Gemeindegebietes schon heute mit DSL und Internetanschlüssen versorgt werden könne.

Schon 2010 sei in der Konferenz der Bürgermeister diskutiert worden, dass die Kommunen hier selbst in der Pflicht sind, da der Ausbau eines Glasfasernetzes für private Anbieter im ländlichen Bereich nicht wirtschaftlich sei. Eine konkrete Entscheidung müsse aber jeweils vor Ort fallen. Der Kreis Coesfeld und die WFC sollen dabei unterstützend tätig sein. Mit Fördergeldern habe die MICUS Management GmbH beauftragt werden können, die ein Leerrohrkonzept für ein zukünftiges Glasfasernetz im Kreis Coesfeld erstellt habe. 

 

Herr Öfele von der MICUS Management GmbH erläuterte anhand einer Präsentation das erstellte Leerrohrkonzept. Er wies darauf hin, dass ohne den Breitbandausbau negative Konsequenzen für Demografie und Wirtschaft einer Region zu erwarten seien, wobei momentan die ländlichen Räume in Bezug auf den Breitbandausbau benachteiligt seien. Das Datenvolumen im Festnetzbereich sei in den letzten Jahren um den Faktor 5, im Mobilfunkbereich dagegen um den Faktor 422 gestiegen. Ein weiterer Anstieg sei zu erwarten. Daraus ergäben sich viele offene Fragen, die man versuchen müsse zu beantworten. Das Leerrohrkonzept solle nicht in Konkurrenz zu bestehenden Anbietern stehen, sondern Lücken schließen und mögliche Kooperationen fördern. Ziel solle sein, die bestehenden Kupferkabelverbindungen so kurz wie möglich zu halten und Glasfaserkabel so weit wie möglich an die Endverbraucher heranzulegen. Das Leerrohrkonzept sehe die Versorgung von allen Haushalten der Gemeinde vor. Er gehe allerdings davon aus, dass bis zur endgültigen Realisierung ein längerer Zeitraum vergehen werde, da die Kosten für einen kompletten Neubau des Netzes in der Höhe von 5.251.818 € sehr hoch seien. Werde das Netz immer nur bei anderen Bauarbeiten mitverlegt, würden die Kosten auf rd. 1.355.402 € sinken. Beide Werte seien Extremwerte. Er gehe davon aus, dass die tatsächlichen Kosten irgendwo dazwischen liegen werden.

Im weiteren Verlauf erläuterte er die Eckpunkte für den Glasfaserausbau in Rosendahl, wobei in den Ortsteilen Osterwick und Darfeld eine gute Ausgangslage zu finden sei, in Höven und Holtwick dagegen von einer Unterversorgung auszugehen sei. Hier müsse man möglicherweise alternativ mit einer Funklösung arbeiten. Die MICUS Management GmbH empfehle hierzu die Ernennung eines „Breitband Kümmerers“, der sich mit der Förderung von Kooperationen und den Ausbau in Neubau- und Gewerbegebieten kümmere.

 

Im Verlauf der sich anschließenden Fragen der Ausschussmitglieder, gab Dr. Grüner zu bedenken, dass es grundsätzlich wichtig sei, die Gemeinde Rosendahl zukunftsfähig zu halten. Es gehe nicht darum, sofort mit dem Bagger loszulegen. Letztendlich sei die Mitverlegung der günstigste aber auch langsamste Weg. Das ausgearbeitete Leerrohrkonzept halte die Möglichkeit offen, bei jeder Baumaßnahme zielgerichtet auf den flächendeckenden Ausbau hinzuarbeiten.

 

Der Ausschuss fasste abschließend folgenden Beschluss: