Bürgermeister Niehues verweist auf die Anfrage von Ratsmitglied Rahsing unter dem TOP „Anfragen der Ratsmitglieder“ und teilt mit, dass ein offizielles Schreiben von Dr. El-Awad bei der Gemeinde Rosendahl eingegangen sei.

 

Während er das Schreiben verliest, wird eine Kopie an alle Ratsmitglieder verteilt.

 

Bürgermeister Niehues verweist anschließend weiter auf den heute in der Allgemeinen Zeitung auf der Kreisseite abgedruckten Leserbrief von Dr. El-Awad, wonach er als Bürgermeister versäumt habe, in der Frage der Nachbesetzung der Hausarztpraxis tätig zu werden. Das könne er so nicht stehen lassen und er werde daher an dieser Stelle noch einmal darlegen, welche Anstrengungen er bereits unternommen habe, um eine Besetzung der Hausarztpraxis im Ortsteil Holtwick zu erreichen.

Dr. El-Awad habe nach Schließung seiner Praxis zum 31. Juli 2013 nach einiger Zeit einen Nachbesetzungsantrag an die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) gestellt. Dieses Verfahren laufe bis zu einer Dauer von zwei Jahren. Der Kassensitz könne somit nicht verloren gehen. Die Suche nach einem Nachfolger gestalte sich aber dennoch sehr schwierig. Die Apothekerin aus Holtwick, Frau Häuser, habe den Kontakt zwischen ihm und einer Vermittlungsagentur für rumänische Ärzte hergestellt. Darüber und dass er beabsichtige, diese Agentur evtl. in Anspruch zu nehmen, habe er ja auch in einer vorhergehenden Ratssitzung berichtet. Zwischenzeitlich habe sich aber auch noch eine rumänische Ärztin bei ihm gemeldet, die schon einige Jahre in den neuen Bundesländern praktiziert habe und großes Interesse an der Praxis von Dr. El-Awad gezeigt habe. Er habe etliche Emails mit ihr ausgetauscht und auch zweimal telefonisch mit ihr gesprochen. Es seien dabei auch mehrfach Besuchstermine in Rosendahl vereinbart worden. Er selbst habe der Ärtzin ein Hotelzimmer bei „Grüner“ reserviert und zugesagt, dass die anfallenden Kosten dafür von der Gemeinde Rosendahl übernommen würden. Die Ärztin habe diese Termine aber immer wieder abgesagt, zum Schluss mit der Begründung, dass sie nach eigener Einschätzung die Voraussetzungen für die Zulassung durch die KVWL nicht erfüllen würde. Er habe aber aus den Gesprächen mit ihr auch herausgehört, dass sie die Forderung von Dr. El-Awad in Höhe von 50.000 € für die Praxisübernahme für völlig überzogen halte. Er habe sich dann noch einmal bei der KVWL erkundigt, die erklärt habe, dass einer Zulassung eigentlich nichts im Wege stehe. Das nütze aber nichts, wenn die Ärztin nicht hierher kommen wolle.

Daraufhin habe er erneut Kontakt mit der Vermittlungsagentur für rumänische Ärzte aufgenommen. Bei den dann folgenden Gesprächen mit der Inhaberin der Agentur habe sich herausgestellt, dass die Agentur Ärzte nur in noch bestehende Praxen vermittle, in denen die Ärzte mindestens ein halbes Jahr lang die Möglichkeit hätten, den Praxisbetrieb und das Abrechnungssystem kennen zu lernen.

Daraufhin habe er erneut Gespräche mit Dr. El-Awad geführt und ihn gefragt, ob er eventuell bereit sei, seine Zulassung erneut zu beantragen, um evtl. einen jungen Arzt in die Praxis einzuarbeiten. Da Dr. El-Awad das Nachbesetzungsverfahren in Gang gesetzt habe, gehe für die Dauer des Verfahrens kein Weg an ihm vorbei. Solange sei auch keine Zweigpraxislösung denkbar.

Dr. El-Awad habe nach diesen Gesprächen den zu Beginn zitierten Brief an die Gemeinde geschickt.

Da die Situation immer schwieriger werde, wolle er heute nur den Sachstand mitteilen ohne weitere Diskussionen zu führen. Er werde das Thema aber als Beratungspunkt auf die Tagesordnung der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im Januar 2014 setzen.