Beschluss: ungeändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 9

Der für die Reparatur von Schiebern und Hydranten vorgesehenen notwendigen überplanmäßigen Aufwendung und Auszahlung  in einer Gesamthöhe bis zu 84.000,00 € wird gemäß § 83 Abs. 2 GO NRW zugestimmt. Die Deckung ist durch entsprechend höhere Erträge und Einzahlungen bei der Gewerbesteuer sichergestellt.


Abstimmungsergebnis:                         einstimmig


Ausschussvorsitzender Schulze Baek verweist auf die Sitzungsvorlage IX/082.

 

Kämmerin Fuchs teilt mit, dass eine Schieber- und Hydrantenprüfung bisher alle 4 bzw. 8 Jahre stattgefunden habe. Zukünftig müsse diese Prüfung aber sowohl für die Schieber als auch für die Hydranten in vierjährigem Rhythmus stattfinden. Bei dieser Überprüfung seien im Ortsteil Darfeld etliche erneuerungsbedürftige Schieber gefunden worden, ebenso im Ortsteil Holtwick. Im Ortsteil Darfeld sei die Überprüfung bereits abgeschlossen, im Ortsteil Holtwick könnten möglicherweise noch weitere reparaturbedürftige Schieber und Hydranten dazu kommen. Eine zeitnahe Instandsetzung sei unbedingt erforderlich, um weitere Schäden wie Rohrbrüche oder eine Verminderung der Trinkwasserqualität abzuwenden.

Die zu erwartenden hohen Kosten würden insbesondere durch die notwendigen Erdarbeiten verursacht und könnten nicht durch die bisher bereitgestellten Mittel gedeckt werden.

Zur Veranschaulichung zeigt Kämmerin Fuchs Fotos der reparaturbedürftigen Schieber und Hydranten, die deutlich den Verschleiß und die Korrosion des Materials zeigen.

 

Ausschussmitglied Hemker erkundigt sich, aus welchem Material die Schieber und Hydranten seien und wie es zu dieser Korrosion kommen könne. 

 

Ausschussmitglied Tendahl erklärt, dass die Schieber und Hydranten aus Gußeisen seien und der umgebende Boden auf die Rohre einwirke, wobei Bodeninhaltsstoffe wie Salze und Mineralien auf die Dauer aggressiv wirken können.

 

Kämmerin Fuchs teilt weiter mit, dass seitens der Stadtwerke Coesfeld keine Garantie für die Trinkwasserqualität übernommen werde, wenn keine Reparatur bzw. ein Austausch erfolge.

 

Ausschussmitglied Rahsing erklärt, dass Herr Hackenfort von den Stadtwerken Coesfeld ihm in einem Gespräch gesagt habe, dass innen emaillierte Wasserrohre zwar teurer aber deutlich haltbarer seien. Dies solle doch bei der Reparatur berücksichtigt werden.

 

Produktverantwortliche Berger erklärt, dass beim Bau des Wasserrohrnetzes damals aus finanziellen Gründen eine Standardausführung gewählt worden sei. Der Austausch bzw. die Reparatur werde nun mit qualitativ hochwertigen Schiebern und Rohren erfolgen, die laut Auskunft der Stadtwerke eine Haltbarkeit von mindestens 50 bis 60 Jahren haben sollen.

 

Produktverantwortliche Berger erläutert sodann auf Nachfrage des Ausschussmitgliedes Fedder, wie sich die überplanmäßige Aufwendung und Auszahlung in Höhe von 84.000 € errechnet.

 

Ausschussmitglied Fedder fragt weiter, ob man diese Maßnahme nicht als Investition veranschlagen könne.

 

Kämmerin Fuchs erklärt, dass sie dieses geprüft habe. Die Maßnahme könne nicht als Investition veranschlagt werden, da die Abschreibungsfrist für die alten Rohre noch 5 Jahre laufe.

 

Ausschussmitglied Reints weist wie schon zuvor Ausschussmitglied Rahsing darauf hin, dass eine hohe Qualität der Schieber zukünftig unabdingbar sei.

 

Produktverantwortliche Berger erklärt, dass sie zur genauen Ausführung der Rohre und Schieber nichts sagen könne, dass man aber bei den Stadtwerken Coesfeld eine Empfehlung für Teile ausgesprochen habe, die auf einem hochwertigen Stand der Technik seien.

 

Ausschussmitglied Söller fragt, wie viele Schieber und Hydranten mit der laut Sitzungsvorlage aktuell eingeplanten Summe instandgesetzt werden können.

 

Produktverantwortliche Berger erklärt, dass aktuell im Ortsteil Darfeld 18 Schieber und Hydranten zur Reparatur anstehen. Hierfür werde eine Summe von 150.000 € benötigt. Im Ortsteil Holtwick seien bisher 10 instandsetzungsbedürftige Schieber und Hydranten gefunden worden. Dafür werde im kommenden Jahr 2015 voraussichtlich eine Summe von 120.000 € benötigt. Eine Überprüfung im Ortsteil Osterwick stehe noch aus. Auch hier werde sicher eine Anzahl von Schiebern und Hydranten gefunden, die instandgesetzt werden müssen.

 

Auf Nachfrage des Ausschussmitgliedes Söller teilt Produktverantwortliche Berger mit, dass es in Rosendahl insgesamt etwa 650 Schieber und 500 Hydranten gebe.

 

Ausschussmitglied Kramer fragt, wie viele Schieber und Hydranten man mit der bisher benötigten Summe von 27.690 € reparieren konnte und ob man daraus auf die benötigte Gesamtsumme schließen könne.

 

Kämmerin Fuchs antwortet, dass damit 2 Schieber und Hydranten repariert worden seien. Allerdings könne man daraus keine Hochrechnung für die weiteren Reparaturen ableiten, da die Preise jeweils individuell von Zustand und Größe der Schieber und Hydranten abhängig seien.

 

Produktverantwortliche Berger ergänzt, dass nach der Überprüfung der Stadtwerke Coesfeld eine individuelle Kalkulation für alle reparaturbedürftigen Schieber und Hydranten erstellt worden sei. Diese Kalkulation stimme nach den ersten Instandsetzungen gut mit den tatsächlichen Werten überein.

 

Ausschussmitglied Fedder stellt fest, dass offenbar das Wassernetz der Gemeinde Rosendahl abgängig sei und fragt, ob es tatsächlich lohnend sei, Reparaturen in dieser Höhe auszuführen, die sich wahrscheinlich auf die Wasserpreise auswirken werden. Möglicherweise sei es langfristig lohnender, das Wasserrohrnetz zu sanieren bzw. zu erneuern.

 

Bürgermeister Niehues antwortet, dass die aktuellen Reparaturen dringend notwendig und nicht aufschiebbar seien. Wenn die Abschreibung des alten Rohrnetzes abgelaufen sei, werde man versuchen, das Rohrnetz im Inlinerverfahren zu sanieren. Aufgrund des großen Rohrquerschnittes sei dieses mit Sicherheit möglich und man erreiche damit eine quasi Erneuerung des Rohrnetzes. Die Kosten dafür könnten dann erneut über 40 bis 50 Jahre abgeschrieben werden.

 

Ausschussmitglied Reints betont, dass er keine Zweifel an der Kalkulation der Stadtwerke habe. Er regt aber an, aus Kostengründen und im Sinne der Bürger, die Anzahl der Hydranten zu überdenken und evtl. zu reduzieren.

 

Bürgermeister Niehues erklärt, dass die Hydranten für die Gewährleistung der Löschwasserversorgung dringend notwendig seien und die Anzahl möglicherweise noch steigen werde, da der Kreis Coesfeld für jedes neue Bauvorhaben einen Nachweis der Löschwasserversorgung fordere. Diese Hydranten dürfen maximal 300 m von Wohnhäusern entfernt sein.

Er weist in diesem Zusammenhang auf die Anfrage des Fraktionsvorsitzenden Steindorf hin, der um eine Kostenermittlung für einen Wassertank in Neubaugebieten gebeten hatte. Ein solcher Tank könne 100.000 € und mehr kosten und sei nicht rentabel. Daher müsse man weiter auf Hydranten zurückgreifen.

 

Kämmerin Fuchs weist abschließend darauf hin, dass die benötigten hohen Beträge durch die aktuelle große Überprüfung der Schieber und Hydranten entstanden seien. Diese Überprüfung hätte eigentlich schon eher stattfinden müssen. Sie hoffe, dass in Zukunft durch regelmäßige Überprüfungen in kürzeren Abständen nicht so hohe Summen für die Instandsetzung nötig seien. Zudem könne man zukünftig entsprechende Mittel im Haushalt bereitstellen.

 

Der Ausschuss fasst sodann folgenden Beschlussvorschlag für den Rat: